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Verbraucherzentrale verurteilt Billigstpreise für Lebensmittel

Verbraucherschützer kritisieren die extremen Preiskämpfe im LEH und fordern ein stärkeres Einbeziehen von Kosten für mehr Umwelt- und Tierschutz direkt in die Nahrungsproduktion.

Lesezeit: 3 Minuten

Der Verbraucherzentrale Bundesverband kritisiert die extremen Preiskämpfe bei Lebensmitteln und fordert eine stärkere Einbeziehung von Umwelt- und Tierschutzkosten in die Nahrungsproduktion. Verbandschef Klaus Müller wandte sich im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur gegen das Verschleudern zu Billigstpreisen. Irgendjemand zahle die Zeche dafür, und das seien in vielen Fällen zurzeit die Landwirte.

Zur Wahrheit gehörten allerdings auch Praktiken gerade in der konventionellen Landwirtschaft, die weder den Erwartungen der Bevölkerung entsprächen, noch Tierschutz- und Umweltstandards sowie den Klimazielen, so Müller weiter. Daher können seiner Ansicht nach nicht weiter dafür nötige Kosten ausgelagert werden - etwa um Trinkwasser von Pestiziden zu reinigen.

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Wie kann es sein, dass Obst, Gemüse, Milch, Eier, Fleischprodukte preiswerter verkauft werden, als sie hergestellt wurden?

"Unterm Strich wäre es sinnvoll, diese Kosten tatsächlich in die landwirtschaftliche Produktion hinein zu rechnen oder erst gar nicht entstehen zu lassen", sagte der Verbraucherschützer. Der vzbv-Chef begrüßte es aber, dass Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) unfaire Praktiken großer Supermarktketten zu Lasten kleiner Lieferanten unterbinden will.

Zurückhaltend reagierte Müller auf Klöckners Vorschlag, auf Verpackungen den Anteil anzugeben, der vom Verkaufspreis an die Bauern geht. "Das ist auf jeden Fall gut gemeint." Bei unverarbeiteten Produkten wie Obst oder Milch spreche nichts dagegen. Dies könne ein Gefühl vermitteln, wie wenig beim Landwirt ankomme und wer sonst noch an Lebensmitteln verdiene. Bei komplexeren, verarbeiteten Produkten stünde aber der Bürokratieaufwand in keinem Verhältnis dazu, sagte er der dpa. „Darum befürchte ich, dass es nicht wirklich zu Ende gedacht ist.“ Alleine mehr Transparenz löse auch nicht das Problem.

Der Bundestag sollte noch eine Schippe drauf legen, um alle Mechanismen zu beenden, die sich in sehr ungleichen Marktbeziehungen eingeschlichen haben.

DBV-Präsident Joachim Rukwied sagte dazu der Nachrichtenagentur, mehr Transparenz bei Preisen sei grundsätzlich gut und richtig. „Die hohen deutschen Erzeugungsstandards müssen belohnt und höher vergütet werden. Das gilt für Fleisch, Milch, Obst und Gemüse in gleichem Maße.“ Aus Sicht des Bauernverbandes sei dies über einen „Deutschland-Bonus“ vorstellbar, der auch an gewisse Erzeugungskriterien gebunden sei.

Nach Bauernprotesten vor Zentrallagern des Handels hatten mehrere Supermarktketten bereits angekündigt, ihre Einkaufspreise für Schweinefleisch zu erhöhen.

Verhaltenskodex soll noch diesen Monat vorliegen

Ministerin Klöckner moniert ein „massives Machtungleichgewicht“ zwischen Erzeugern und Handel. Wer gerne mit regionalen Produkten werbe, müsse sie auch wertschätzen und dafür sorgen, dass Bauernfamilien von der Produktion leben könnten, mahnte sie kurz vor dem Jahreswechsel. Per Gesetz will die Ministerin unfaire Handelspraktiken verbieten – etwa kurzfristige Stornierungen von Anlieferungen oder einseitiges Ändern von Lieferbedingungen. Daneben solle der Handel einen Verhaltenskodex mit den Landwirten vereinbaren - ein Entwurf sei für Januar zugesagt.

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