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topplus Jungwuchspflege

„Schafgeruch vertreibt das Wild“

Zu einer optimalen Jungwuchspflege zählt auch der Schutz der kleinen Bäumchen vor dem Verbiss durchs Wild. Eine Methode ist das Spritzen mit Trico.

Lesezeit: 4 Minuten

Wir haben uns in der Praxis über das nach Schaf riechende Mittel informiert.

Bei der Aufforstung eines Baum­bestandes setzen Waldbesitzer das Fundament für die Produktion der nächsten Jahrzehnte. Deshalb kommt es dabei auf die richtige Wahl der für den jeweiligen Standort geeigneten Baumart, die Auswahl der richtigen Pflanzmethode und die fachgerechte Ausführung der Pflanzung an.

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Warum Containerpflanzen?

Für Letztere werden immer häufiger Containerpflanzen verwendet, wie sie z. B. von der Firma Lieco angeboten werden. Lieco produziert in Kalwang (Stmk) und St. Martin (OÖ) und verkauft rund 8 Mio. Bäume jährlich von 30 verschiedenen Baumarten. Deren größten Vorteile sind die Verlängerung der Pflanzsaison und Startvorteile für die Bäumchen auf trockenen bzw. nährstoffarmen Standorten.

Wichtig ist darüber hinaus der Jungwuchsschutz vor dem Verbiss durch Wild. Besonders die frischen Triebe und Knospen von Laub- und Nadelbäumen sind ein begehrter Leckerbissen für die Tiere. Auch der ­Flüssigkeitsbedarf wird dadurch gedeckt. Geschädigte Leit- bzw. Terminaltriebe beeinträchtigen das Höhenwachstum der Pflanzen stark.

Um dem vorzubeugen, gibt es verschiedene Methoden. Dazu zählen z. B. Verbissschutzkappen oder Fegeschutzspiralen. Eine Möglichkeit ist auch Schafwolle. Der Geruch von Schafen wirkt als Verbissschutz vor Reh und Hirsch. Zudem können diese die Wolle nicht verdauen. Aus diesen Gründen meiden sie die damit umwickelten Jungpflanzen. Allerdings ist das Ausbringen der Wolle recht arbeitsintensiv.

Die vergrämende Wirkung des Schafgeruches macht sich auch das Mittel Trico mit dem natürlichen Wirkstoff Schaffett zunutze. Es wirkt als Repellent durch Duft- und Geschmacksstoffe gegen Reh- und Rotwild. Hersteller Kwizda Agro arbeitet hier mit Matthias Secklehner aus Kirchham (Bzk. Gmunden) zusammen. Dieser hat sich darauf spezialisiert, aus Schaffett von zertifizierten Schlachthöfen das Fett herauszuschmelzen und in große Fässer abzufüllen. Er produziert das Schaffett ausschließlich für Kwizda Agro. „Wir produzieren daraus im Werk Leobendorf mit Zusätzen das Mittel Trico“, erklärt Thomas Rogy, Sales Manager Repellents bei Kwizda Agro.

Einmal jährlich gegen Verbiss

Wie ein Waldbewirtschafter den Einsatz des Verbissschutzmittels beurteilt, darüber haben wir uns bei Toni Streif in Weilbach im Bezirk Ried erkundigt. Streif bewirtschaftet über 300 ha eigene Waldfläche. Weiters ist er als selbstständiger Waldbewirtschafter für neun Waldbesitzer in Eigenjagdgröße als Dienstleister tätig. Er übernimmt dabei die gesamte Waldbewirtschaftung der Betriebe mit Waldflächen zwischen 115 und 1 000 ha Größe. Dazu gehört in allen Betrieben auch die Aufforstung.

Um diese Arbeit optimal zu erledigen, hat Streif eine Eigenwaldfläche von 4,5 ha aufgeforstet. „Auf dieser Versuchsfläche zeigen wir unseren ­Kunden wie in einem Schauraum, wie wir bei der Aufforstung vorgehen. Ein Punkt dabei ist der Verbissschutz“, erklärt der Forstexperte. Auf der Versuchsfläche stehen Fichten, Tannen, Lärchen und Douglasien. „Letztere würde es bei uns ohne Verbissschutz nicht geben“, weiß Streif aus Erfahrung.

„Früher wurden bei uns die Aufforstungsflächen meist noch eingezäunt“, erklärt der Waldbewirtschafter weiter. Doch diesen Aufwand wollte er sich nicht mehr antun. So stieß er vor einigen Jahren auf Trico – und ist seitdem dabeigeblieben. Jungbäume, die er als Containerpflanzen bei Lieco kauft, werden vor dem Setzen erstmals mit dem Vergrämungsmittel per Rückenspritze behandelt. Im Bestand werden die Triebspitzen der Jungbäume dann jeweils im Herbst mit 10 bis 20 l/ha unverdünnt gespritzt. Streif hat die Erfahrung gemacht, dass eine Spritzung im Herbst gegen Verbiss ausreichend ist.

Auch gegen Verfegen

Im Frühling wird das Mittel vor allem bei Lärche und Douglasie gegen Verfegen und Schälen eingesetzt. „Hier geht es darum, den Stamm der jungen Bäume zu schützen“, weiß der Wald­bewirtschafter. Ausgebracht wird das Mittel auch hier mit der Rückenspritze. Hier werden die Stämme einseitig von unten nach oben eingesprüht, am besten mit einer Flachstrahldüse. Der Aufwand beläuft sich hier auf 6 bis 8 l je 1 000 Pflanzen. Den zeitlichen Aufwand für das Spritzen als Verbissschutz beziffert Streif auf im Schnitt 2 bis 3 h/ha, die Aufwandskosten pro ha schätzt er auf 150 bis 300 €/ha.

Für Toni Streif ist Trico das Mittel der Wahl für den Jungwuchsschutz. Streif: „Trico ist einfach in der Handhabung, es ist witterungsbeständig und hat eine hervorragende Verbisswirkung. Die Wirkungsdauer im Forst ist eine Saison, mindestens 6 Monate. Außerdem wirkt es zusätzlich gegen Verfegen und Schälen.“ Und Kwizda-Mitarbeiter Rogy ergänzt: „Im Frühjahr ausgebracht wirkt es gegen Sommerverbiss bis in den Herbst. Sollte zusätzlich das Risiko von Winterverbiss gegeben sein, ist eine weitere Behandlung empfehlenswert, da der Terminal durchgewachsen ist und somit eines neuerlichen Schutzes bedarf. “

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