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Weizen: Auf diese Sorten sollten Sie in Österreich zum Herbstanbau setzen

Die besten Qualitätsweizen für das Trockengebiet und die top Mahlweizen-Sorten für das Feuchtgebiet hat unser Autor Willi Prieler, AGES Wien für Sie zusammengestellt.

Lesezeit: 5 Minuten

Die abgelaufene Anbausaison war von geringen Niederschlagsmengen in den Wintermonaten gekennzeichnet. Mit unterdurchschnittlichen Temperaturen im April kam ab Mitte April bis Juni im Osten und Süden ausreichend Niederschlag.

Zeitiger Gelbrost

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Gelbrost wurde in vielen Regionen sehr zeitig festgestellt und war bei anfälligen Sorten ertragswirksam. Die Resistenz einzelner Sorten änderte sich teilweise durch eine Verschiebung des Rassenspektrums in den letzten Jahren. Die feuchten Frühjahrsbedingungen förderten auch das Auftreten von Fusarium an der Halmbasis sowie am Stängel. Die Erträge waren zumeist überdurchschnittlich gut, jedoch mit einem zum Teil deutlich reduzierten Proteingehalt.

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Die Weizenerträge waren heuer oft überdurchschnittlich, die Proteingehalte lagen dagegen meist unter dem Schnitt.

Die neuen Sorten fürs Trockengebiet sind vielversprechend. Auch bewährte Sorten erzielen mehrjährig Höchsterträge.

Im Feuchtgebiet sind vor allem die Mahlweizensorten wegen ihres höheren Ertragspotenzials zu empfehlen.

Die Sorten für Trockenlagen

 Activus  und  Ekonom  haben mehrjährig die höchsten Erträge. Activus gehört zu den sehr früh reifenden Qualitätsweizen, ist gut standfest und kann von Gelbrost leichter infiziert werden. Sein Proteingehalt ist knapper ausgeprägt. Ekonom reift mittelfrüh bei guter Standfestigkeit ab. Seine Blattgesundheit und vor allem seine sehr geringe Anfälligkeit für Gelbrost zeichnen ihn aus. Der Proteingehalt ist hoch.

 Axaro ,  Artimus  und  Arameus  sind sowohl auf geringeren als auch auf guten Böden ertragsstark. Axaro besitzt eine mittlere Standfestigkeit, seine Gelbrostanfälligkeit ist gering bis mittel, jedoch ist der Proteingehalt etwas schwächer. Der frühreife und kurzwüchsige Artimus ist standfest und kann Gelbrost gut abwehren. Das hohe Hektolitergewicht ist mit einem durchschnittlichen Proteingehalt kombiniert.

Arameus reagiert wenig auf Gelbrost. Septoria tritici kann in feuchten Umwelten stärker schädigen. Die hohe Stickstoffeffizienz ist mit einem mittelhohen Proteingehalt und Hektolitergewicht kombiniert. Der kurzwüchsige und standfeste  Monaco  passt für geringere und tiefgründige Böden gleichermaßen, sein Hektolitergewicht ist sehr hoch ausgeprägt. Heuer wurde er von Gelbrost stärker infiziert.

Bewährter Einzelährentyp

 Midas  als Einzelährentyp hat sich langjährig bewährt, das Ertragspotenzial schöpft er bereits mit 380 bis 560 Ähren/m² aus. Seine Gelbrostresistenz hat abgenommen.  Aurelius  ist standfest, von Gelbrost wird er kaum geschädigt. Seine Fallzahlstabilität und sein hohes Hektolitergewicht zeichnen ihn aus. Im Feuchtgebiet ist auf seine Anfälligkeit für Septoria tritici-Blattdürre und Ährenfusarium zu achten. Der frühreife  Mandarin  überzeugt mit hohem Proteingehalt und günstigen Backeigenschaften, wodurch er auch für Biobetriebe interessant ist. Seine geringe Anfälligkeit für Ährenfusarium ist beachtlich, auf die Anfälligkeit für Septoria sollte geachtet werden. Der kurzwüchsige, standfeste und auswuchsfeste  Christoph  erzielt seine Erträge aus dichteren Beständen. Beachten sollte man seine Anfälligkeit für Fusariumpilze.

