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Bio-Intensivierung

Der Ökolandbau muss produktiver werden

FiBL-Direktor Schmidtke plädiert für eine Öko-Intensivierung. Getreideerträge unter 30 dt pro ha auf guten Böden seien nicht mehr verantwortbar. Innovationen solle man dabei stärker nutzen.

Lesezeit: 13 Minuten

Der Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL), Prof. Knut Schmidtke spricht im Interview mit Agra-Europe über die gegenwärtige Agrardiskussion und Konsequenzen für den Ökolandbau, die Rolle von Innovationen und die Herausforderungen für die Agrarforschung.

Herr Prof. Schmidtke, was bedeutet der Ukraine-Krieg für die Arbeit des FiBL?

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Schmidtke: Lassen Sie mich zunächst persönlich anworten: Dieses Desaster berührt uns alle sehr tief. Daneben sind wir auch fachlich betroffen. Wir haben seit 2004 in der Ukraine eine Reihe sehr erfolgreicher Projekte durchgeführt und damit sicher einen Beitrag zur dortigen Entwicklung des Ökolandbaus beigetragen. Auch aktuell gibt es Projekte, die nun vorerst auf Eis gelegt sind.

Welchen Stellenwert hat der Ökolandbau in der Ukraine?

Schmidtke: Der Biosektor ist seit Jahren auf Wachstumskurs. Vor dem Krieg wurden schätzungsweise 462.000 ha ökologisch bewirtschftet. Voraussetzung für das stetige Wachstum sind eine gesicherte gesetzliche Grundlage sowie der Aufbau eines landesweiten Kontrollwesens vor Ort. Vor allem größere Betriebe haben umgestellt und erfolgreich gewirtschaftet. Dazu hat auch der Export von Futtergetreide nach Westeuropa beigetragen.

Was bedeutet ein Ausfall der Exporte für den Ökolandbau in Deutschland oder der Schweiz?

Schmidtke: Derzeit lässt sich nur sagen, dass Öko-Futtergetreide und Futtermittel aus Sonnenblumen knapp und teuer werden.Wie ernst die Lage wird, ist derzeit noch offen. Auswirken wird sich der Engpass hierzulande in der Schweinefleischerzeugung, insbesondere jedoch in der Eierproduktion. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Preise für Bioeier voraussichtlich steigen werden.

Strategie lautet "Öko-Intensivierung"

Der Krieg und die damit einhergehende „Zeitenwende“ hat eine agrarpolitische Grundsatzdiskussion über die Frage ausgelöst, ob das Produktionsziel der Landwirtschaft im Vergleich zu Klima- und Umweltzielen wieder stärker gewichtet werden sollte. Ist diese Diskussion berechtigt?

Schmidtke: Ja! Primäre Aufgabe der Landwirtschaft muss es nach wie vor sein, die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln möglichst aus heimischer Erzeugung sicherzustellen. Das dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren.

Was folgt daraus für den Biolandbau?

Schmidtke: Eine unserer Strategien lautet „Öko-Intensivierung“. Es geht darum, die im Biolandbau nicht genutzten Ertragssteigerungen zu realisieren und gleichzeitig die Ökosystemleistungen des ökologischen Landbaus zu erhalten, in Teilen sogar auszubauen. Ich halte es im gesamtgesellschaftlichen Sinne für nicht verantwortbar, einen unzureichend gemanagten Ökolandbau zu betreiben und sich dauerhaft mit Ertragsleistungen von unter 30 dt/ha auf guten Standorten bei Getreide zufriedenzugeben, weil die Prämien das hergeben. Aus meiner Sicht reicht das nicht.

Intensiv oder extensiv - ist das auch die Frage im Ökolandbau?

