Nach Angaben des Moskauer Statistikamts (Rosstat) vom Dienstag vergangener Woche (19.11.) ist die Ernte von Getreide- und Hülsenfrüchten in Russland beendet und ergab insgesamt 122,1 Mio t; im Vorjahr hatten die Landwirte 114,7 Mio t und damit 7,4 Mio t weniger von den Feldern geholt. Die Weizenproduktion erhöhte sich um 5,7 % auf 77,6 Mio t, wofür vor allem die Ausweitung der Anbaufläche verantwortlich war.
Unterdessen erwartet der Russische Getreideverband (RGU) für die laufende Vermarktungssaison eine Steigerung der Getreideexporte gegenüber 2018/19 um 3,7 Mio t auf 47 Mio t.Davon sollen 35 Mio t allein auf Weizen entfallen, was dem Vorjahresniveau entsprechen würde. Die Gerstenausfuhren dürften dagegen um 1,2 Mio t auf 6 Mio t ausgedehnt werden. Außerdem werden den Experten zufolge voraussichtlich 5 Mio t Mais im Ausland verkauft, was einem Plus von 2 Mio t entsprechen würde.
Derweil bezifferte der Wirtschaftsminister der Ukraine, Timofei Milovanov, das dortige diesjährige Aufkommen an Getreide und Hülsenfrüchten nach vorläufigen Zahlen auf 74 Mio t; damit würde das Vorjahresvolumen um 5,6 % übertroffen. Im Einzelnen erhöhten sich die Maisproduktion um 2,2 % auf schätzungsweise 35 Mio t und die Weizenerzeugung um 4,2 % auf 28,1 Mio t. Außerdem wurden 8,9 Mio t Gerste geerntet, was einem Zuwachs von 21 % entspricht. Nach Einschätzung der Unternehmensberatung APK-Inform dürften aus der Ukraine 2019/20 insgesamt 50,7 Mio t Getreide exportiert werden, was im Vorjahresvergleich ein Anstieg von 1,3 % bedeuten würde. Dabei wird für die Weizenausfuhren ein Plus von 20,4 % auf 18,6 Mio t erwartet. Auch der Export von Gerste soll kräftig zunehmen, und zwar um 35,1 % auf 4,8 Mio t.
Dagegen wird für Mais ein Rückgang der Ausfuhren um 11 % auf 26,7 Mio t vorausgesagt. Unterdessen beendeten auch die Landwirte in Weißrussland die Getreide- und Hülsenfrüchteernte. Das Minsker Landwirtschaftsministerium bezifferte das betreffende Aufkommen auf insgesamt 7,92 Mio t; das wären 18 % mehr als im Vorjahr. Trotzdem geht Ressortchef Anatolij Khotko davon aus, dass in der laufenden Vermarktungssaison 200 000 t Futtergetreide importiert werden müssen. AgE