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Hohe Zuckergehalte erwartet: Nordzucker kurz vor neuer Rübenkampagne

In den kommenden Wochen fahren die Nordzuckerwerke ihre Produktion hoch. Die Dürre hat deutliche Spuren hinterlassen: Die Erträge dürften unter Schnitt liegen, dafür ist reichlich Zucker drin.

Lesezeit: 3 Minuten

Am 3. September startet Nordzucker mit der Verarbeitung der Zuckerrüben. Aufgrund der Trockenheit in weiten Teilen Europas erwartet Nordzucker konzernweit eine Ernte unter dem Vorjahresniveau.



Als erstes fährt Mitte kommender Woche das Nordzuckerwerk Schladen hoch und gewinnt den ersten Zucker in diesem Jahr im Rahmen der Öko-Rüben-Kampagne. Nordzucker verarbeitet Rüben aus ökologischem Anbau in Schladen, Nykøbing (Dänemark) und Kèdainiai (Litauen) jeweils zu Beginn der Kampagne.

Die anderen Nordzucker-Werke in Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland, Litauen, Polen und der Slowakei starten zwischen dem 11. September und Anfang Oktober mit der Rübenverarbeitung.

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Leicht unter Durchschnitt

Bei etwas höheren Zuckergehalten als in den Vorjahren rechnet Nordzucker insgesamt mit einer Ernte leicht unter dem Durchschnitt der zurückliegenden Jahre. Die teils extreme Trockenheit führt bei den Rübenerträgen zu deutlichen regionalen Unterschieden. Die derzeitige Planung geht von einem Abschluss der Rübenverarbeitung Ende Januar 2023 aus, teilt das Unternehmen mit.

Die Verarbeitung von Zuckerrohr in den australischen Werken läuft bereits seit Mitte Juni. Heftige Regenfälle hatten Ernte und Verarbeitung dort zeitweise verzögert. Es wird eine Ernte über dem Niveau des Vorjahres erwartet.

Übrigens: In vielen Werken hatte Nordzucker aus Energie- und Umweltschutzgründen die Energieversorgung auf Erdgas umgestellt. Die aktuelle Energiesituation bestärkt Nordzucker, an ihrer langfristigen Strategie zur Erzeugung von Biomethan aus Rübenschnitzeln zur Deckung des eigenen Energiebedarfs festzuhalten.

Viel zu trocken

Der Bauernverband aus Niedersachsen beklagt unterdessen die starke Trockenheit. Die Zuckerrüben würden schon die Blätter hängen lassen. Dr. Heinrich-Hubertus Helmke, Geschäftsführer des Dachverbandes Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) sieht denn auch große regionale Unterschiede auf den Rübenfeldern.

„Die Frühlingsmonate lieferten laut dem Deutschen Wetterdienst nur zwei Drittel des üblichen Niederschlags. Ganz im Norden Deutschlands können die Rüben derzeit noch von den wenigen Niederschlägen profitieren. In den Regionen Anklam, Güstrow und Schleswig-Holstein wird daher eine durchschnittliche Ernte erwartet“, erklärt Helmke.

„In den anderen Regionen machen nun selbst auf Gunststandworten die Rüben schlapp“, zeigt Helmke auf. Derzeit wiegt eine Rübe zwischen 600 und 700 g und liege mit einem geschätzten Rübenertrag von knapp über 61 t deutlich unter dem fünfjährigen Durchschnitt. Doch der viele Sonnenschein hat auch etwas Gutes: Mit ihrem Blattapparat fängt die Rübe die Sonnenstrahlen auf und lagert diese Energie in den Rübenkörper als Zucker ein, sodass daher mit einem höheren Zuckergehalt zu rechnen ist.

Mit ausreichend Regen und Nährstoffen erreicht sie in Durchschnittsjahren bis zur Ernte im Herbst ein Gewicht von fast einem Kilogramm und hat dann 18 % Zucker eingelagert. „Dieser spielt für die Rübenbezahlung eine nicht unwesentliche Rolle und ist in trockenen Jahren generell höher“, freut sich Helmke für die Rübenbauern.

Schon gewusst: Wie wichtig Versorgungssicherheit mit Zucker ist, zeigt auch ein Blick auf die Ukraine. Nur 22 der 32 Zuckerfabriken in der Ukraine werden laut des dortigen Anbauerverbandes Ukrtsukor in der kommenden Kampagne aufgrund des Krieges und der hohen Gaspreise Rüben verarbeiten können.

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