Die US-Schweinefleischerzeugung geht weiter zurück, obwohl aktuell Rekordpreise von umgerechnet 2 €/kg SG und mehr gezahlt werden. Das US-Agrarministerium (USDA) erwartet in seiner jüngsten Vorschau einen weiteren Rückgang der Gesamterzeugung im Vergleich zum Vorjahr, berichtet Heribert Breker von der Landwirtschaftskammer NRW.
Die US-Schweinefleischerzeugung erreicht saisonüblich ihren Tiefpunkt im zweiten bzw. dritten Quartal eines Jahres (siehe Übersicht). In diesem Jahr soll der Wiederanstieg zum Winter hin aber erneut unter Vorjahresniveau bleiben.
Die Terminkurse an den Börsen zeigen einen Preisrückgang für das zweite Halbjahr auf 1,85 bis 1,90 €/kg je kg SG, während die Mais- und Sojapreise weitgehend stabil bleiben.
18 $ Verlust pro Tier
Die Iowa State University rechnet fortlaufend repräsentativ die Rentabilität für verschiedene Betriebsformen der Schweinehaltung durch. Die jüngste Auswertung erstreckte sich über den Zeitraum von Jan bis Mai 2022.
In der Kategorie der reinen Schweinemast auf der Basis von Zukaufferkel errechnete die Universität einen Verlust von rd. 18 $ je Schwein. (1,05 $ = 1 €). Bei den Betriebsformen des geschlossenen Systems sieht es nur wenig besser aus.
Das knapp 20 kg schwere Ferkel (40 Pound) kostet bereits 91 $. Im Vergleich zu den Vorjahren entspricht diese einer Steigerung von 20 bis 30 $ je Jungtier. Anders als in Deutschland sind frei handelbare US-Ferkel knapp. Die Futterkosten erreichten zuletzt etwa 106 $ je Schwein. Die Ration besteht zu rd. 65 % aus Mais, 15 % Sojaschrot und 15 % Maiskleberfutter sowie weiteren Inhaltsstoffen.
Restliche variable und Festkosten für Maschinen, Stall und Arbeit belaufen sich auf rd. 27 $ je Tier. Der Gesamtbetrag der Aufwendungen addiert sich auf 224 $ je verkauften Schwein.
Der Verkaufserlös brachte jedoch nur 206 $ je Stück, so dass ein rechnerischer Verlust von 18 $ herauskommt. Das Institut rechnet noch den Güllewert in einer Höhe von aktuell gestiegenen 9,5 $/Schwein dagegen; aber auch das reicht nicht für ein positives Ergebnis.