 Energo  bringt sowohl in Ostösterreich als auch in Übergangslagen verlässliche Erträge und Qualitäten. Der spätreife  Bernstein  ist trotz seines längeren Wuchses gut standfest. Von Braunrost wird er mittlerweile stärker infiziert. Seine Vorteile kann er auf tiefgründigen gut wasserhaltenden Böden besser umsetzen.  Capo  bringt schon seit vielen Jahren stabile Ergebnisse. Heuer hat ihn Gelbrost stärker infiziert.  Arnold  bringt höchste Proteingehalte und eignet sich somit sehr gut für Biobedingungen.

Weizen für das Feuchtgebiet

In feuchteren Lagen werden zumeist Mahlweizen bevorzugt angebaut. Das höhere Ertragspotenzial ist ausschlaggebend für diese Entscheidung. Während die notwendige Feuchtigkeit im Pannonikum und Süden gegeben war, herrschte in Oberösterreich seit Mitte Mai ein kräftiges Niederschlagsdefizit. In der ersten Augustdekade prägten häufige und starke Niederschläge das Wettergeschehen im Feuchtgebiet. In der Steiermark, in Kärnten sowie im Mühl- und Waldviertel führten diese oft zu verspäteter Ernte.

Der gut standfeste  Ernestus  wurde im Dezember 2022 zugelassen und ist mit guter Blattgesundheit ausgestattet. Ertraglich liegt er im Alpenvorland an der Spitze. Er kann den eingesetzten Stickstoff effizient verwerten, das Hektolitergewicht ist hoch. Bei regnerischem Erntewetter sollte er rasch gedroschen werden.

 SU Habanero  reift mittelspät, ist gut standfest und überzeugt mit guter Blattgesundheit.  Thalamus  besitzt eine sehr hohe Standfestigkeit und eignet sich gut für Wirtschaftsdüngerbetriebe. Er reift später ab und ist für die Bedingungen des Mühl- und Waldviertels besonders gut adaptiert. Vom neu zugelassenen  California  steht für den Herbstanbau noch zu wenig Saatgut zur Verfügung. Der kurzwüchsige  Apostel  hat nur eine mittlere Standfestigkeit, was einen Wachstumsregler öfters notwendig macht.  Tiberius  liefert in allen Anbaulagen zufriedenstellende Erträge, seine Braunrostanfälligkeit erfordert oft einen fungiziden Schutz.

Der kurzwüchsige  WPB Calgary  passt für alle Gebiete. Er ist sehr gut standfest, reift später ab und sollte aufgrund seiner Anfälligkeit für Ährenfusarium nach einer Pflugfurche bestellt werden. Sein Hektolitergewicht ist knapp ausgebildet. Der mittelgut standfeste  Exakt  punktet mit einem hohen Hektolitergewicht und einem ansprechenden Proteingehalt. Die spätreife EU-Sorte  RGT Reform  liefert den Ertrag über dichtere Bestände.

Der standfeste und durchwegs blattgesunde  Spontan  überzeugt mit proteinreicher Ernteware. Seine Braunrostanfälligkeit sollte beachtet werden. Der spätreife  Siegfried  liefert insbesondere im Mühl- und Waldviertel gute Erträge mit mittleren Bestandesdichten und hoher Kornzahl pro Ähre. Gegen Braunrost ist oft eine Fungizidanwendung einzuplanen. Der standfeste Futterweizen  Ethan  eignet sich für alle Lagen des Feuchtgebiets, Braunrost macht ihm mehr zu schaffen.

Welches Saatgut für Bio?

Biobetriebe können die aktuelle Verfügbarkeit von Biosorten im Internet in der Biosaatgutdatenbank unter  www.ages.at/pflanze/saat-und-pflanzgut/biosaatgut-datenbank  abrufen. Qualitätsweizen mit hohen Proteingehalten eignen sich am besten für Biostandorte.

Als proteinreiche Sorten sind  Adamus, Alessio, Alicantus, Arminius, Arnold, Ehogold, Tilliko  und  Tobias  zu nennen. Sorten mit niedrigerem Proteingehalt brauchen entweder einen Wirtschaftsdünger oder eine Leguminosenvorfrucht, um entsprechende Proteinwerte zu erzielen.

Bioverfügbar sind:  Aurelius, Axaro, Bernstein, Capo, Christoph, Edelmann, Ekonom, Energo, Mandarin  sowie die Mahlweizen  Exakt, Spontan  und  Tillsano .

Einen Sortenfinder gibt es unter  www.bsl.baes.gv.at .

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