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Kubota M 6-122: Viel Power aus über 6  l Hubraum

Die neue Serie M6002 von Kubota kommt mit dem größten Hubraum seiner Klasse daher. In Kombination mit dem Achtfach-Lastschaltgetriebe soll der Japaner auch für die schwierigsten Aufgaben gerüstet sein. Wir haben das kleinste der drei Modelle einem Praxistest unterzogen.

Lesezeit: 6 Minuten

Hans Grasser, Georg Schuller, ­top agrar Testteam, Hartberg

Wer auf Hubraum steht, wird bei den drei Allroundern der Serie M6002 von Kubota wahrlich nicht enttäuscht: 6,1 l suchen ihresgleichen in dieser Klasse. Gepaart mit dem 123 PS-Motor inklusive 20 PS Boostleistung zeigte unsere Testmaschi­ne, der M 6-122, ordentlich Power.

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Mit dem 6-122 stellte uns die Firma Esch-Technik aus St. Veit an der Glan im Herbst zum letzten Grünlandschnitt und für verschiedene Ackerarbeiten das kleinste von drei Modellen aus der M6002er Serie zur Verfügung. Das Eigengewicht beträgt laut unserer Wie­gung 6.640 kg und mit einem Außenmaß von 2,51 m machte er auch am Hang eine gute Figur.

Durchzugstarker Motor

Der Vierzylindermotor von Kubota erfüllte die Abgasstufe V. Beim Zapf­wel­lentest konnten wir bei einer Zapfwellenumdrehung von 970 U/min ein Drehmoment von 906 Nm und eine Leistung von 125/92 PS/KW ermitteln. Der durchzugstarke Motor konnte sich vor allem beim Zuckerrübentransport sowie auch beim Grubbern auszeichnen. Bei letzterer Arbeit haben wir ­einen Durchschnittsverbrauch von 19,5 Liter gemessen.

Der Aufstieg in die Kabine ist uns sehr positiv aufgefallen: Durch die breiten Stufen und eine gute Öffnungsweite der Tür ist das Ein- und Aussteigen sehr bequem. Die Kabine selbst ist sehr geräumig und bietet für Fahrer und Beifahrer ausreichend Platz. Zudem ist sie sehr übersichtlich, der Fahrer hat alles gut im Blick.

Hinter dem Fahrersitz befindet sich eine Überdruckklappe, dies gibt es vermutlich nur bei Kubota. Die Klappe soll dafür sorgen, dass der Überdruck aus der Kabine entweichen und man sie einfacher schließen kann. Aus unserer Sicht zwar gut gemeint. Doch wir stellten fest, dass sich die Tür trotzdem nur mit sehr viel Schwung schließen lässt. Leider konnten wir auch kein verschließbares Ablagefach finden, um Unterlagen zu verstauen. Weiters war auch kein Platz für Getränkeflaschen. Und der Frontscheibenwischer könnte höher montiert werden. In der aktuellen Stellung bleibt ein Streifen von ca. 20 cm übrig, der nicht gereinigt wird.

Ausgezeichneter Fahrkomfort

Pluspunkte sammelte die Heckscheibenheizung. Damit hat man bei beschlagener Scheibe sehr schnell wieder freie Sicht nach hinten. Zu deutlich mehr Fahrkomfort tragen die Vorderachsfederung und mechanische Kabinenfederung bei. Die Vorderachsfederung kann zusätzlich in drei Stufen verstellt und so der passende Federungs-Komfort eingestellt werde.

Der Traktor verfügt über ein Lastschaltgetriebe mit 24 Vorwärts- und 24 Rückwärtsgängen. Optional ist ein Kriechganggetriebe mit 32 V/32 R erhältlich. Die Gänge werden in drei Gruppen jeweils mit acht Lastschalt­stufen geschaltet. Alle Gänge können über den Joystick mit einer Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung oder mit den Plus- und Minus-Tasten seitlich auf der Armlehne geschaltet werden.

Gut gefallen hat uns auch das Schalten der Gruppen über einen Freigabeknopf vorne am Daumen. Dadurch kann es nicht zu einem ungewollten Gruppenwechsel kommen, da der Schaltvorgang hier doch länger dauert. Im letzten Gang wird die Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h bereits bei einer reduzierten Motordrehzahl von 1.640 U/min erreicht. Man kann natürlich über den Monitor auch verschiedene Einstellungen vornehmen, wie aggressiv oder sanft der Schaltvorgang vonstatten gehen soll oder in welchem Gang er beim Umdrehen wegfährt etc.

