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Lebensmittel: Selbstversorgungsgrad in Deutschland
Ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln: Die deutschen Landwirte produzieren mehr Fleisch, Milch, Zucker und Kartoffeln als die deutsche Bevölkerung benötigt.
Was vielen bis vor kurzem noch eine Selbstverständlichkeit zu sein schien, rückt angesichts der Coronakrise wieder in den Blickpunkt: die ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln. Die deutschen Landwirte produzieren deutlich mehr Fleisch, Milch, Zucker und Kartoffeln als die deutsche Bevölkerung benötigt. Bei Obst, Gemüse und Honig besteht hingegen Importbedarf (Zahlen aus 2018).
Das zeigen aktuelle Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL). Der Selbstversorgungsgrad insgesamt bei Nahrungsmitteln lag 2017/18 nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums bei 88 %, inklusive der Erzeugung von Nahrungsmitteln mit Futter aus dem Ausland.
von Stefan Brockhausen
andere Agrargüter nicht vergessen
Was in der Statistik noch fehlt, sind andere Agrargüter, die von Deutschland importiert werden und für die auch ordentlich Fläche in anderen Ländern in Anspruch genommen wird. Das wären u.a. Kaffee, Kakao, Baumwolle, Kautschuk und Tabak. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse wird ... mehr anzeigen fast nichts davon bei uns angebaut. Daher sollte es doch logisch sein, dass wir stattdessen andere Produkte anbauen mit entsprechend höherem Selbstversorgungsgrad, die wir dann exportieren können. weniger anzeigen
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von Wolfgang GERTHNER
Klopapier
Mir fehlt in der Statistik der Selbstversorgungsgrad von Klopapier war ja als erstes ausverkauft
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von Roland Pföhler
Was hat Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln aus dem Ausland zu tun? Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefällst hast. Deutschland ist drittgrößter Agrarimporteur Weltweit, warum? Weil wir zu viel haben? Nein , weil unser Industrie exportieren will und da nicht genug Devisen da ... mehr anzeigen sind Nahrungsmitteln dagegen genommen werden, und zweitens die Nahrungsmitteln im Land billig gehalten werden können auf kosten der Landwirtschaft. Dem Volk erzählt man dann das Märchen von der Überproduktion ( siehe Statistik oben mit zugekauften Nahrungsmitteln). Zugekauft ist keine Selbstversorgung und macht sich in Krisenfällen dann Böse bemerkbar. Außerdem ist ein sattes Volk leichter Regierbar, bei Hunger würde es schnell zu Unruhen kommen. weniger anzeigen
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von Benjamin Ziegler
Ungerecht!
Ist es überhaupt moralisch zu rechtfertigen wenn wir als reiches Industrieland mit unserem ganzen Geld Menschen in anderen Teilen der Welt ihr Essen wegkaufen weil wir uns wegen der Flächenversieglung, Ausweisung von Naturschutzgebieten, Versumpfung, Aufforstung, Düngeinschränkung, ... mehr anzeigen Verbot von Pflanzenschutzmitteln usw. nicht mehr ausreichend selber versorgen können? Dazu äußert sich Bundesentwicklungsminister Müller nie... weniger anzeigen
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von Gerhard Steffek
Moralisch zu rechtfertigen?
Nein ist es nicht! Aber nachdem wir hier in unserem Lande mittlerweile so viele Möchtegerngutmenschen (Umweltschützer, Vegetarier, Veganer etc.) haben, die sich aufgrund ihrer Ideologie allen vernünftigen Argumentationen verweigern und nur ihre Welt verwirklicht sehen wollen, stellt ... mehr anzeigen sich die Frage nach Moral im Grunde gar nicht mehr. Denn wer so von seinen Vorstellungen überzeugt ist, ist keiner Fragestellung zugänglich. Wie Goethe schon feststellte: "Eine falsche Überzeugung läßt sich nicht widerlegen, denn sie beruht auf der Tatsache, daß das Falsche wahr sei." weniger anzeigen
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von Michael Hanewinkel
Gilt für beide Seiten
Sie haben vollkommen Recht Herr Steffek! Allerdings gilt das mit der Ideologie, dem Verschließen gegenüber vernünftigen Argumtentationen und dem Überzeugtsein von den eigenen Vorstellungen genauso gut für einen Teil der Landwirtschaft. Dem Zitat von Goethe möchte ich mich in diesem ... mehr anzeigen Sinne sehr gerne anschließen. weniger anzeigen
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von Gerhard Steffek
Da mögen sie ebenfalls recht haben -
Herr Hanewinkel. Es heißt nicht umsonst: Wer mit einem Finger auf Andere zeigt, zeigt immer mit Dreien auf sich. Allerdings haben wir in der LW das Problem, daß wir eine Seite haben die handelt, während die Andere nur kritisiert, ohne daß diese ihre Kritik unter Beweis stellen muss. ... mehr anzeigen Es ist also eine ziemlich einseitige Angelegenheit. Müßte diese Seite aber ihre Kritik unter Beweis stellen und ihr Handeln selber ausbaden, wäre wahrscheinlich schnell Schluß mit lustig. weniger anzeigen
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von Diedrich Stroman
Selbst Versorgung?
