Günstige Witterungs- und Weidebedingungen haben in der ersten Hälfte des Ende Mai abgeschlossenen Milchwirtschaftsjahres 2018/19 in Neuseeland die Milchproduktion spürbar steigen lassen. Eine neue Rekordmarke wurde jedoch verpasst, da sich mit Beginn dieses Jahres die klimatischen Bedingungen wieder verschlechtert haben.
Laut Daten des neuseeländischen Molkereiverbandes (DCANZ) belief sich die Gesamterzeugung 2018/19 auf 21,85 Mio t; gegenüber der Vorsaison war das ein Plus von 473 000 t oder 2,2 %. Dies war die zweithöchste jemals produzierte Menge; nur 2014/15 war diese mit 21,91 Mio t höher ausgefallen. Die Molkereien in Neuseeland konnten im abgelaufenen Wirtschaftsjahr zudem mehr Milchinhaltsstoffe verarbeiten. Nach Verbandsangaben nahm die Produktion des aus den Trockengehalten von Fett und Eiweiß gewonnenen Milchfeststoffs gegenüber 2017/18 um 2,4 % auf 1,88 Mio t zu. Auch hier wurde die historische Höchstmarke von 1,89 Mio t aus dem Vermarktungsjahr 2014/15 knapp verfehlt.
Der Molkereikonzern Fonterra konnte laut eigenen Angaben im Berichtsjahr 1,523 Mio t Milchfeststoff in Neuseeland verarbeiten, was gegenüber der Vorsaison einem Zuwachs von 1,2 % entsprach. Für 2019/20 wird derzeit bei der Molkereigenossenschaft ein Aufkommen von 1,520 Mio t erwartet.
Australiens Milchbranche leidet unter Dürre
Ganz anders als im Nachbarland verlief die Milchsaison 2018/19 in Australien, die dort Ende Juni beendet wurde. Nach Angaben des Branchenverbandes „Dairy Australia“ (DA) wurden in den ersten elf Monaten des Wirtschaftsjahres nur 7,98 Mrd l Milch erzeugt; das waren 669 Mio l oder 7,7 % weniger als im gleichen Zeitraum der Vorsaison. Im Mai gingen dabei die Milchanlieferungen gegenüber dem Vorjahresmonat sogar um 13,6 % zurück.
Die Rabobank geht davon aus, dass 2018/19 die australische Erzeugung um mindestens um 8 % auf etwa 8,6 Mrd l abnehmen wird; das wäre die geringste Produktion seit mehr als 20 Jahren. Grund für den starken Rückgang der Milchmenge ist die anhaltende Dürre in Teilen Australiens, die zu einer spürbaren Verknappung und Verteuerung von Futter und Wasser sowie dem Abschlachten von Tieren geführt hat. AgE