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WELT: "Milchpreise schlechter als vor dem Streik"

Nach dem Milchlieferboykott im Mai und Juni ist bei den bayerischen Milchbauern scheinbar keine Ruhe eingekehrt. Nur einige wenige Molkereien zahlen nun ein paar Cent mehr für die Milch.

Lesezeit: 3 Minuten

Nach dem Milchlieferboykott im Mai und Juni ist bei den bayerischen Milchbauern scheinbar keine Ruhe eingekehrt. Nur einige wenige Molkereien zahlen nun ein paar Cent mehr für die Milch. Vom geforderten Mindestpreis von 43 Cent je Liter Milch, den die Landwirte erzwingen wollten, ist man aber so weit entfernt wie schon lange nicht mehr, berichtet die WELT. Habe es für den Liter im Oktober noch bis zu 45 Cent und selbst im März noch 39 Cent gegeben, sei der Milchpreis jetzt auf nicht einmal mehr 35 Cent gefallen. Neben dem starken Euro, der dazu beitrage, dass die europäischen Milchseen und Butterberge nicht ins Ausland exportiert werden können, um den Markt zu entlasten, habe paradoxerweise auch der Streik der Bauern selbst dafür gesorgt, dass die Preise nach wie vor sinken. Die Molkereien, die während des Lieferboykotts Milch teuer aus dem In- und Ausland zukaufen mussten oder Produktionsausfälle hatten, würden diese Kosten jetzt an die Landwirte weitergeben. Dabei hätte der Boykott bei Verlusten von bis zu 500 Euro pro Tag und Betrieb, zu deutlich höheren Milchpreisen führen müssen, um die Ausfälle der Landwirte aufzufangen. Auch die Hoffnung der Bauern, durch den Lieferstopp die Preise zu stabilisieren, habe sich nicht erfüllt. Während des Boykotts hätten die Landwirte lediglich gut ein Prozent der gesamten deutschen Jahresmilchproduktion nicht abgeliefert. Das sei genau so viel, wie sie jedes Jahr mehr Milch produzieren, als ihnen das von der EU vorgegebene Milchkontingent erlaubt, so die Zeitung. "Der Milchboykott hat nichts gebracht", sagt deshalb Alois Schuller gegenüber der WELT. Seine offenen Worte hätten dem Bauernverbands-Kreisobmann von Bad Tölz/Wolfratshausen offensichtlich viel Ärger eingebracht. Nach innen habe Schuller die Bauernschaft, etwa im Tölzer Land, in zwei Lager gespalten. Nach außen gehe er auf Konfrontation mit dem BDM. Auch der BDM müsse sich eingestehen, dass der Streik nicht den erhofften Erfolg gebracht habe, meint die WELT. "Im Blick auf den Milchpreis konnten wir mit dem Lieferboykott nichts erreichen", sagt Jutta Weiß vom BDM. Als Streik-Verlierer will sich der BDM trotzdem nicht sehen. "Ohne den Streik hätte es den Milchgipfel Ende Juli nicht gegeben", sagt Jutta Weiß. Der Milchgipfel aber sei in seinen Ergebnissen überaus vage geblieben. Zwar hätten sich bei dem Treffen am 29. Juli in der Bayerischen Landesvertretung in Berlin Politik, Landwirtschaft, Handel und Molkereien auf eine bessere Steuerung der Milchmengen verständigt. Mehr als Lippenbekenntnisse seien das aber nicht gewesen. Nur wenige Tage nach dem runden Tisch hat der Discounter Aldi seine Einkaufspreise für Butter gegenüber den Molkereien weiter gesenkt. Für das Kilo zahlt Aldi im August und September 25 Cent weniger als bisher. Was die Milcherzeuger besonders erzürnt: "Aldi hat seine Verkaufspreise auf dem vorherigen Niveau belassen und streicht die komplette Preisrücknahme auch noch selber ein", sagt der Vorsitzende des Verbandes der Milcherzeuger in Bayern, Leonhard Welzmiller. Beim BDM denke man trotz der jüngsten Entwicklungen nicht an einen weiteren Streik, schreibt die WELT abschließend. Denn auch wenn der BDM regelmäßig auf das freie, marktwirtschaftliche Handeln der Milchbauern pocht, hoffe man jetzt auf eine Regelung durch die Politik.

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