Bequem über die Armlehne

Das Getriebe verfügt auch über die Funktion Xpress-Restart: Das bedeutet, dass der Fahrer nur durch Betätigen der Fußbremse anhalten kann, ohne die Kupplung zu betätigen. Vor- und Rückwärts kann er über das Powershuttle am Lenkrad oder am Joystick schalten.

Die Bedienung des Traktors erfolgt großteils über die Armlehne, diese liegt sehr gut in der Hand, und die einzelnen Funktionen am Joystick sind gut zu ­erreichen. Über diesen kann man die Gänge schalten, Hubwerk, Vor-, Rückwärts, Drehzahlspeicher etc. bedienen. Die mechanischen Hydrauliksteuergeräte sind seitlich sehr gut positioniert.

Der Traktor verfügt über vier Zapfwellengeschwindigkeiten 540, 540 E, 1000 und 1000 E. Diese sind manuell einzulegen, dies funktioniert aber gut. Der Zapfwellenschalter zum Einschalten rastet leider nicht ein, was etwas gewöhnungsbedürftig ist. Zudem kann man auch keinen Knopf drücken, damit die Zapfwelle weiterläuft, wenn man sich vom Sitz erhebt und den Traktor verlässt. Die Zapfwelle kann aber außen an den beiden Heckkotflügeln ein- und ausgeschaltet sowie auch das Hubwerk betätigt werden. Die Hubkraft ist auch sehr gut ausgelegt, laut Hersteller stemmt er hinten 7.000 kg und in Front 3.260 kg. Beim Arbeiten mit schwerem Grubber zeigte sich die gute Hubleistung.

Monitor könnte größer sein

Am Traktor war auch der AEF-zertifzierte 7-Zoll-Monitor verbaut. Dieser ist zwar nicht der größte, wir würden aber trotzdem nicht darauf verzichten wollen. Denn gewisse Einstellungen können nur über diesen Monitor gemacht werden, wie z. B. Getriebeeinstellungen! Der Lenkeinschlag spielt in einer eigenen Liga: Durch das Prinzip der Portalvorderachse mit doppeltem Kegelrad wird ein Lenkeinschlag von 55° erzielt. Bei unserer Messung konnten wir einen Radius von 4,45 m erreichen, das ist top. Und man kann ihn mit der verbauten BI-Speed Technologie sogar noch weiter verkleinern. Hierbei wird nämlich bei einem Lenkeinschlag von 35° automatisch die Drehgeschwindigkeit der Vorderräder im Verhältnis der Hinterräder erhöht.

Beim Wenden mit einem 3-Meter-Grubber konnten wir somit ohne zu Revisieren die Fahrtrichtung ändern. Und man befand sich gleich wieder in passender Position, um die Arbeit fortzusetzen. Diese Funktion finden wir aber nur im Acker-Bereich vorteilhaft. Im Grünlandbereich wird die Grasnarbe doch stark in Mitleidenschaft gezogen.

Frontzapfwelle weit vorne

Bei unserer Testmaschine war ein Fronthubwerk der Firma MX verbaut. Hier sind die Unterlenker sehr stark nach oben gekrümmt. Dadurch hat die Länge der Zapfwelle stark variiert: Bei aufgehobenem Hubwerk war sie sehr kurz, bei abgesenktem Hubwerk lang. Dadurch konnte z. B. das Frontgewicht nur bis zu 70 % hochgehoben werden. Sonst wäre an der Frontzapfwelle angestanden.

Zum Vergleich konnten wir kurz einen baugleichen M 6-122 testen, der mit Fronthydraulik der Firma Stemp­linger ausgerüstet war. Hier waren die Unterlenker auf jeden Fall deutlich besser positioniert. Aber optimal war auch diese Lösung nicht, da die Zapfwelle ebenfalls weit vorne war. Gut gefallen hat uns hingegen die Schwingungsdämpfung vorne.

Noch zur Wartung: Die Zugänglichkeit zur Kontrolle von Flüssigkeiten ist sehr gut. Die Kühler werden bereits durch das feine Sieb der Motorhaube geschützt. Zusätzlich sind vor den Kühlern nochmals feine Siebe zum Aushängen angebracht. Dies ermöglicht ein rasches Ausputzen, wenn man keine Luft zur Hand hat.

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