Raps
Kleinere EU-Rapsernte
Die Rapsernte in der EU könnte auf ein 14 Jahrestief sinken, erwartet Brüssel.
Wie im vergangenen Jahr rechnen die Marktteilnehmer mit einer kleinen Ernte. Die EU-Kommission geht in ihrer jüngsten Schätzung von einer Ernte in Höhe von 16,7 Millionen Tonnen aus, die das Vorjahr um knapp drei Prozent verfehlen würde und die kleinste seit 14 Jahren wäre. Bereits der Saisonstart war aufgrund von übermäßigen Regenfällen in vielen EU-Ländern schwierig. Nach dem milden Winter war der Schädlingsdruck dann in vielen Gebieten hoch. Das und der trockene Frühlingsbeginn verschlechterten die Vegetationsbedingungen zusätzlich.
In Frankreich ist die Ernte bereits in vollem Gang. Dort sollen bisher etwa 3,4 Millionen Tonnen Raps gedroschen worden sein und damit vier Prozent weniger als im Vorjahr sowie 30 Prozent weniger als im Fünfjahresschnitt. Die Ertragsergebnisse fallen bisher sehr heterogen aus. Im Vereinigten Königreich hat die Rapsernte ebenfalls begonnen. Nach dem starken Rückgang der Aussaatfläche könnte die erwartete Erntemenge durch Schäden des Großen Rapserdflohs weiter gesenkt werden. Frühe Druschergebnisse zeigen sehr heterogene Ergebnisse. Die Erträge reichen je nach Region von unter zehn bis 30 Dezitonnen je Hektar.
In Deutschland und Polen könnten die Regenfälle in den vergangenen Wochen die Erträge verbessert haben und die Erzeugung über das Vorjahresniveau heben. Polens Rapsernte könnte rund 2,8 Millionen Tonnen erreichen und damit drei bis vier Prozent größer ausfallen als im vergangenen Jahr, sofern durchschnittliche Erträge erreicht werden. In Deutschland ist die Rapsernte ebenfalls bereits gestartet. Es sollen nach Angaben des Deutschen Raiffeisenverbandes etwa 3,2 Millionen Tonnen geerntet werden und damit 14 Prozent mehr als 2019. AMI
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