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Wie weit geht die Solidarität?

Wenn ein ganzer Berufsstand sich mit den Interessen Einzelner solidarisch zeigt, lassen sich Ziele im politischen Raum einfacher durchsetzen. Doch Solidarität fällt schwer, wenn es gegen eigene Interessen geht, schreibt Dr. Franz-Josef Budde im Wochenblatt Westfalen-Lippe.

Lesezeit: 3 Minuten

Wenn ein ganzer Berufsstand sich mit den Interessen Einzelner solidarisch zeigt, lassen sich Ziele im politischen Raum einfacher durchsetzen. Doch Solidarität fällt schwer, wenn es gegen eigene Interessen geht, schreibt Dr. Franz-Josef Budde im Wochenblatt Westfalen-Lippe. Seiner Meinung nach wird die Solidarität der Bauern derzeit an einigen Nahtstellen auf eine harte Probe gestellt. 2007 seien es etwa die Sauenhalter gewesen, die bitter über die mangelnde Solidarität der Schweinemäster klagten. Die Mäster hätten langjährige Lieferbeziehungen ignoriert und sich auf dem billigen Spotmarkt bedient. Mäster hielten dem entgegen, im knallharten Markt müsse jeder zuerst sein Unternehmen sehen. Fast noch schwieriger ist es laut Budde bei der Landpacht. Unter Solidarität werde hier oft verstanden, dass sich der andere zurückhalten soll, damit man selbst zum Zuge kommt. Der Solidaritätsbegriff habe hier aber herzlich wenig zu suchen.


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Eine neue "Dimension" habe das Wort Solidarität schließlich im Zusammenhang mit den Problemen rund um die Milch und Milchvermarktung erhalten. In jüngster Vergangenheit sei die Solidarität durchaus strapaziert worden: "Beim Lieferboykott hat man denjenigen Milchbauern mangelnde Solidarität vorgeworfen, die nicht mitgemacht haben. Ob Solidarität aber heißt, sich gehorsam den Vorstellungen anderer zu fügen, sei dahingestellt", so der Wochenblattchef. "Ein "heißes Thema" ist auch die Mengendisziplin. Einigkeit herrscht darüber, dass zu viel Milch auf dem Markt angeboten wird. Doch wie stellt sich die Wirklichkeit dar? Die den Molkereien angediente Milchmenge ist in diesem Jahr deutlich gestiegen \- viele derjenigen, die Produktionsdisziplin fordern, treffen einzelbetrieblich andere Entscheidungen. Dies ist auch ein Hinweis darauf, dass eine Mengenregulierung nie auf freiwilliger Basis, sondern nur mit "Druck und Zwang" funktioniert." Schwierig wird es laut dem Agrarjournalisten, wenn Solidarität im Denken eingefordert wird. So hätten Betriebs- und Marktwirtschaftler, die auf Kostenführerschaft und Wachstum drängen, zurzeit schlechte Karten. Ihnen werfe man vor, die Konsequenzen ihrer Forderungen auf andere Landwirte schlichtweg zu übersehen. "Der Berufsstand hat in der Vergangenheit viel erreicht, weil man zusammengehalten hat", lautet daher der Aufruf Buddes. Die Öffentlichkeit sei heute überfordert, zwischen Schweinemästern und Sauenhaltern, zwischen Milchviehhaltern und Fleischrinderproduzenten zu unterscheiden \- für die Medien seien "Bauern eben Bauern". "Sie können nicht nachvollziehen, dass es Sauenhaltern ganz schlecht geht, Schweinemästern besser \- oder umgekehrt. Wenn dann noch Bauern "aufeinander losgehen", gegen den eigenen Verband protestieren, wie soll das die Öffentlichkeit überzeugen? Streit untereinander schwächt die Landwirtschaft."

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