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Österreich

Bauernproteste gegen Getreide aus der Ukraine, Mercosur und Insekten

10 Traktoren, rund 100 Bauern und Konsumenten, aber etliche Journalisten: Das Bild bot sich heute bei der Bauerndemo, die Christian Tornehl von der Freiheitlichen Bauernschaft Nö mit Unterstützung von FPÖ-Agrarsprecher Peter Schmiedlechner organisiert hatte.

Lesezeit: 3 Minuten

"Die österreichischen Bäuerinnen und Bauern haben heute eingeladen", erklärte Organisator Christian Tornehl aus St. Valentin. Dieser Einladung auf den Ballhausplatz vor dem Kanzleramt folgten allerdings nur wenige Bauern - und einige Konsumenten.

"Wir sind da, weil uns allen die Kosten davon rennen. Ich glaub, da spreche ich jeden an. Wir können fast nicht mehr produzieren. Die Ernährungssicherheit ist gefährdet. Bei vielen Produkten haben wir nicht einmal mehr 50 % Selbstversorgung. Das ist eine Katastrophe für unser Land", zeichnete Tornehl ein tristes Bild. "Wir müssen dagegen anhalten. Deshalb brauchen wir den Schulterschluss mit uns allen, mit der Wirtschaft, mit der Bevölkerung und mit der Landwirtschaft. Wir haben fast 40.000 Betriebe in den letzten zehn Jahren verloren. Diese Zahlen müssten doch jeden aufwecken."

Als Forderungen formulierte Tornehl den Ausstieg aus dem Green Deal, einen Importstopp für ukrainisches Getreide, 100 %ige Auszahlung der Förderungen für Umweltleistungen, Streichung der Mineralöl- und Mehrwertsteuer auf Diesel für Landwirte, eine umfassende Lebensmittel-Herkunftskennzeichnung sowie ein Verbot von Laborfleisch und von Lebensmitteln, denen Insekten beigemischt werden.

Immer mehr Auflagen, immer niedriger Preise

Peter Schmiedlechner meinte in seinem Statement, dass "die Rahmenbedingungen, die die Politik setzt, in die falsche Richtung gehen. Immer mehr Auflagen, immer mehr Richtlinien, gleichzeitig immer niedrigere Preise", sagte der FPÖ-Agrarsprecher. Weiters monierte Schmiedlechner Importe von Produkten, die zu Standards produziert werden, die bei uns längst verboten sind. Dezidiert sprach er in diesem Zusammenhang Getreide aus der Ukraine an. Dies werde bei uns mit österreichischem Getreide vermengt - und "auf einmal ist es österreichisches Qualitätsmehl".

Auch auf Laborfleisch, Insekten und Würmer ging er ein. Hier sagte er: "In der Tierfütterung hat man das Tiermehl verboten, bei uns Menschen hat man es jetzt erlaubt." Jeder, der ein bissl logisch überlege, merke, das passt nicht mehr zusammen. Deshalb sei es wichtig, "dass wir auf unsere Probleme aufmerksam machen."

Weiters sprach Schmiedlechner darauf an, dass es noch im Jänner Gespräche der EU mit Brasilien über das Mercosur-Abkommen geben werde. "Und im Februar will man das über die Bühne bringen, still und heimlich Mercosur abschließen. Dann haben wir erst ein richtiges Problem in der Landwirtschaft." Deshalb kündigte der Agrarsprecher schon heute weitere Aktionen an, wo man die Menschen wachrütteln müsse. Bleibt abzuwarten, ob die Organisatoren dann mehr Landwirte und Konsumenten bewegen können.

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