Was bringen uns die Statistiken, selbst bei den Nahrungsmittelreserven, wenn schon über 60 Prozent der weltweiten Reserven in China lagern? Glaubt irgentwer, das die uns etwas abgeben wenn wir hier hungern???Warum ist Deutschland nach den USA der größte Importeur von Nahrungsmitteln ... mehr anzeigen auf der Welt??Auch so ein Beispiel wie deutsche Politik Bauern für dumm verkauft, es geht darum, die Preise am Boden zu halten!!Gerade Deutschland will niedrige Lebensmitteln Preise, damit genug Geld für die anderen zum Teil unnützen Dinge übrig bleibt!!Aus diesem Grund läst man den ALDI Lidl oder Edekabanausen auch freien Lauf!!!Wenn man wollte könnte man diese Abzocker auch mal ins Gebet der Verantwortung nehmen, kann man machen will man aber nicht!! Schöne Ostern den bäuerlichen Familienbetrieben! weniger anzeigen
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von Sebastian Kronast
Fragen über Fragen;
Wer bestimmt den Selbstversorgungsgrad ? Ist der über Jahre exakt gleich- warum ? Berechnet über Modellrechnungen wie bei Kläranlagen? Wird bei Fleisch das gesamte aufkommen gerechnet, also auch die Schlachtkörperteile die in Deutschland niemand will ? Wird Futtergetreide zum ... mehr anzeigen Brotgetreide hinzugerechnet ? weniger anzeigen
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von Bernhard ter Veen
Alles Politik...
Nix mit Markt oder Gebrauch zu tun... Schaut man mal auf die Gurkenerlasse und irgendwelchen Verordnungen, kann man leicht ableiten worum es geht... Industrieware - alles gleich - Verpackungsangepasst - Geschmacklos aber SO gewollt... und was nicht in die Schablone passt wird ... mehr anzeigen weggeschmissen... ab auf den Misthaufen. Und ständig dieses Geeiere von Saatgut Kartell... Sortenschutz... In-Verkehr-Bringungs Gesetz... Alles Instrumente die dem einfachen Produzenten Fesseln und Knebeln um der INDUSTRIE hohe Gewinne zu ermöglichen die dann ins Ausland transfairiert werden. Die Firmen sind schon längst abgewandert. und nun stehen wir da und unsere Überbezahlten Lobbyismus gesteuerten Politiker merken, das ein (gezüchteter) Virus ihnen die Fehler der letzten 40 Jahre Industriehinternputzen auf die Füsse wirft... Aber es ist ja auch wichtiger den Letzten Winkel der Erde mit Auto´s zu versorgen... weniger anzeigen
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von H. Bogen
Frage an Kartoffelanbauer
Nachdem ich aus einer Gegend komme in der Kartoffeln, wenn überhaup nur noch im Garten angebaut werden, hätte ich da mal eine ernst gemeinte Frage an Landwirte die Kartoffeln anbauen. Was passiert eigentlich mit den 38 Prozent Kartoffeln die über dem Selbstversorgungsgrad liegen da ... mehr anzeigen Kartoffeln doch auch kräftig importiert werden. Bei Zuckerrüben weis ich das die mittlerweilen in der Biogas landen weil die billig zu haben sind. Wie ist das bei Kartoffeln? Könnte man nicht stattdessen dort auch Getreide anbauen? weniger anzeigen
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von Christian Bothe
Kartoffeln
Ich kann es nicht so richtig deuten ,ob die Verarbeitungsware mit erfasst wird.In Thüringen ist der Anbau seit der Wende massiv zurückgegangen! Ansonsten ist die Kartoffel gut für die Fruchtfolge.
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von Renke Renken
Und wenn
wir schon bei Fleisch 115% Selbstversorgung haben, dann soll mal mir mal ein Politiker erklären, wozu wir noch zusätzliche Fleischimporte durch all diese Freihandelsabkommen brauchen........ ?
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von Stefan Fröber
Das kann ich als Leihe erklären. Wir wollen in die Länder unsere Industriegüter exportieren. Die müssen ja mit irgendwas bezahlt werden. Und da diese Länder nur Agrarprodukte zum handeln haben, kaufen wir eben das.
