Der Holzmarkt in Deutschland ist sehr stark von der wirtschaftlichen Konjunktur im In- und Ausland abhängig, ganz besonders aber von der Lage im Baugewerbe. Das erklärten vergangene Woche Wolf-Gernot Bitter und Ralf Dümmer von der ZMP. So ist der Umsatz der heimischen Sägeindustrie (nur Betriebe ab 50 Mitarbeiter) nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im ersten Halbjahr 2008 gegenüber Vorjahr um mehr als 9 % auf 1,73 Mrd. Euro gesunken. Mit rund 1,02 Mrd. Euro war der Umsatz auf dem deutschen Markt sogar um knapp 12 % zurückgegangen. Der Umsatz im Ausland ging um 6 % auf knapp 703 Mio. Euro zurück. Die Verkaufspreise für Nadelschnittholz der Holzindustrie stehen innerhalb Deutschlands weiter unter Druck. Das vorjährige Preisniveau wurde zuletzt um knapp 10 % unterschritten, so die Berechnung des Statistischen Bundesamtes auf Basis eines Erzeugerpreisindex. Auch die Preise von Einfuhrware zeigten zuletzt eine weiter rückläufige Tendenz. Das vorjährige Niveau wurde um rund 15 % unterschritten.
Für das zweite Halbjahr 2008 zeichnet sich gegenwärtig keine grundlegende Nachfragesteigerung nach Nadelschnittholz ab, so ein Fazit der ZMP. Eine Reihe von Absatzmärkten deutscher Anbieter im Ausland ist gut versorgt. In Großbritannien, Spanien und Irland sinkt zudem die Bauaktivität. Der Bedarf an Nadelschnittholz in Italien und Frankreich dürfte eher stagnieren. Dazu kommen die schwachen Immobilienmärkte in den USA. Lediglich der japanische Markt könnte sich wieder etwas erholen, so die ZMP-Experten. Problematisch sind hierzulande die umfangreichen Lagervorräte bei vielen Unternehmen, die für den Preisdruck mit verantwortlich sind. Produktionsdrosselungen der Nadelschnittholzproduzenten in Europa und Nordamerika könnten helfen, den Markt mehr ins Gleichgewicht zu bringen.
vgl.: Holzpreise deutlich gestiegen (22.8.08)