Mit Unverständnis hat der Geflügelproduzent Wiesenhof auf Presseberichte reagiert, die Restaurantkette McDonald’s wolle wegen Hygienemängeln in einer der Wiesenhof-Schlachtereien vorerst keine Produkte des Unternehmens mehr einsetzen.
Wiesenhof nannte es vergangene Woche nicht nachvollziehbar, dass McDonald’s den Verzicht auf Geflügelprodukte des Unternehmens mit der Stilllegung des Schlachthofes in Möckern begründet habe. Der Fastfood-Anbieter habe zu keiner Zeit von dort Geflügelerzeugnisse bezogen. Tatsache sei außerdem, dass McDonald’s bei seinen umfangreichen Kontrollen in den Verarbeitungsbetrieben von Wiesenhof niemals Mängel festgestellt habe.
„Wiesenhof verfügt über die modernsten Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe in ganz Europa“, betonte das zur PHW-Gruppe gehörende Unternehmen. Das sei in der Vergangenheit immer wieder durch zahlreiche interne und unabhängige externe Audits bestätigt worden Der Schlachthof in Möckern sei noch am 2. März 2012 unangemeldet vom SGS Institut Fresenius auditiert worden und habe dabei das höchstmögliche Niveau erreicht. Am 6. März 2012 habe darüber hinaus eine unangemeldete Kontrolle von QS stattgefunden. Auch diese habe ergeben, dass der Betrieb in einer tadellosen Verfassung gewesen sei. Zudem habe der zuständige Landkreis Jerichower Land bereits am Folgetag mitgeteilt, dass der Schlacht- und Verarbeitungsbetrieb keinerlei Mängel und Beanstandungen aufweise. Kurz darauf habe man wieder den „ganz normalen“ Betrieb aufgenommen, so Wiesenhof.
Unterdessen bestätigte ein McDonald’s-Sprecher auf Nachfrage, man habe Wiesenhof-Produkte nach dem „Vorfall“ in Möckern vorsorglich ausgelistet, um einen „Imageschaden“ vom eigenen Unternehmen abzuwenden. Zugleich wolle man Wiesenhof die Gelegenheit geben, die Vorwürfe grundlegend aufzuklären. Die Sperre sei befristet, bis Wiesenhof nachweisen könne, das solche Hygieneprobleme nicht mehr auftreten könnten, hieß es seitens McDonald’s. (AgE)
Mehr dazu:
Wiesenhof-Schlachthof Möckern wieder freigegeben (7.3.2012)
Und:
Staatsanwalt ermittelt gegen Wiesenhof wegen Subventionsbetrug (9.3.2012)