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von Ralf Over
Das ist ganz einfach erklärt
Der Deutsche isst von einem Schwein nur rund die Hälfte (Schinken, Kottlet, Hals und Schulter). Innereien, Kopf, Füße, Schwanz, etc. will hier keiner, dafür sind die Asiaten ganz scharf darauf. Vorteil: Das Tier wird vollständig verwertet und nichts weggeworfen. Bei abgeleitet ... mehr anzeigen tatsächlicher Selbstversorgung von 60-70% für Schweinefleisch in Deutschland muss natürlich viel Fleisch von den EU-Nachbarn importiert werden. Die Idee die Fleischerzeugung an den Verbrauch anzupassen bedeutet alles zu essen, war übrigens früher keine Thema, da wurde das nächste Schwein geschlachtet, wenn das letzte weg war. Es gab dann halt nur einmal Filet und vier mal Füße zum annähen. weniger anzeigen
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von Norbert Schulze-Darphorn
Wo sind die neuen Zahlen
Es ist schon erstaunlich das es zu diesen Thema keine neueren Zahlen gibt wir haben Mitte 2020 und es werden immer noch alte Daten aus 2017 präsentiert. Grade hier in Deutschland wo alles doppelt und dreifach akribisch dokumentiert und gesammelt wird gibt es keine neuen Zahlen, selbst ... mehr anzeigen Google präsentiert immer nur alte Daten die grafisch anders da gestellt werden. Wir haben zwei Dürrejahre hinter uns da würden mich neuere Zahlen schon sehr interesieren. Anscheinend besteht kein Interesse oder aber die neuen Zahlen erzählen eine Geschichte die aktuelle politische oder wirtschaftliche Entscheidungen in keinem guten Licht erscheinen lassen. weniger anzeigen
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von Andreas Gerner
Dass wir bei bestimmten Gemüsen und beim meisten Obst keine Selbstversorgung schaffen, ist logisch.
Für Kiwi passt nunmal unser Klima nicht und für Safran sind eben unsere Lohnkosten zu hoch. Dass wir aber bei Erzeugnissen, die hier gut gedeihen könn(t)en, keine Selbstversorgung schaffen, ist ein schändliches Versagen der Politik ! Magere 40% beim Raps könnten erheblich gesteigert ... mehr anzeigen werden, wenn die wichtigen Beizen nicht grundlos verboten worden wären. Mit mehr Raps gäbe es nebenbei auch mehr Honig. Eier könnten in ausreichender Menge in Deutschland produziert werden, statt hier durch übertriebene Auflagen die Stückkosten so weit hochzuschrauben, dass es billiger ist, Eier im Ausland zu erzeugen und per LKW herzufahren. Soja können wir auch (zum Teil) selbst erzeugen. Dazu müsste eine Lösung gefunden werden, die Einfuhr von GVO-Soja (WTO-konform) stark zu bezollen. Hoffentlich leistet die Krise ihren Beitrag, dass die Politik in Zukunft die Inlandserzeugung nicht noch mehr zurückfährt. Aber die DüVo20 hat gezeigt, in den Köpfen der Politik sind die Zeichen der Zeit noch nicht so präsent, wie das andauernde Geschrei von NGOs und Grünen. weniger anzeigen
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von Wilhelm Grimm
Soja wächst woanders besser.
Mit Hilfe von Gentechnik in der Züchtung gäbe es vielleicht die Chance, das zu ändern.
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von H. Bogen
@ Wilhelm Grimm
Vielleicht wäre es ja auch eine Möglichkeit, ohne Soja Fleisch zu produzieren und dafür weniger zu einem besseren Preis. Braucht das Schwein halt einen Monat länger bis es schlachtreif ist.
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von H. Bogen
@ Wilhelm Grimm
Vielleicht wäre es ja auch eine Möglichkeit, ohne Soja Fleisch zu produzieren und dafür weniger zu einem besseren Preis. Braucht das Schwein halt einen Monat länger bis es schlachtreif ist.
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von Wilhelm Grimm
88 %
inclusive der Erzeugung von Nahrungsmitteln ---mit Futter aus dem Ausland. Noch Fragen ?
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von H. Bogen
Ja!
Die deutschen Bauern müssen sich entscheiden was sie sein wollen. Subventionsempfänger oder Unternehmer? Ein Unternehmen kann nämlich nur überleben wenn es seine Waren oder Dienstleistung am Markt auch zu kostendeckenden Preisen verkaufen kann, ist dies nicht der Fall geht es über ... mehr anzeigen kurz oder lang pleite. Mir ist natürlich durchaus bewusst das dies nicht wircklich eine Entscheidung der Bauern ist, sondern vielmehr eine politisch gewollte Situation den die Politik möchte niedrige Lebensmittelpreise und eine gepflegte Kulturlandschaft. Doch die Grafik zeigt auch deutlich das es in den Händen der Politik liegt hier etwas zu ändern in dem sie den Getreideanbau fördern könnte und dadurch die Milchproduktion in Gebieten mit wenig Grünland zurückgehen würde. Aber das würde ein Umdenken aller beteiligten erfordern, Politik, Verbände und vorallem Bauern, also die Quadratur des Kreises. weniger anzeigen
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