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Warum sind viele Bauern gegen Wachstum?

Heute 60- oder 70-jährige Bauern sind stolz darauf, ihren Hof von ehemals 14 Kühen auf 60 Kühe erweitert zu haben oder den Betrieb, den sie mit 13 Sauen übernommen haben, mit 140 oder 180 Sauen an den Nachfolger übergeben zu haben.

Lesezeit: 2 Minuten

Heute 60- oder 70-jährige Bauern sind stolz darauf, ihren Hof von ehemals 14 Kühen auf 60 Kühe erweitert zu haben oder den Betrieb, den sie mit 13 Sauen übernommen haben, mit 140 oder 180 Sauen an den Nachfolger übergeben zu haben. Doch wenn man diese Bauern heute fragt, wie es in Zukunft weitergehen soll, fordern sie häufig ein Ende des Wachstums. Woran das liegt, hat Dr. Franz-Josef Budde in seinem Kommentar im Wochenblatt Westfalen-Lippe genauer betrachtet. Seiner Meinung nach spielt zum einen eine Rolle, dass die Märkte heute überversorgt sind. Da geben neue, noch größere Ställe eigentlich keinen Sinn, so denken viele. Mancher will sicherlich auch seinen Größenvorteil vor den Nachbarn bewahren und rät ihnen vom weiteren Wachstum ab. Zum anderen spüren die Bauern aber auch mehr und mehr, dass die Voraussetzungen für weiteres Wachstum fraglich geworden sind. Vielfach muss mit Fremdkapital gebaut und Fläche zu hohen Preisen zugepachtet werden. Das Wachstumsrisiko hat sich im Vergleich zu früher potenziert, so Dr. Budde weiter. Hinzu kommt laut dem Chefredakteur, dass Wachstum sich in Größenordnungen vollzieht, die die Vorstellungen zumindest der älteren Bäuerinnen und Bauern vom herkömmlichen Familienbetrieb sprengen. Diejenigen Bauern, die sich mit großen "Schmerzen" zu einem Wachstumsschritt in den 60er- oder 70er-Jahren von 12 auf 20 Sauen durchgerungen haben, können sich schlichtweg nicht vorstellen, dass Größenordnungen von 600, 800 oder 1000 Sauen machbar sind. Das gilt auch für vergleichbare Betriebsgrößen in der Geflügelhaltung, Milchviehhaltung oder Schweinemast. "Ebenfalls nicht unwesentlich ist, dass moderne Größenordnungen in der Viehhaltung von der Öffentlichkeit zunehmend skeptisch betrachtet werden", so der Agrarexperte weiter. "In nicht wenigen Dörfern "brennt" es zurzeit, weil Ställe genehmigt werden, von denen sich die Bevölkerung regelrecht bedroht fühlt. Diesen Konflikt mit der Bevölkerung wollen viele Bauern nicht." Dr. Budde ist überzeugt, dass die, die glauben mit einer "Vollbremsung" einen Wachstumsstopp herbeiführen zu müssen, die Konsequenzen zu spüren bekommen werden. "Wer sich aus Entwicklungsprozessen ausklinkt, ist weg vom Fenster. Gnade oder Fainess gibt es nicht. Andererseits muss betriebliches Wachstum mit Augenmaß vollzogen werden \- nicht im Konflikt mit Familie und Nachbarschaft, sondern im Konsens unter Berücksichtigung von Umweltschutz und Nachhaltigkeit, um das Risiko überschaubar zu halten," so Dr. Budde abschließend.


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(Hinweis: Zusammengefasster Kommentar; Originaltext hier: Schluss mit Wachstum?)

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