Das ungebremste Wachstum der Hähnchenschlachtungen in Deutschland scheint vorerst beendet. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurde im ersten Halbjahr 2012 zwar noch gut 4 % mehr Hähnchenfleisch erzeugt als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Doch in der zweiten Jahreshälfte waren es etwa 2 % weniger als 2011, berichtet Marktinfo Eier & Geflügel (MEG).
Insbesondere im Dezember wurde das Vorjahresergebnis deutlich (minus 13 %) verfehlt. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 863.000 t Hähnchenfleisch erzeugt, das war ein Plus von 1 % gegenüber der Schlachtmenge von 2011. Der Fokus liegt dabei weiterhin auf der Erzeugung von frischen Teilstücken. Rund 81 % der erzeugten Ware verließ die Schlachterei in zerlegter Form, das waren 3 Prozentpunkte mehr als 2011.
Die Anzahl der geschlachteten Hähnchen verfehlte im Jahr 2012 um gut 2 % das entsprechende Vorjahresergebnis. Laut Statistischem Bundesamt gelangten 595,9 Millionen Hähnchen zur Schlachtung. Daraus errechnete die MEG, dass die Hähnchen im Schnitt des Jahres 2012 rund 1,45 kg Schlachtgewicht auf die Waage brachten. Im Vorjahreszeitraum waren es erst 1,40 kg.
Damit reagiert die deutsche Hähnchenwirtschaft auf die Bedürfnisse der Verbraucher, denn die Haushalte kaufen bevorzugt zerteilte Ware. Nach MEG-Auswertungen des Haushaltspanels der Gesellschaft für Konsumforschung entfielen 2012 knapp 58 % aller Hähnchenkäufe auf frische Teilstücke. Gefrorene Hähnchenteile brachten es zudem auf 28 % der gekauften Hähnchenfleischmenge.