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Getreidepreise: Auftrieb vorm Jahreswechsel?

Lesezeit: 3 Minuten

Die Stimmung am Getreidemarkt wird stark von der Lage in der Ukraine geprägt. Dass auch EU-Getreide stetig gefragt ist, haben einige Analysten nicht auf dem Schirm.


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Verlängert Moskau das Abkommen über den Agrarexport der Ukraine auf dem Seeweg oder dreht Russland diesen sinnbildlichen Hahn zu? Diese Frage beschäftigt nicht nur Organisationen wie die FAO, die sich mit der weltweiten Lebensmittelversorgung auseinandersetzen, sondern neben Spekulanten, Landhändlern usw. auch die meisten Getreideerzeugerinnen und -erzeuger.


Fakt ist: Die weitere Entwicklung der Preise für Weizen, Mais und Co. hängt wirklich davon ab, ob bzw. wie viel aus der Ukraine in den kommenden Monaten noch per Schiff exportiert werden kann. Es gibt bei uns allerdings weitere Faktoren, die die Erzeugerpreise beeinflussen. Das lassen einige Marktbeteiligte derzeit etwas außer Acht.


Heimische Nachfrage nimmt zu


Seitens des Handels und der Verarbeiter heißt es zwar mal wieder, vorerst sehe man wenig Spielraum nach oben bei den Einkaufspreisen für Brot- und Futtergetreide. Die Branche wähnt sich offiziell „bis ins kommende Jahr hinein auskömmlich versorgt“. Das dürfte allerdings nur ein recht fadenscheiniger Versuch sein, bäuerliche Lieferanten von allzu optimistischen Preisverhandlungen abzubringen. Bei etwas genauerer Betrachtung zeigt sich das Getreidegeschäft durchaus stetig bis lebhaft.


Deutsche Mühlen und Unternehmen aus benachbarten EU-Ländern fragen nach den Preisen und Abrechnungskonditionen für mühlentauglichen Roggen und Weizen, berichten Makler. Die Prämien für gute Qualitäten wurden zuletzt weiter aufgebessert. Und Mischfutterhersteller ergänzen ihre Rohstoffvorräte ohnehin stetig. Aus Sorge, eventuell weniger Mais aus der Ukraine zu bekommen oder für Importware mehr bezahlen zu müssen, haben einige Firmen ihre Vorräte sogar aufgestockt.


Besonders lebhaft ist die Nachfrage der Exporteure nach passenden Getreidequalitäten, vor allem nach Weizen. In den norddeutschen Seehäfen Hamburg und Rostock werden nach wie vor viele Schiffe für die Ausfuhr in sogenannte Drittstaaten außerhalb der EU verladen. Neben Abnehmern in Nordafrika sowie im Nahen und Mittleren Osten sind auch britische Mühlen nach wie vor an Weizenlieferungen aus Deutschland interessiert. Hiesige Ware punktet nämlich mit einer meist guten Qualität. Im Gegensatz zu Franzosenweizen, der überwiegend mit ca. 11% Protein ausgeführt wird, gelten bei uns mindestens 12% Protein und 220/230 sec. Fallzahl als Standard beim Export.


Am Großhandel orientieren


Für A-Weizen zur prompten Lieferung wurden auf der Großhandelsstufe Deutschland zuletzt zwischen 345 und knapp unter 357 €/t aufgerufen. E-Weizen notierte etwa 20 bis 30 €/t über diesem Niveau, B-Weizen etwa 12,50 bis 17,50 €/t darunter. An diesen Vorgaben sollten sich auch Landwirte orientieren, wenn sie mit ihrem Händler über Preise verhandeln. Stellenweise liegen die genannten Erzeugerpreise (vgl. Seite 117) mehr als 25 €/t unter den vergleichbaren Großhandelskursen, und zwar besonders im Süden und Südwesten Deutschlands. Darauf sollten Sie sich nicht einlassen.


Letzteres gilt auch, wenn Ihnen für einwandfreien Brotroggen deutlich weniger als 275 bis 285 €/t geboten werden. Im Großhandel bewegen sich die Preise zumeist über 300 €/t, denn das Angebot ist nicht sehr groß (siehe Übersicht oben) und trifft auf eine stetige Nachfrage. Das sollten die Erzeugernotierungen auch widerspiegeln.


Optimisten hoffen, dass die Abnehmerseite ihre Offerten in den kommenden Wochen nachbessert. Normalerweise ist der Dezember ein guter Monat, um mal wieder Teilmengen zu vermarkten. Ob das auch in diesem Jahr so sein wird, bleibt allerdings abzuwarten. Bei vielen Marktbeteiligten liegen die Nerven blank.


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