Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Newsletter
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Bürokratieabbau Agrarantrag 2024 Maisaussaat Erster Schnitt 2024

News

Bundesregierung will mehr Erdkabel

Die Bundesregierung will mit Erdkabeln die Akzeptanz für den Stromnetzausbau fördern. Das Vorhaben stößt auf geteilte Meinung.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Bundesregierung will mit Erdkabeln die Akzeptanz für den Stromnetzausbau fördern und so auch den Netzausbau beschleunigen. In der Nähe von Wohnsiedlungen seien künftig Höchstspannungstrassen, die als Gleichstromleitungen geplant sind, verboten, teilte die Bundesregierung vergangene Woche mit. Sie sollen stattdessen als Erdkabel im Boden verlegt werden. Wechselstrom-Leitungen sollen dagegen weiterhin größtenteils Freileitungen bleiben, da es noch zu wenig Erfahrung mit Erdkabeln bei Wechselstrom-Trassen gäbe. Hierzu hat das Bundeskabinett eine Formulierungshilfe für die Regierungsfraktionen beschlossen, mit der der Gesetzgeber den Entwurf zum "Änderungsgesetz von Bestimmungen des Recht des Energieleitungsbaus" ergänzen soll.


Das Wichtigste zum Thema Energie freitags, alle 4 Wochen per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

Der Vorschlag sieht auch vor, Anfangs- und Endpunkt der Süd-Ost-Trasse zu verändern. Geplant werden soll sie jetzt vom Anfangspunkt Wolmirstedt zum Endpunkt Isar. Der Beschluss der Bundesregierung muss nun noch vom Bundestag als Gesetzgeber übernommen werden.


Nach Ansicht von Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group (EWG), kommt es allerdings auf die richtigen Ausführungen der Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur an. Die vom Bundeswirtschaftsministerium vorgerechneten Mehrkosten der Erdkabel von drei bis acht Milliarden gegenüber Freileitungen für die beiden neuen HGÜ-Leitungen SuedLink und Südostleitung beruhten auf falschen Annahmen, kritisiert Fell. Sie würden neue Technologien nicht berücksichtigen.


So gäbe es keine Verpflichtung, Teilstrecken mit Freileitungen zu errichten. Gerade eine volle Erdverkabelung des SuedLink biete enorme Kostenvorteile. Denn der Übergang zwischen Freileitungen und Erdkabeln sei aufwändig, teuer und beeinträchtige die Optik. Auch seien Freileitungen immer ein Unsicherheitsfaktor im Betrieb, z.B. bei Blitzeinschlägen, Terrorangriffen usw. ) bedeuten.


Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Robert Habeck hat die Entscheidung der Bundesregierung für ein Erdkabel-Pilotprojekt bei der Ostküstenleitung begrüßt. Die Option auf Erdkabel könne helfen, an besonders schwierigen Stellen zur Entlastung von Mensch und Umwelt beizutragen. Das gelte insbesondere für sehr dicht besiedelte Regionen, betonte Habeck. Wenn der Bundestag das Gesetz entsprechend beschließe, gebe es endlich eine Rechtsgrundlage, auf der der in Schleswig-Holstein zuständige Netzbetreiber TenneT die Verkabelung von Teilstücken prüfen und planen könne.


Die Ostküstenleitung mit 380-kV soll Netzengpässe beheben und die wachsende Menge an erneuerbaren Energien aus dem Land abtransportieren. Die Landesregierung rechnet in den nächsten Jahren mit einem Zuwachs an erneuerbaren Energien in der Region von 500 auf 1.500 Megawatt. Geplant ist, dass die Leitung von Mitte 2018 an gebaut wird.


Mit Sorge reagiert dagegen der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband e.V. (WLV) auf die Pläne der Bundesregierung, mehr Erdkabel im Rahmen des Netzausbaus verlegen zu lassen. Denn das Projekt „SüdLink“ führt u.a. durch Ostwestfalen-Lippe. „Die Verlegung von Höchstspannungs-Erdkabeln bedeutet einen massiven Eingriff insbesondere in unsere Böden in Ostwestfalen-Lippe und an anderen sensiblen Standorten im Land“, warnt WLV-Vizepräsident Wilhelm Brüggemeier. Da ungeklärt sei, wie sich diese Leitungen langfristig auf die Ertragsfähigkeit von Böden auswirkten, sollten Erdkabel weiterhin nur in absoluten Ausnahmefällen genehmigt werden dürfen. Auch müssten Eigentümer und Nutzer entsprechender Flächen angemessen entschädigt werden.


Auch zöge die Baumaßnahme des Erdkabels als Eingriff in Natur und Landschaft neue Naturschutz-Ausgleichsflächen nach sich, weshalb zusätzlich zur Fläche der Baustelle weitere landwirtschaftliche Nutzflächen für die Produktion von Nahrungsmitteln verloren. Daher dürften beim Erdkabelbau keine Flächen für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmenin Anspruch genommen werden, fordert der WLV.

Die Redaktion empfiehlt

top + Schnupperabo: 3 Monate für 9,90 € testen

Alle wichtigen Infos zur Maissaussaat 2024 | Tagesaktuelle Nachrichten, Preis- & Marktdaten

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.