Schmidtke: Es geht nicht um ein Entweder-Oder. Wir müssen im Biolandbau höhere Erträge erreichen und gleichzeitig die Vorteile für die Biodiversität, den Grundwasserschutz und die Böden gewährleisten. Umgekehrt stehen die konventionellen Betriebe vor der Aufgabe, ihre höheren Erträge besser mit den Umweltzielen in Einklang zu bringen. Daran hat sich mit der von Ihnen angeführten Zeitenwende nichts geändert. Im Gegenteil, der Handlungsdruck ist noch größer geworden.

Wie kann der Ökolandbau seine Erträge verbessern?

Schmidtke: Eine Möglichekeit ist der Anbau von Gemengekulturen. Wir müssen auch stärker in Zweitfruchtkulturen denken. Dabei geht es nicht nur um Zwischenfrüchte, die wir dann einarbeiten, sodern darum, tatsächlich Ertragsleistungen in einer zweiten Frucht zu realisieren. Durch die Änderung des Klimas besteht an manchen Standorten die Möglichkeit, nach Wintergerste eine zweite Kultur, zum Beispiel Buchweizen, anzubauen. Auch einige Körnerleguminosen kommen noch zur Reife. Diese Potentiale müssen wir strategisch nutzen, um dem Anspruch, genügend Lebensmittel bereitzustellen, auch gerecht zu werden.

Hat es der Effizienzgedanke im Ökolandbau schwerer als in der konventionellen Landwirtschaft?

Schmidtke: Der Biolandbau hat sich lange Zeit vor allem durch seine ökologische Vorzüglichkeit profilieren können. Künftig müssen Ertragsziele mehr in den Vordergrund rücken, ohne dabei die Grundwerte des Ökolandbaus zu vernachlässigen. Das ist möglich, und das muss auch der Anspruch des Biolandbaus sein.

Ist eine Annäherung an Ertragsniveaus des konventionellen Landbaus vorstellbar?

Schmidtke: Weizenerträge von 90 dt/ha sind im Ökolandbau nicht erreichbar, weil dann die Gemeinwohlziele nicht mehr zu schaffen sind. Wir können mit den bisher bekannten Maßnahmen nicht so viel Stickstoff aus dem System heraus bereitstellen, wie dafür nötig wäre. Aber dass wir im Biolandbau zu Anbausystemen kommen, die bei Weizenerträgen zwischen 50 dt/ha und 60 dt/ha liegen und dabei ausreichend Raum für Biodiversität bieten und geringe Nährstoffverluste aufweisen, ist realistisch und teilweise schon erreicht.

Ökolandbau als Nische?

Trotzdem - die Lücke bleibt. Bedeutet das vor dem Hintergrund der eingangs genannten Diskussion, dass der Ökolandbau eine Nische bleiben muss?

Schmidtke: Nicht unbedingt. Voraussetzung ist aber, dass wir runter kommen von dem gegenwärtig hohen Niveau der Erzeugung und des Konsums tierischer Produkte. Bei deutlicher Reduzierung ist es machbar, dass wir bei einer Ausweitung des Ökolandbaus die Ernährung sicherstellen können. Wir müssen künftig 30 % bis 40 % weniger Tiere halten, um mehr pflanzliche Lebensmittel direkt für die menschliche Ernährung erzeugen zu können. Das gilt für die Landwirtschaft insgesamt und wird eine wesentliche Strategie der Zukunft sein müssen.

Können wir uns 30 % Ökolandbau bis 2030 erlauben?

Schmidtke: Ja! Ich halte es für richtig, ein solch ambitioniertes Ziel zu setzen. Dabei muss aber klar sein, wir können uns keinen „lazy“ Ökolandbau erlauben. Das bedeutet auch, dass wir die Verluste im Biolandbau reduzieren müssen. In der Kartoffelund Möhrenproduktion bleibt zum Teil die Hälfte dessen, was auf dem Acker gewachsen ist, dort liegen. Ziel muss es sein, diesen Anteil auf ein Fünftel und weniger zu drücken.

