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DBV-Situationsbericht

Zahl der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft weiter rückläufig

Die Beschäftigung von Arbeitskräften in der Landwirtschaft ist um 13 % zurückgegangen. 71 % arbeiten in Teilzeitbeschäftigung. Und 46 % aller Arbeitskräfte sind Familienmitglieder.

Lesezeit: 4 Minuten

Nach den repräsentativen Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 waren in Deutschland rund 938.000 Arbeitskräfte in der Landwirtschaft tätig. Gegenüber der Landwirtschaftszählung 2010 entspricht dies einem Rückgang von 13 %, schreibt der Bauernverband in seinem aktuellen Situationsbericht.

Im gleichen Zeitraum ging die Zahl landwirtschaftlicher Betriebe um gut 12 % zurück. Infolgedessen blieb die durchschnittliche Anzahl von 3,6 Arbeitskräften pro Betrieb gegenüber dem Jahr 2010 nahezu stabil.

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Dagegen hat sich die Zahl der Arbeitskräfte je 100 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche von 6,6 Arbeitskräften im Jahr 2010 auf 5,6 Arbeitskräfte in 2020 verringert. Diese Entwicklung ist insbesondere auf die wachsenden Betriebsgrößen, die weiter voranschreitende Technisierung und die dadurch bedingten Effizienz- und Produktivitätssteigerungen zurückzuführen.

Arbeitskräfte und Erwerbstätige

Die Statistiken über die in der Landwirtschaft tätigen Personen gehen auf unterschiedliche Erhebungen zurück:

  • Arbeitskräfte werden in der Agrarstrukturerhebung bzw. Landwirtschaftszählung erhoben. Diese werden nach dem Grad der Beschäftigung (Vollzeit/Teilzeit) erhoben und auch nach Arbeitskraft-Einheiten (AKE) ausgewertet.
  • Erwerbstätige werden in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nach ihrer Haupterwerbstätigkeit erfasst und den Wirtschaftszweigen zugeordnet.

    Quelle: Statistisches Bundesamt

Arbeitskräftebesatz geht auf 2,9 AK-Einheiten je 100 ha zurück

Nicht alle Arbeitskräfte arbeiten in Vollzeit. Deshalb wird die Maßzahl Arbeitskräfteeinheit (AKE) berechnet, die die Teilzeitbeschäftigung auf Vollzeitäquivalente wiedergibt. Die betriebliche Arbeitsleistung belief sich 2020 auf insgesamt 485.000 AK-Einheiten. Gegenüber 2010 entspricht dies einem Rückgang von gut 11 %.

Üblicherweise werden Arbeitskräfteeinheiten je 100 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche ausgewiesen, daraus ergibt sich der Arbeitskräftebesatz. Im Jahr 2020 lag der Arbeitskräftebesatz in der deutschen Landwirtschaft bei 2,9 Vollzeitäquivalenten je 100 ha. Zehn Jahre zuvor lag er noch entsprechend bei 3,3.

Beim Einsatz von Arbeitskräften gibt es deutliche regionale Unterschiede. Die Spanne liegt zwischen einem Arbeitskräftebesatz von 1,2 je 100 ha in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt und 4,7 je 100 ha im Sonderkultur intensiven Rheinland-Pfalz.

Knapp die Hälfte sind Familienarbeitskräfte

Die Landwirtschaft ist ein Wirtschaftsbereich, in dem die Arbeit zum größten Teil von Unternehmern und ihren Familienangehörigen geleistet wird. Von den 937.900 Arbeitskräften in der deutschen Landwirtschaft waren nach Ergebnissen der Landwirtschaftszählung 2020 434.400 Familienarbeitskräfte (46 % aller Arbeitskräfte). Hinzu kommen 228.900 ständig angestellte ständige Arbeitskräfte und rund 274.700 Saisonarbeitskräfte.

Rückgang der Familienarbeitskräfte – Anstieg der angestellten Arbeitskräfte

Während die Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Arbeitskräfte zwischen 2010 und 2020 um 13 % zurückging, schrumpfte die Zahl der Familienarbeitskräfte sogar um 22 %. Dagegen stieg die Zahl der ständig beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer um 19 %. Die von externen Dienstleistern wie Lohnunternehmen und Maschinenringe erledigten Arbeiten und die dazu benötigten Arbeitskräfte sind darin nicht enthalten. Diese externen Dienstleistungen nehmen tendenziell zu.

Beschäftigungsstruktur regional unterschiedlich

Regionale Unterschiede in den Betriebsstrukturen spiegeln sich in der Beschäftigtenstruktur wider: Auch in 2020 überwogen in den westlichen Bundesländern die in Einzelunternehmen tätigen Familienarbeitskräfte mit rund 408.600 Personen. Das sind 51 % aller Arbeitskräfte in Westdeutschland. 19 % der in der Landwirtschaft tätigen Personen zählten hier zu den ständig angestellten Arbeitskräften und 30 % waren Saisonarbeitskräfte.

In Ostdeutschland dominieren aufgrund der Vielzahl von Personengesellschaften und juristischen Personen die ständig angestellten Arbeitskräfte. Von den insgesamt 135.000 Arbeitskräften in Ostdeutschland zählten 2020 55 % zu den ständig angestellten Arbeitskräften, 19 % zu den Familienarbeitskräften und 26 Prozent zu den Saisonarbeitskräften.

Saisonale Beschäftigung von großer Bedeutung

Knapp ein Drittel (29 %) der Arbeitskräfte in der deutschen Landwirtschaft sind Saisonarbeitende. Hierbei handelt es sich um Arbeitskräfte mit einem auf weniger als sechs Monate befristeten Arbeitsvertrag. Sie sind überwiegend als Erntehelferinnen und -helfer beschäftigt. Ihr Anteil schwankt zwischen 11 % im Saarland und 50 % in Rheinland-Pfalz.

Von den in 2020 gezählten 274.700 Saisonarbeitskräften in der deutschen Landwirtschaft sind nach Einschätzung des Gesamtverbandes der Deutschen land- und forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände (GLFA) etwa 95 % nichtdeutscher Herkunft. Die Anzahl der Arbeitskräfte aus Polen ist in den letzten Jahren zurückgegangen, die Anzahl der Arbeitskräfte aus Rumänien deutlich gestiegen. Von den ausländischen Saisonarbeitskräften stammen nach Einschätzung des GFLA etwa 65 % aus Rumänien, 30 % aus Polen und der Rest aus anderen osteuropäischen Staaten (vorwiegend Bulgarien, Baltikum sowie Studenten aus der Ukraine).

Mehr als zwei Drittel der Arbeitskräfte in Teilzeit beschäftigt

In den landwirtschaftlichen Betrieben arbeiten im Jahresdurchschnitt 29 % der Beschäftigten in Vollzeit. Der hohe Anteil von 71 % in Teilzeitbeschäftigung resultiert vor allem aus der hohen Zahl an befristet angestellten Saisonarbeitskräften und den Personen der Nebenerwerbsbetriebe. Von den Familienarbeitskräften waren 2020 34 % mit betrieblichen Tätigkeiten vollbeschäftigt; bei den ständig angestellten Arbeitskräften waren es 55 %.

Mit zunehmender Betriebsgröße steigt die Vollbeschäftigung deutlich an. Die Unterscheidung in Haupt- und Nebenerwerb zeigt: Während von den 227.500 Familienarbeitskräften in Nebenerwerbsbetrieben lediglich 12 % vollbeschäftigt sind, liegt der entsprechende Anteil bei den 206.900 Familienarbeitskräften in Haupterwerbsbetrieben bei 58 %.

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