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Kitzeln Sie das Beste aus dem Sojaanbau heraus

Die hohen Erzeugerpreise machen den Anbau von Sojabohnen noch attraktiver. Für eine ertragreiche Ernte sollten Sie folgende Tipps zu Anbau und Pflanzenschutz beachten.

Lesezeit: 5 Minuten

Unsere Autoren: Josef Wasner, NÖ LK; Thomas Siegl, BBK Bruck/Leitha

Sojabohnen können Sie in Drill- oder in Einzelkornsaat anbauen. Auf den ersten Blick würde man der Einzelkornsaat den Vorzug geben, weil die Aussaat exakter hinsichtlich Ablagetiefe und die Verteilung in der Reihe besser ist. Weiters hat die Einzelkornsaat hat den Vorteil, dass bei der entsprechenden Reihenweite auch die Hacke zum Einsatz kommen kann. Das dient nicht nur der Unkrautbekämpfung, sondern fördert auch die Durchlüftung des Bodens.

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Diese ist für das Wurzelwachstum und für die Entwicklung der Knöllchenbakterien wichtig. Durch die verschiedenen technischen Möglichkeiten und Kom­binationen von Striegeln und Hacken ist eine ausschließlich mechanische Unkrautkontrolle möglich. Die gängigen Reihenweiten sind 45 bis 50 cm, es wird aber auch je nach Hacktechnik enger oder weiter angebaut. Bei großen Reihenweiten und Hanglagen ist auf das Erosionsrisiko zu achten. Eine gute Bodenstruktur und Mulchbedeckung sind unter diesen Bedingungen von Vorteil, auch wenn damit die Anforderungen an Striegel und Hackgeräte steigen.

Das spricht für die Drillsaat

Für die Drillsaat spricht, dass aufgrund der geringeren Reihenweite eine bessere Standraumverteilung erreicht wird. Dadurch wird der Boden schneller bedeckt und besser beschattet. Ein schnell schließender Bestand hat zwar eine stärkere Unkrautunterdrückung, allerdings kann eine mechanische Unkrautbekämpfung nur mit Striegel durchgeführt werden. Deshalb ist diese Anbaumethode hauptsächlich bei konventioneller Bewirtschaftung zu finden. Unabhängig von der Art der Sätechnik soll die Bodentemperatur in 5 cm Tiefe 10°C betragen, um ein rasches Auflaufen zu ermöglichen. Kühlfeuchte Bedingungen verlangsamen den Feldaufgang und erhöhen das Risiko des Befalls mit Auflaufkrankheiten und Schädlingen, wie z. B. Saatenfliege. Je nach Lage und Witterung werden diese Bedingungen ab Mitte April bis Anfang Mai vorliegen.

Bei späteren Sorten (00-Sorten) beträgt die Aussaatstärke etwa 60 bis 65 Körner/m2, da diese besser verzweigen. Damit sind diese Sorten auch eher für die Einzelkornsaat mit größeren Reihenweiten geeignet, weil sie den Raum zwischen den Reihen besser abdecken können. Sorten der Reifegruppe 000 sollen mit ca. 70 Körner/m2 angebaut werden. Die Saattiefe soll 3 bis 4 cm betragen.

Auf leichteren Böden kann der Samen bis auf 5 bis 6 cm abgelegt werden. Nur bei sehr lockerem Boden und hohem Klutenanteil ist ein Anwalzen empfehlenswert. Auf schluffigen Böden besteht die Gefahr von Verkrustungen, was den Luftaustausch behindert. Ein Striegeleinsatz kann hier Abhilfe schaffen.

Im Vor- oder Nachauflauf?

Für die chemische Unkrautbekämpfung spielen die Standortbedingungen eine wesentliche Rolle. Die Bekämpfung im Vorauflauf hat eine sehr gute Wirkung und Verträglichkeit, wenn der Boden ausreichend feucht ist. Beim Einsatz des Wirkstoffes Metribuzin ist aber zu beachten, dass es nicht für alle Sorten eine Anwendungsempfehlung gibt. Bei zu starken Niederschlägen nach der Anwendung kann der Wirkstoff Pendimethalin (z. B. Stomp Aqua, Spectrum Plus) zu Wurzelhalseinschnürungen führen.

Fehlt hingegen die Bodenfeuchtigkeit, muss meist eine Korrekturmaßnahme im Nachauflauf vorgenommen werden. Im Trockengebiet wird daher meistens auf die Nachauflaufstrategie mit den Wirkstoffen Thifensulfuron (Harmony SX) und Imazamox (Pulsar bzw. Pulsar Plus) gesetzt. Je nach Bedarf und Zulassung kann damit in einer oder zwei Anwendungen flexibel auf das vorhandene Unkrautspektrum reagiert werden. Zur Hirsebekämpfung stehen im Nachauflauf spezielle Gräserherbizide zur Verfügung.

Aussagekräftige Versuche

Da die Fragen Sätechnik und Möglichkeiten der Unkrautbekämpfung eng miteinander verbunden sind, hat die NÖ LK gemeinsam mit der BBK Bruck/Leitha Versuche angelegt. In einem mehrfach wiederholten Streifenversuch mit einer Parzellengröße von 1.500 m², wurde die 00-Sorte ES Mentor (2016) bzw. Sigalia (2017) mit einer Aussaatstärke von 60 Körnern/m² angebaut.

Vor dem Anbau erfolgte eine Düngung mit 60 kg P2O5 und 120 kg K2O. Der Anbau im Drillsaatverfahren mit zweimaligem Herbizideinsatz im Nachauflauf stellt für konventionell wirtschaftende Betriebe das übliche Produktionssystem im östlichen Trockengebiet dar. Folglich wurde im Versuch eine Tankmischung aus jeweils 7,5 g/ha Harmony SX und 0,5 l/ha Pulsar 40 ergänzt um ein Netzmittel im Splittingverfahren ausgebracht.

Als Alternative zur Drillsaat erfolgte der Anbau in Einzelkornsaat, wobei die Intensität des Herbizid­einsatzes schrittweise zurückgenommen und im Gegenzug der Einsatz des Hackgerätes forciert wurden. Während 2016 durch ein überdurchschnittliches Niederschlagsangebot geprägt war, stellte im Sommer 2017 die lange Dürreperiode mit extrem heißen Temperaturen den begrenzenden Faktor dar.

Erhöhte Lagerneigung

Die Versuchsergebnisse sind trotzdem in beiden Vegetationsperioden vergleichbar. Die Auswertungen (siehe Übersicht) zeigen bei Rohertrag und Proteingehalt keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Verfahren. Die Schwankungsbreite zwischen den einzelnen Varianten im Vergleich zum Versuchsmittel beträgt maximal 4%.

Im wüchsigen Jahr 2016 war bei der Drillsaat eine erhöhte Lagerneigung festzustellen, negative Auswirkungen auf die Beerntbarkeit hatte dies jedoch nicht. Die Erträge der Drillsaatvariante waren tendenziell höher als in der Einzelkornsaat oh­ne mechanischen Bearbeitungsschritt. Ein signifikanter Mehrertrag konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.

Auffallend war nach dem zweiten Herbizideinsatz eine deutlich sichtbare Wachstumsdepression im Vergleich zu den unbehandelten oder einmalig behandelten Varianten. Einen Ertragsnachteil zeigten diese Parzellen trotz allem nicht. Im Gegensatz dazu konnten auch keine signifikanten Ertragsvorteile durch mechanische Bearbeitungsschritte im Bestand nachgewiesen werden.

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