Wir können uns keinen "lazy" Ökolandbau erlauben." - Prof. Knut Schmidtke

Vor Beginn Ihrer Tätigkeit am FiBL im Frühjahr 2020 haben Sie auf die Frage, wo Sie den Ökolandbau europaweit und in Deutschland in 20 Jahren sehen, geantwortet „bei 30 %“. Was war Ihre Reaktion, als Sie vom 30 %-Ziel bis 2030 im Koalitionsvertrag gehört haben, „das ist kühn“ oder „das ist illusorisch“?

Schmidtke: Es ist richtig, eine Zielstellung zu haben. 30 % bis 2030 sind nicht jenseits des Möglichen. Voraussetzung ist eine Gesamtstrategie, die die Wertschöpfungskette insgesamt einbindet. Am wichtigsten sind aber die Menschen, die diese Lebensmittel kaufen und bereit sind, dafür etwas mehr zu bezahlen. Nur wenn sie vom Zusatznutzen der Bioprodukte überzeugt sind, werden sie es tun. Ich gebe zu, das ist angesichts der derzeitigen Lage schwieriger, als es sich anhört. 24 % Ökolandbau in 2030 wären allerdings allemal besser, als wenn das Ziel 18 % lauten würde und wir bis 2030 bei 13 % hängen bleiben würden.

Biolandbau braucht proaktive Innovationen

Ihr Vorgänger, Prof. Niggli, spricht von der „Bioblase“, in der Erwartungen geweckt würden, die Ernährung könne allein mit biologischer Erzeugung gesichert werden. Arbeiten Sie in der Blase?

Schmditke: Nein, die Blase ist längst weg. Alle, die sich aktiv mit den Themen beschäftigen, wissen, dass man den Biolandbau weiterentwickeln kann und muss. Dafür braucht es Innovationen, die zumindest teilweise schon zur Verfügung stehen. Ich nenne ein Beispiel: Wir haben Riesenprobleme mit Nitrat im Agrarökosystem. Aufgabe muss es daher sein, die Agrarökosysteme ähnlich wie die natürlichen Ökosysteme so zu steuern, dass der Abbau von Stickstoff nicht bis zum Nitrat geht, sondern beim Ammonium stehen bleibt. Ammonium kann durch Tonminerale im Boden gebunden werden und ist für die Pflanzen nutzbar und ökologisch viel effizienter als das Nitrat. Es gibt erfolgversprechende Ansätze, wie wir das im Ökolandbau hinbekommen können. Ein anderes Beispiel ist die Agro-Photovoltaik, also die Doppelnutzung von Flächen für die Lebensmittel- und Energieerzeugung. Das ist ein Weg, um zu einem echten regenerativen Landbau zu kommen. Wir müssen stärker als in der Vergangenheit Innovationen im Biolandbau proaktiv angehen.

Gilt das auch für die neuen Züchtungstechniken?

Schmidtke: Wir werden spätestens im Sommer am FiBL einen Think Tank zu diesem Thema einrichten. Wir suchen bewusst den Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Nichtregierungsorganisationen von außerhalb, um der Gefahr der Blasenbildung entgegenzuwirken. Es wird zunächst darum gehen, wie diese Technologie wissenschaftlich einzuschätzen ist. Wir wollen in einem ersten Teil nüchtern gegenüber stellen, was bei Anwendung der Genschere passiert, wie man es macht und welche gewollten und nicht gewollten Wirkungen es gibt. Diese Diskussionen werden wir ergebnisoffen führen, wie das bei wissenschaftlicher Arbeit sein muss. Am Ende wollen wir zu einer Aussage kommen, ob die Genomeditierung zum Ökolandbau passt und warum oder warum eben nicht. Voraussichtlich wird es Argumente dafür und dagegen geben. Diese werden wir fundiert darlegen.

Lässt sich die Branche auf dieses Wagnis ein?

