Aufgrund der durch die wachsende Weltbevölkerung notwendigen Produktionssteigerungen und der durch den Klimawandel verursachten höheren Temperaturen wird der Wasserbedarf der Landwirtschaft steigen. Darauf hat Prof. Karl Schellander von der Uni Bonn vergangene Woche auf einer Tagung hingewiesen.
Nach seinen Angaben werden derzeit weltweit rund zwei Drittel des Wassers für die landwirtschaftliche Produktion genutzt; in den Entwicklungsländern liegt der Anteil sogar zwischen 70 % und 80 %. Dementsprechend sorge sich nicht nur die Bevölkerung um die Verfügbarkeit von Wasser, sondern auch die Landwirtschaft, denn die zur landwirtschaftlichen Produktion benötigten Mengen würden zukünftig noch weiter steigen.
Uneinigkeit herrschte im weiteren Verlauf der Tagung zwischen den Experten über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Niederschläge. Dabei wurden mögliche, teils gegenläufige Szenarien vorgestellt, die von einer Zunahme bis zu einer Abnahme der Niederschläge in Deutschland reichten. Einvernehmen bestand hingegen bezüglich einer steigenden Bedeutung der Beregnung. In diesem Zusammenhang wurde darauf aufmerksam gemacht, dass aufgrund der vermehrten Nachfrage nach Lebensmitteln und der begrenzten landwirtschaftlichen Nutzfläche eine Erhöhung des Hektarertrages notwendig werde. Dabei werde neben einer Ausschöpfung des genetischen Potential, des Pflanzenschutzes und der Düngung auch ein optimiertes Wassermanagement eine bedeutende Rolle spielen, hieß es. (AgE)