"Die bäuerliche ist die beste Form der Landwirtschaft", zeigt sich Kärntens Landwirtschaftskammer-Präsident, Johann Mößler, anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober überzeugt und bezeichnet die "allein am Profit orientierte, globale Agrarindustrie" als "nicht enkeltauglich". Für die bäuerliche Form der Produktion fordert er von der Politik faire Rahmenbedingungen und mehr Wertschätzung, berichtet aiz.info.
In der EU-Agrarpolitik plädiert der LK-Präsident für eine Abkehr vom Paradigma des Neoliberalismus und für eine Kurskorrektur hin zu den Grundsätzen der ökosozialen Marktwirtschaft. Konkret fordert Mößler "mehr Ordnung auf den Märkten" durch Marktordnungsinstrumente und die Begrenzung der Marktmacht großer Lebensmittelkonzerne durch ein strengeres Wettbewerbsrecht. Im internationalen Handel müsse sichergestellt werden, dass EU-Standards auch für Importprodukte gelten. Die Einfuhr von Käfigeiern in die EU trotz des Käfighaltungsverbots sei "doppelbödig und grundfalsch".
Ein weiteres zentrales Anliegen ist die Stärkung der bäuerlichen Familienbetriebe durch die besondere Berücksichtigung bei den landwirtschaftlichen Direktzahlungen sowie weniger Bürokratie, zum Beispiel durch die Einführung einer Toleranz bei der Futterflächenermittlung.
"Die bäuerliche Landwirtschaft ist das Modell der Zukunft, denn nur sie ist generationenübergreifend nachhaltig, produziert qualitativ hochwertige, sichere Lebensmittel und leistet einen Beitrag für einen vitalen ländlichen Raum", unterstreicht Mößler abschließend.
Österreich will Erbschaftsteuer für Landwirte einführen
Grundlage des bäuerlichen Wirtschaftens ist Eigentum an Grund und Boden. Dass dieses immer mehr unter Druck kommt, zeigt für den Kammerpräsidenten nicht zuletzt die Drohung diverser politischer Strömungen, Erbschaftssteuern einführen zu wollen. Dabei ist für Mößler klar, dass wenn man mit der Erbschaftssteuer relevante Einnahmen erzielen will, diese auf Basis von Verkehrswerten eingeführt werden müssten, mit Untergrenzen, von denen auch viele Kärntner Bauern negativ betroffen wären.
"Ich frage mich, welcher Jungbauer würde in Zukunft noch einen Hof übernehmen, wenn er - trotz geringer Verdienstaussichten - auch noch Erbschaftssteuern zahlen müsste? Wir gehen davon aus, dass viele Betriebe verkauft werden würden", erklärt Mößler und warnt davor, dass nur Finanzinvestoren profitieren würden.