Aldi Süd sucht den Schulterschluss mit der deutschen Landwirtschaft und setzt als erster großer Händler während der deutschen Spargelsaison nur noch auf heimischen weißen oder violetten Spargel. Ab dem 11. April handelt der Discounter ausschließlich Spargel aus deutscher Herkunft und unterstützt so die Erzeuger aus der Region, wie es auf der Homepage heißt.
Die deutschen Landwirte haben im vergangenen Jahr so wenig Spargel geerntet wie seit Jahren nicht mehr. Die Nachfrage war niedriger als in den Vorjahren, viele Landwirte haben ihre Mengen zurückgefahren. Der Spargel im deutschen Handel kommt daher häufig aus dem Ausland, vor allem aus Spanien.
Aldi Süd will da nun ein Zeichen setzen: "Wenn regionaler deutscher Spargel für uns im Einkauf verfügbar ist, dann kaufen wir auch nur noch diesen ein - auf jeden Fall aber deutschen Spargel. So unterstützen wir die heimischen Erzeuger und stärken die Bedeutung der deutschen Landwirtschaft", erklärt Uli Voigtsberger, Director Buying und ergänzt, dass man eng im Austausch mit den Partnern stehe und bei Hofbesuchen und einem gemeinsamen Strategietag vor allem zugehört und dann diese Entscheidung getroffen habe.
Enge Zusammenarbeit
Die Entscheidung kommt bei den Erzeugern gut an: "Dieser Schritt gibt uns Landwirten einerseits Planungssicherheit und gleichzeitig stärkt es die Wertschätzung für uns als Erzeuger und unser gutes, regionales Produkt", so Jörg Knödler, Spargelerzeuger aus Leutenbach.
Auch für die Verbände hat die Entscheidung Signalwirkung: "Wir freuen uns, dass Aldi Süd hier Vorreiter ist und die regionalen Landwirte unterstützt. Damit stellt sich ein wichtiger Partner an die Seite der Landwirte," sagt Simon Schumacher, Geschäftsführer vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeerbauern (VSSE).
Spargelernte in Hessen hat begonnen
Offiziell eröffnet ist schon die hessische Spargelsaison. Die hiesigen Spargelanbauer prognostizieren für dieses Jahr eine gute Ernte mit hervorragender Qualität.
„Nach einem schwierigen Spargelabsatz im letzten Jahr haben viele Spargelbetriebe ihre Anbaufläche angepasst und unrentable Spargelanlagen stillgelegt“, erklärt Rolf Meinhardt, Vorsitzender des Arbeitskreises Spargel Südhessen.
„Wir freuen uns, dass hessischer Spargel bei gleichbleibend hoher Qualität 2023 trotz Mindestlohnanhebung nicht teurer wird“, führt er bei der Saisoneröffnung aus. „Witterungsbedingt schwankt die verfügbare Ware im Laufe der Saison. An manchen Tagen ist die Erntemenge sehr groß. Dann gibt es Angebotspreise. Es lohnt sich, regelmäßig bei den Verkaufsbuden vorbeizuschauen“, rät Meinhardt. „Dort sind außerdem einige Sortierungen, zum Beispiel zu dünne oder krumme Spargelstangen, günstiger zu haben. Bei uns gibt es für jeden Anlass und jeden Geldbeutel das richtige Angebot.“