Schmidtke: Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir uns intensiv mit dieser Technologie auseinandersetzen müssen. Wenn wir neue Züchtungstechniken im Biolandbau weiterhin nicht anwenden, muss dies gegenüber der Gesellschaft gut begründet werden. Wenn wir diese guten Gründe nicht haben,dann hat es über die Blase hinaus ohnehin keinen Bestand.

Wie sehen Sie Ihre Rolle?

Schmidtke: Als die des Wissenschaftlers und Moderators. Wenn ich am Ende davon überzeugt wäre, dass die neuen Züchtungstechniken akzeptabel oder nicht akzeptabel für den Ökolandbau wären, dann würde ich es auch so sagen. Die Branche wird ihre Verantwortung in dieser Frage auch gestützt auf die Ergebnisse eines FiBL-Think Tanks, wahrnehmen. Als Wissenschaftler muss ich eine Antwort gestützt auf tragfähige Argumente geben können.

Die von Ihnen angemahnte Weiterentwicklung des Ökolandbaus braucht Forschung. Geht 30 % Ökolandbau nur mit 30 % Anteil an den Forschungsgeldern?

Schmidtke: Wir haben in Deutschland und auch in der Schweiz insgesamt eine gut ausgestattete Agrarforschung. Es fehlt insgesamt nicht am Geld. Allerdings ist die Verteilung der Mittel für die Perspektive 30 % Biolandbau nicht angemessen. Klug wäre es, mindestens 15 % fokussiert für den Biolandbau einzusetzen. Das sind im Moment deutlich weniger.

Forschungsbedarf für die Zukunft

In welchen Bereichen ist der Forschungsbedarf am größten?

Schmidtke: Ein wichtiger Bereich - nicht nur in der Schweiz - ist das Grünland. Uns ist bislang nichts herausragendes Anderes eingefallen, als Grünland über Rinder zu verwerten und zur Erzeugung von Milch und Fleisch zu nutzen. Die Möglichkeiten, aus dem Grünland auch Nicht-Wiederkäuer zu ernähren, sind hingegen bei weitem nicht ausgeschöpft. Das ginge etwa über eine gezielte Einzelpflanzenernte oder indem man Weißklee als Proteinlieferant gezielt im Grünland fördert und selektiv erntet, um ihn Schweinen oder Hühnern zuzuführen. Da sind wir noch ganz am Anfang. Eine biotechnologische Transformation der Eiweißkomponenten im Grünland in eine für die Monogastrier verwertbare Form wäre eine zweite Komponente, die wir angehen müssten. Schließlich sollte es darum gehen, einen Teil unseres Energiebedarfs regenerativ über Grünlandflächen über Agri-Photovoltaik zu gewinnen. In all diesen Fragen müssen wir unsere Forschungsanstrengungen verstärken.

Welche Konsequenzen ergeben sich aus Ihrer Sicht für die Agrarforschung aus der Zeitenwende?

Schmidtke: Sie muss sich um die Entwicklung eines regenerativen Landbaus im umfassenden Sinne kümmern. Dabei geht es nicht nur um Bodenregeneration, sondern auch um die energetische Regeneration. Es ist aus meiner Sicht nicht vorstellbar, in 30 Jahren noch klassische Dieselschlepper im größeren Stil laufen zu lassen. Wir haben die Flächen in der Landwirtschaft, auf denen wir auch Solarenergie gewinnen können. Das müssen wir in der Forschung stärker angehen.

Mit der Zukunftskommission Landwirtschaft und der Borchert- Kommission gibt es neue Ansätze, die Transformation des Agrarrektors auf eine breite gesellschaftliche Grundlage zu stellen. Wie beurteilen Sie das?

Schmidtke: Beides sind wichtige und gute Instrumente, um die Politikberatung weiter zu entwickeln. Die Zukunftskommission Landwirtschaft hat erstmalig die verschiedenen Gruppen zusammen an einen Tisch gebracht und es geschafft, dass sich alle Beteiligten als eine Art Verantwortungsgemeinschaft verstanden haben. Das ist das qualitativ Neue. Es sollte aber nur ein Auftakt sein. Wenn die Arbeit fortgeführt und in einzelnen Bereichen vertieft würde, könnte die Politik davon sehr profitieren.

