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EU-Zuckermarkt

Zuckerwirtschaft will Stopp der gekoppelten Prämien

Gekoppelte Zahlungen im Rübenanbau verzerren den Wettbewerb auf dem EU-Binnenmarkt. So lautet der Vorwurf der deutschen Zuckerwirtschaft. Sie fordert ein Ende der Zahlungen.

Lesezeit: 2 Minuten

In ganz Europa sind Rübenanbauer aktuell mit der Zuckerrüben-Aussaat beschäftigt. Doch der Anbau steht nicht in allen EU-Mitgliedstaaten unter denselben Vorzeichen. Der Grund dafür: Einige EU-Mitgliedstaaten gewähren ihren Rübenbauern gekoppelte Produktionsprämien. Das beklagt die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ) und hat eine Beihilfebeschwerde gegen gekoppelte Zahlungen für den Anbau von Zuckerrüben bei der Europäischen Kommission eingereicht.

Wettbewerbsverzerrung

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„Die aktuelle Zuwendungspraxis der gekoppelten Zahlungen für den Zuckerrübenanbau verzerrt den Wettbewerb“, kommentiert WVZ-Vorsitzender Dr. Hans-Jörg Gebhard die Beschwerde. Gemäß der eigenen Regeln sollte die EU Prämien nur in Ausnahmefällen gewähren. In vielen Mitgliedstaaten sei das aber längst die Regel, so Gebhard. Und das verstoße gegen europäisches Beihilferecht.

EU-Kommission muss reagieren

„Wissenschaft und Politik erkennen die entstandenen Wettbewerbsverzerrungen schon lange an. Trotzdem hat sich nichts daran geändert. Daher haben wir nun eine Beihilfebeschwerde bei der EU-Kommission eingereicht“, zeigt sich Gebhard entschlossen. Die WVZ verlange, dass EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager und ihr Amtskollege Janusz Wojciechowski endlich einen fairen Wettbewerb auf EU-Ebene schaffen. Die bisherige Zuwendungspraxis sei zu korrigieren.

Gekoppelte Zahlungen auf 35 % der Anbaufläche

Gegenüber dem Pressedienst AgE erläuterte die WVZ, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten 2021 auf mehr als 35 % der EU-Rübenfläche freiwillige gekoppelte Prämien gewährt haben. Diese hätten schätzungsweise mehr als 180 Mio Euro ausgemacht, so die WVZ gegenüber AgE. Die durchschnittliche Fördersumme lag bei 356 Euro/ha, wobei es zwischen den einzelnen Ländern große Unterschiede gab. Die betreffenden Hektarprämien reichten laut der WVZ von 673 Euro in Rumänien über 388 Euro in Polen bis zu 101 Euro in Finnland. Legt man diese Zahlungen auf den Zuckerertrag pro Hektar um, ergibt sich pro Tonne Zucker ein Wettbewerbsvorteil von 10 Euro in Finnland und Litauen, von 45 Euro in Polen und Ungarn und von 110 Euro in Rumänien. Der mittlere Zuckerpreis in der EU habe dabei im Januar 2022 bei 434 Euro/t gelegen, so die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker.

Ziele der Zuckermarktreform verfehlt

Wie die Universität Wageningen analysierte, führten die Prämien zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen. Das eigentliche Ziel der Zuckermarktreform, würde laut WVZ verfehlt: Eine Marktbereinigung und Stärkung der effizientesten Standorte für den Rübenanbau und für die Zuckergewinnung in Europa.

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