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Report „Landwirtschaft, Ernährung und Klima“

Royer: „Schluss mit dem Populismus bei Lebensmitteln“

Mit der Veröffentlichung des Reports „Landwirtschaft, Ernährung & Klima“ ruft Land schafft Leben zu einer Debatte um die Zukunft des Ernährungssystems auf. Heute wurde der Report vorgestellt.​

Lesezeit: 4 Minuten

Diskussionen um Klimaschutz stoßen häufig an Grenzen. Vor allem, wenn sie mit weiteren Nachhaltigkeitszielen wie Tierwohl, Biodiversität oder Versorgungssicherheit in Konflikt geraten. Mit der Veröffentlichung des rund 100-seitigen Reports „Landwirtschaft, Ernährung & Klima“ möchte Land schafft Leben nach eigener Aussage zu einer dringend notwendigen Debatte um die Zukunft des Ernährungssystems aufrufen und den Blick auf Zusammenhänge lenken.

Emissionen reduzieren statt verstecken

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Hannes Royer, Obmann von Land schafft Leben, empfindet es „als Frechheit, wenn Politiker Populismus betreiben und fordern, dass Lebensmittel billiger werden müssen. Wenn wir dem Kimawandel entgegenwirken wollen, dann sollten wir dies unterlassen.“ Hier werde nur versucht, aus dem Thema Lebensmittel billiges Kapital zu schlagen. Royer: „Es gibt andere Werte als nur den Preis!“

Der Land schafft Leben-Chef versuchte heute, Aufklärung über die Zusammenhänge Landwirtschaft, Ernährung & Klima zu leisten. In der Klimabilanz eines Landes werden laut Royer nur jene Emissionen berücksichtigt, die innerhalb der jeweiligen Landesgrenzen entstehen. „Das kann zu einem skurrilen Gedankenexperiment führen: Würden wir nämlich unsere heimische Landwirtschaft komplett abschaffen und 100 % unserer Lebensmittel importieren, dann sänke der Treibhausgasausstoß Österreichs um zumindest 11 %, also um den Anteil der Landwirtschaft an der Klimabilanz Österreichs. Für das Weltklima entstünde aber großer Schaden, da wir künftig alles, vom Ei bis zum Erdapfel, aus anderen Ländern importieren müssten“, so der Obmann von Land schafft Leben. Die zusätzlich entstehenden Transportemissionen sind dabei aber nur ein Nebenaspekt. Entscheidend ist vielmehr die Tatsache, dass viele Lebensmittel aus Österreich mit einem deutlich geringeren CO2-Fußabdruck produziert werden als in vielen potenziellen Import-Ländern. Dies verdeutlicht die folgende Grafik:

„Das bedeutet nicht, dass unsere Landwirtschaft keine Hausaufgaben mehr zu erledigen hätte“, gibt Royer zu bedenken. „Aber klar ist auch, dass die österreichische Landwirtschaft in vielerlei Hinsicht schon um einiges klimaeffizienter produziert als die meisten anderen EU-Länder, von Drittstaaten ganz zu schweigen. Solange wir Produktion und Konsum vollkommen getrennt voneinander betrachten und damit Teile unserer Emissionen in Klimabilanzen anderer Staaten verstecken, sind wir in der Klimadiskussion nicht am Punkt.“

Als Lösungsansatz nennt Hannes Royer: „Die heimische Landwirtschaft steht jetzt vor der Herausforderung, die großen Klimafragen noch weiter in eine standortgerechte Produktion zu integrieren. Gleichzeitig braucht es aber auch Konsumentinnen und Konsumenten, die zu diesen Lebensmitteln greifen.“

Jeder Einzelne kann aktiv Beiträge zum Klimaschutz leisten

2020 verursachten die Österreicher mit ihrem Konsum 81,2 Millionen CO2. Das sind rund 20 Millionen Tonnen mehr CO2 als alle Produktionssektoren in Österreich zusammen. Dabei spielen auch Lebensmittel eine tragende Rolle.

„Uns ist oft gar nicht klar, wie sehr wir als Konsumentinnen und Konsumenten mit unserem Griff ins Regal mitgestalten können. Wir alle können mit unserem Essen aktiv zum Klimaschutz beitragen – das finde ich unglaublich motivierend.“, erklärt Maria Fanninger, Gründerin von Land schafft Leben.

Für ein nachhaltigeres Ernährungssystem braucht es neben klimafreundlicher Produktion aber auch Bewusstsein und aktives Handeln auf Konsumentenseite. Fanninger gibt ein paar Tipps, die sich aus dem Report ableiten lassen: „Besonders wichtig ist es, unseren massiven Überkonsum in den Griff zu bekommen und Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Allein sie macht global bis zu 10 Prozent der menschengemachten Treibhausgase aus. Zudem sind ein maßvoller Fleischkonsum und allgemein der Griff zu österreichischen Lebensmitteln aus nachhaltigen Produktionssystemen empfehlenswert. Und abschließend ist es wichtig, regionales und zugleich saisonales Obst und Gemüse zu konsumieren. Wenn wir zu jeder Zeit des Jahres alles konsumieren, was uns in den Sinn kommt, ist dies wenig nachhaltig und dem Klima kaum zuträglich.“

„Was wir brauchen, ist ein ehrlicher und sachlicher Blick auf Fakten und Zielkonflikte und kein schwarz-weiß Denken. Mit unserem neuesten Report steuern wir die Diskussionsgrundlage dafür bei“, freuen sich Royer und Fanninger.

Den Report finden Sie hier.

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