In den weiterentwickelten Konzepttraktor sind sämtliche Erfahrungen des Entwicklerteams mit dem diesel-elektrischen Hybridantrieb des Steyr Konzept eingeflossen, wie Christian Huber, Vice President Global Tractor Product Management, erklärte. "Der zeigt die Entwicklungsrichtung auf, insbesondere in Bezug auf Getriebe und Funktionen, die gegebenenfalls in Serientraktoren einfließen werden.“
Bis zu 25 % schnellere Beschleunigung
Ein zentraler Forschungsfokus waren laut Huber die Vorteile elektrischer Antriebssysteme für leichte, PS-starke Traktoren mit durchschnittlich 8 % weniger Kraftstoffverbrauch. "Diese Vorteile erschließen darüber hinaus ein ganz neues Fahrerlebnis und ein neues Maß an Leistung", berichtete Huber. „Der Schlüssel für effizientes Fahren auf der Straße ist die Beschleunigung beim Verlassen von Kreisverkehren oder Kreuzungen. Die elektrischen Antriebssysteme, die wir entwickeln, erleichtern die erneute Beschleunigung auf Maximalgeschwindigkeit und erreichen diese jetzt schneller als ein herkömmlicher Antrieb.“
Zudem lasse sich damit die maximale Geschwindigkeit an Steigungen besser halten. Dies sei in erster Linie auf die Superkondensatortechnologie zurückzuführen, denn damit könne die Leistung des Traktors bei höherem Bedarf entsprechend gesteigert werden. Huber: Das erlaubt eine um bis zu 25 % schnellere Beschleunigung erlaubt. Gleiches gilt, wenn bei schweren Zugarbeiten auf dem Feld Spitzenlasten bewältigt werden müssen.“
Zu den weiteren Vorteilen elektrischer Antriebe gehöre der engere Wendekreis. Bei einem elektrischen Antrieb könne die Geschwindigkeit der Vorderachse beim Wenden erhöht werden, was den Vorgang aktiv unterstützt und besonders auf dem Vorgewende sehr vorteilhaft sei. "Gegenüber einem herkömmlichen Traktor mit dem gleichen Radstand und den gleichen Reifen ist der Wendekreis um etwa 1,5 m kleiner", sagte Huber.
„Dank Drehmomentverteilung mittels Differential können wir das Drehmoment nach Bedarf auf die Vorder- und Hinterachse verteilen, sodass beide Achsen optimal arbeiten, was die Zugleistung um bis zu 10 % erhöht. Zusammen mit dem Allradantrieb bewältigt der Traktor so auch extreme Bedingungen", berichtete der Vicepresident weiter. „Damit haben wir ein variables System geschaffen, das bei Bedarf Allradantrieb bietet und den Vorderachsschlupf minimiert, der bei herkömmlichen Traktoren bei der Arbeit mit Bodenbearbeitungsgeräten auftritt. Dadurch verringern sich auch Kraftstoffverbrauch und Bodenschäden.“
Der Konzepttraktor mit Hybridantrieb soll auf künftigen Landwirtschaftsmessen vorgestellt werden. Und obwohl er als reine Konzeptstudie nicht in die Serienproduktion gehen wird, könnten einige der konzeptionellen Ideen durchaus in künftige Steyr Produkte einfließen.“