Spitzenbetriebe mit einem guten Management und einer kontinuierlichen Umsatzsteigerung könnten die Milch bis zu 10 Cent günstiger produzieren. So fasst die Nordwest-Zeitung die Kernaussage der Jahreshauptversammlung des Beratungsringes Wesermarsch in Rodenkirchen zusammen. Nach dem aktuellen Tief sei mittelfristig wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen, erklärten die Ringleiter Torsten Schomborg und Steffen Habben. Die Unterschiede im Management der Unternehmen seien zwar enorm. "Wer aber eine wenigstens durchschnittliche Struktur in seinem Betrieb aufweist und seine Produktion solide betreibt, braucht schwankende Milchpreise nicht zu fürchten", zitiert die Zeitung. Analysen zeigten, dass die einzelbetrieblichen Unterschiede im Management nach wie vor gravierend seien. So schwankten allein die Milchleistung je Kuh zwischen 6 000 und 10 000 Kilogramm jährlich, die Milchinhaltsstoffe beim Eiweiß zwischen 3,53 und 3,20 % sowie die Kosten bei der Grundfuttererzeugung zwischen 150 und 550 Euro je Kuh, erläuterte Ringleiter Schomborg. "Die aktuellen Ergebnisse der Buchabschlüsse wiesen das höchste Niveau seit 20 Jahren auf”, begann Steffen Habben seinen Vortrag laut der Nordwest-Zeitung. Bei einem Milchpreis von 40 Cent sei es nahezu allen Betrieben gelungen, trotz Steigerung der Kosten um 16 % Eigenkapital zu bilden. In der Zukunft müssten die Milcherzeuger mit stärker schwankender Liquidität wirtschaften. Eine genaue Kenntnis, wann welche Zahlungen anstehen, zeige ein Liquiditätsplan. Diese Vorausschau mache es möglich, rechtzeitig zu überlegen, ob Investitionen noch aus dem laufenden Betrieb zu leisten, neue Darlehen aufzunehmen sind, oder möglicherweise sogar Tilgungen bestehender Darlehen ausgesetzt werden müssen, um die Zahlungsfähigkeit zu erhalten, so Habben. In jedem Fall sei es wichtig, Kontakt mit der Hausbank zu suchen, wenn die eingeräumte Kreditlinie überschritten wird, und sei es auch nur für einen Tag. Denn bei der unangekündigten Inanspruchnahme über die Kreditlinie hinaus trete ein Automatismus mit Nachteilen für das "Rating” in Gang. Dadurch werde sich bei neu zu verhandelnden Darlehen der Zinssatz erhöhen. Dies gelte es auf jedem Fall zu vermeiden, berichtet die Zeitung von der Versammlung.
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