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Scheidender BÖLW-Chef

Löwenstein warnt vor halbherziger Agrarpolitik

Das Tierwohllabel kann den Markt nach Ansicht von Prinz zu Löwenstein nicht drehen. Die Politik müsse sich zu einem Umbau der Tierhaltung bekennen.

Lesezeit: 2 Minuten

Eine entschlossene Agrarpolitik fordert der scheidende Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Dr. Felix Prinz zu Löwenstein, von der künftigen Regierungskoalition.

„Ein Tierwohllabel reicht nicht aus, den Markt zu drehen“, sagt Löwenstein im Interview mit AGRA-EUROPE. Zwar könne damit der Anteil der besonders tiergerecht erzeugten Produkte steigen, räumt der BÖLW-Vorsitzende ein. Keinesfalls komme die Landwirtschaft damit jedoch insgesamt aus der Schusslinie.

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Die neue Bundesregierung müsse die Empfehlungen des Kompetenznetzwerks Nutztierhaltung in die Praxis umsetzen und dabei zur Kenntnis nehmen, dass eine Tierwohlprämie nur mit einer Tierwohlabgabe funktioniere.

Löwenstein spricht sich für ökonomische Anreize statt ordnungsrechtlicher Vorgaben für eine aus seiner Sicht unerlässliche Pestizid- und Stickstoffreduzierung aus und empfiehlt die Einführung einer Umlage auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel, um die Mittel hektarbezogen an die Betriebe zurückzuzahlen.

Der BÖLW-Vorsitzende hält ehrgeizige Ausbauziele für den ökologischen Landbau für gerechtfertigt. Er fordert eine Stärkung der Ernährungspolitik und plädiert für die Beibehaltung eines eigenständigen Bundeslandwirtschaftsministeriums.

An vielen Stellen Brücken gebaut

Löwenstein bekräftigt die maßgebliche Rolle des Ökolandbaus bei der anstehenden Transformation des Agrar- und Ernährungssystems und verweist auf dessen Bedeutung für die Weiterentwicklung der Landwirtschaft insgesamt. Gleichzeitig könnten ökologische und konventionelle Landwirtschaft voneinander lernen - „und zwar wechselseitig, nicht nur in eine Richtung“.

Allerdings dürfe die Forderung nach „dem Besten von beiden“ nicht zur Begründung dafür werden, „dass im Grunde alles beim Alten bleiben darf“. Man werde daraus aussteigen müssen, „synthetische Substanzen in Ökosysteme auszubringen, die durch die Evolution auf diese Stoffe nicht vorbereitet wurden“.

Der Landwirt sieht erhebliche Fortschritte im Zusammenspiel beider Produktionssysteme. Es seien an vielen Stellen Brücken gebaut worden, „die stabil sind und an denen sich Vertreter beider Seiten begegnen“. Endgültig vorbei sein müsse es damit, „unterschiedliche Konzepte der Landwirtschaft mit unterschiedlichen politischen Richtungen zu verbinden“. Das habe in der Vergangenheit der Sache nicht gedient.

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