Ökolandbau in der Zukunftskommission

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat angekündigt, seine Politik an den Ergebnissen der Zukunftskommission zu orientieren. Gleichzeitig hat er den Ökolandbau als sein agrarpolitisches Leitbild ausgewiesen. Ist das klug?

Schmidtke: Ich glaube, ein Minister oder eine Ministerin ist klug beraten, eine klare Zielstellung für den Biolandbau zu setzen. Allerdings müsste er auch für die anderen 70 % Ziele formulieren. Wahrscheinlich wird auch da die Perspektive sein, klimaschonender zu wirtschaften, Biodiversität zu stärken, landwirtschaftliche Einkommen zu sichern. Beantwortet werden müsste auch die Frage, wie die Transformation zu mehr Tierwohl und zu weniger Tieren geschafft werden soll. Politik muss Rahmenbedingungen setzen, die mehr Vertrauen in die Landwirtschaft bringen und einen Weg aufzeigen, der auch betriebswirtschaftlich gangbar ist.

Die Tierbestände müssen sinken, das sagt auch die ZKL. Braucht der Ökolandbau mehr Tiere?

Schmidtke: In Teilen Deutschlands ist das sicherlich so. Wir wissen aus dem Ackerbau, dass wir Luzerne oder Kleegras als wichtige Bestandteile brauchen. Dafür brauchen wir in den Betrieben eine sinnvolle Verwertung. Das kann eine Biogasanlage sein, das kann aber auch eine Verwertung über Rinder sein. Mehr Rinder in Deutschland insgesamt sind aus Klimagründen keinesfalls akzeptabel. Sinnvoll kann es jedoch sein, mehr Rinder im Biobereich zu halten. Voraussetzung wären allerdings Betriebe, die Milch produzieren wollen und können, eine gesicherte Verarbeitung sowie Menschen, die die Rinder unter den hohen Tierwohlstandards im Biolandbau halten und versorgen können. Für all das brauchen wir einen breiten gesellschaftlichen Konsens über Art und Umfang der Tierhaltung. Anderenfalls laufen wir Gefahr, die Tierhaltung insgesamt zu verlieren.

Kann der Ökolandbau klimaneutral wirtschaften?

Schmidtke:Ja! Die Herausforderungen, um das zu erreichen, sind allerdings enorm. Wir haben im Biolandbau nun mal die Rinder, die Methan emittieren. Das müssen wir durch Speicherung von Kohlenstoff im Boden kompensieren. Wir brauchen Agro-Photovoltaik, wir brauchen Agroforstsysteme. Wenn man das zusammenbringen will und klimaneutral machen möchte, dann spürt man die große Herausforderung.

Wie wird diese Zeitenwende, über die im Zusammenhang mit dem Krieg allenthalben gesprochen wird, die Agrarbranche verändern?

Schmidtke: Es gibt einen Impuls, mehr Lebensmittel im Land selbst zu erzeugen. Wir werden noch stärker gefordert sein, in Kreisläufen Landwirtschaft zu betreiben, mit weniger Zuführung von Düngemitteln, Saatgut und energetischen Rohstoffen von außen. Wir werden regionale Wertschöpfungsketten stärken müssen. Sehr viel rasanter, als wir es gedacht haben, werden wir uns mit der Erzeugung von regenerativen Energien in der Landwirtschaft auseinandersetzen müssen. Da wird es vor allem um Photovoltaik auf den Dächern gehen und um Agri-Photovoltaik auf den landwirtschaftlichen Flächen, die wir in eine Doppelnutzung mit landwirtschaftlicher Erzeugung integrieren. Daraus werden sich neue Tätigkeitsfelder und Wertschöpfungsketten ergeben.

Vielen Dank für das Gespräch!

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