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Arbeitskreise Milchproduktion: 1.500 € mehr pro Kuh sind möglich

Die Ergebnisse der Betriebszweigauswertungen in den Arbeitskreisen Milchproduktion zeigen, wie wichtig in turbulenten Zeiten ein top Management im Stall ist.

Lesezeit: 3 Minuten

Unser Autor: Dr. Marco Horn, Milchwirtschaftsberater, LK Niederösterreich

Die Preise auf den Agrarmärkten kannten 2022 nur eine Richtung – nach oben. Während sich steigende Preise für Milch und Vieh positiv auf den Umsatz der Milchviehbetriebe auswirkten, führten Preissteigerungen für Dünger, Futter, Treibstoff etc. zu einem starken Anstieg der Produktionskosten. So lagen die Preise für Milch, Schlachtkühe und Kraftfutter im vergangenen Jahr um 30 % über dem Niveau von 2021.

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Vor allem das Frühjahr 2022 war für viele Betriebe eine wirtschaftliche Herausforderung, da die Preise für Betriebsmittel bereits stark gestiegen waren, der Milchpreis aber erst in der zweiten Jahreshälfte anzog. Hier machten sich Marktbeobachtung und Preisvergleiche bezahlt.

Schnell gelesen
Das beste Viertel der AK-Betriebe erreichte eine höhere Milchleistung, eine gute Fruchtbarkeit und eine hohe Grundfutterleistung.
Damit konnte eine um 1.500 € höhere direktkostenfreie Leistung erzielt werden.
Informieren Sie sich über das Angebot unter www.arbeitskreise.at .

Überblick behalten

Die jährliche Betriebszweigauswertung hilft den Mitgliedern der Arbeitskreise Milchproduktion, ihre Betriebe auch in wirtschaftlich stürmischen Zeiten auf Kurs zu halten. Die Teilkostenauswertung beinhaltet die für die Beurteilung der Produktionseffizienz wesentlichen Faktoren wie z. B. Erlöse aus Milch- und Viehverkauf, sowie Direktkosten für Bestandesergänzung, Kraftfutter, Dünger und Tiergesundheit.

Kraftfutter (34 %), Grundfutter (26%) und Bestandesergänzung (23 %) sind die drei großen Kostenschrauben und zusammen für 83 % der Direktkosten verantwortlich. Die beschriebenen Kostensteigerungen für Kraftfutter oder Handelsdünger haben im Gefüge der Direktkosten also große Auswirkungen und ließen 2022 die Summe der Direktkosten um 5,4 Ct pro kg produzierter Milch steigen. Für einen durchschnittlichen Arbeitskreisbetrieb mit einer Produktionsleistung von gut 300.000 kg Milch pro Jahr stiegen also allein die Direktkosten um 16.200 €.

Am Beispiel Kraftfutter wird der Einfluss des einzelbetrieblichen Managements und Know-hows ersichtlich. Der durchschnittliche Bruttopreis der konventionellen Arbeitskreisbetriebe für Kraftfutter stieg von 31,1 Ct/kg im Jahr 2021 auf 40,3 Ct/kg im Jahr 2022. Im Mittel der Betriebe erhöhten sich damit die Kraftfutterkosten pro kg produzierter Milch von 8,1 auf 10,3 Ct, bei einer Milchleistung von 8.872 kg und einem Kraftfutterverbrauch von 0,25 kg pro kg produzierte Milch. Allerdings sind das nur die Mittelwerte.

Kraftfutter effizient einsetzen

Wie groß die einzelbetrieblichen Unterschiede sind, veranschaulicht das Beispiel in Übersicht 2.

Darin ist der Kraftfutterverbrauch 39 konventioneller Arbeitskreisbetriebe im Leistungsbereich von 8 900 bis 9 100 kg dargestellt. Während sich die Milchleistung dieser 39 Betriebe nur um 200 kg unterscheidet, schwankt der Kraftfutterverbrauch von 0,14 bis 0,37 kg und damit auch die Kraftfutterkosten von 5,9 bis 16,5 Cent pro kg produzierte Milch.

Dementsprechend unterschiedlich waren diese 39 Betriebe auch von den steigenden Kraftfutterkosten betroffen. Während bei effizientem Kraftfuttereinsatz sich dieser auch bei gestiegenen Preisen rechnet, wird ein ineffizienter Einsatz rasch zur Kostenfalle. Der Kraftfuttereinsatz sollte selbst bei einer hohen Leistung von über 11.000 kg Milch 0,26 kg KF je kg Milch nicht überschreiten!

1.500 € pro Kuh unterschied

Die beschrieben Zahlen zur Kraftfuttereffizienz sind nur ein Beispiel, wie mittels Betriebszweigauswertung einzelbetriebliche Potentiale aufgespürt werden können. In den Arbeitskreisen Milchproduktion geschieht dies vor allem durch den Vergleich des wirtschaftlich besseren mit dem wirtschaftlich schwächeren Viertel der Betriebe. So gelingt es dem besseren Viertel der Betriebe, durch besseres Management und Know-how höhere Produktivität mit guter Fruchtbarkeit und hohen Grundfutterleistungen zu vereinen (Übers. 3).

Unterm Strich erreichte das bessere Viertel der Betriebe eine um 1.500 € höhere direktkostenfreie Leistung pro Kuh im Vergleich zum schwächeren Viertel. Bei einer durchschnittlichen Herdengröße der Arbeitskreisbetriebe von 41 Kühen summiert sich dieser Unterschied auf 61.500 € pro Betrieb. Es zahlt sich also aus, seine Kennzahlen zu kennen und stetig an deren Verbesserung zu ­arbeiten!

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