"Mit der Neugestaltung der kollektivvertraglichen Regeln können die bäuerlichen Dienstgeber und ihre Beschäftigten Vereinbarungen vornehmen, die den Anforderungen der land- und forstwirtschaftlichen Produktion wesentlich besser entsprechen", betont Felix Montecuccoli, Vorsitzender des Lohnkommitees der LK Niederösterreich. Das betrifft vor allem die Zuschläge für Sonntags-, Nacht- und Feiertagsarbeit sowie die Möglichkeiten zur flexiblen Gestaltung der Arbeitszeit.
Gleichzeitig wurden kaum handzuhabende, schwer verständliche Regelungen durch einfachere ersetzt. Maßnahmen zur Kostendämpfung runden das Paket ab.
Lohnerhöhungen in allen Kategorien
Von den Änderungen im Rahmenrecht sind alle Dienstnehmer betroffen. "Deshalb war es uns besonders wichtig, dass auch Beschäftigte, die Überzahlungen erhalten, von angemessenen Lohnerhöhungen profitieren", fügt LAK-Kammeramtsdirektor Walter Medosch hinzu. "Wir sind überzeugt davon, dass mit dieser Einigung eine faire Regelung geschaffen wurde, die das gesamte Abrechnungssystem transparenter und für beide Seiten einfacher sowie übersichtlicher macht", ergänzt NÖ LAK-Präsident Andreas Freistetter, der die Verhandlungen für die Arbeitnehmerseite führte.
Die Anhebung der kollektivvertraglichen Lohnansätze und die Neugestaltung der Lohntafel sollen gleichzeitig ein Signal für die Attraktivität der Arbeit in der Land- und Forstwirtschaft sein. Weitere Schritte zur Sicherstellung ausreichender Arbeitskräfte in diesem Bereich und zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe sollen folgen, heißt es.
KV-Abschluss für bis zu 6.000 Dienstnehmer
Der Kollektivvertrag für bäuerliche Dienstnehmer in Niederösterreich regelt die Arbeitsverhältnisse und Löhne sämtlicher Arbeitnehmer in bäuerlichen land- und forstwirtschaftlichen Betrieben. Dazu zählen landwirtschaftliche Facharbeiter, Traktorführer, kaufmännische Angestellte wie auch Erntehelfer. Die Zahl der Beschäftigten in bäuerlichen Betrieben in Niederösterreich unterliegt saisonalen Schwankungen, sie stieg in den letzten Jahren während der Saison stetig auf über 6.000 Dienstnehmer.