Zur Vorbeugung und im Falle eines massiven Derbrüsselkäferbefalls auf Zuckerrübenflächen ist in der Sonderrichtlinie Zuckerrübe 2023 eine Abfederung von erhöhten Aufwendungen vorgesehen. Die Fördermaßnahme kann von heute bis 31. Mai 2023 in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Wien beantragt werden. Die Förderung wird vom Bund und den Bundesländern finanziert, teilt die Agrarmarkt Austria mit.
Voraussetzungen für die Antragstellung ist die Abgabe des Mehrfachantrags 2023 sowie die Anlage und der Betrieb von Pheromonfallen aufgrund eines zu erwartenden massiven Befalls des Derbrüsselkäfers auf zumindest 1 ha Zuckerrübenflächen im Jahr 2023. Je Hektar müssen mindestens 15 Pheromonfallen aufgestellt werden. Zudem müssen vollständige Aufzeichnungen über die Anlage und den Betrieb der Pheromonfallen, sowie diesbezügliche Belege und Nachweise aus 2023, die auf den Namen der Förderwerberin oder des Förderwerbers lauten und einen eindeutigen Hinweis auf die Anzahl der bezogenen Pheromonfallen zulassen, vorliegen.
Antragstellung mit Handy-Signatur
Die Beantragung ist ab sofort über www.eama.at nur mit der Handy-Signatur möglich. Voraussetzungen für die Beantragung sind eine AMA-Kundennummer oder eine LFBIS-Nummer der Statistik Austria. Bei allen registrierten Bewirtschaftern sind die Stammdaten zum Betrieb im EDV-System hinterlegt. Die möglichen Registrierungsstellen für eine Handy-Signatur sind auf www.handy-signatur.at aufgelistet.
Eine Ausfüllhilfe zur elektronischen Antragstellung sowie das Merkblatt sind online unter www.ama.at/formulare-merkblaetter#19982 abrufbar. Sollten beim Einstieg Probleme auftreten, stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AMA unter Telefonhotline: 050 3151 99 (Bereich Ausgleichszulage) zur Verfügung.
Über 150.000 Fallen allein in Niederösterreich
Auf Niederösterreichs Rübenfeldern sollen 155.000 Plastikkübel unter die Erde, berichtet die LK NÖ. Damit rüsten sich die Bauern für den Frühling. Bei etwa 18 Grad beginnt nämlich der Rübenrüssler aktiv zu werden. Bei den aktuell kühleren Temperaturen verharrt der Käfer noch in den "Startlöchern". Aber der Käferdruck ist da, wie Experten der Agrana betonen.
In den Kübeln befinden sich Pheromone, also sexuelle Duftstoffe, welche den Schädling schlussendlich in die Falle locken sollen. Die wohl einzige Methode, die den Bäuerinnen und Bauern noch geblieben ist, um ihre Zuckerrüben zu retten. Denn die Lage hat sich nun noch weiter zugespitzt. Wurden heimische Zuckerrüben bisher noch vor dem Pflanzen mit Neonicotinoiden gebeizt, welche die Schädlinge fernhalten sollten, ist dies heuer nun nicht mehr der Fall, so die LK NÖ weiter. Und sie weist auch noch einmal auf Folgendes hin: "Sind die Neonics zwar für den Ackereinsatz verboten, so dürfen sie in Flohhalsbändern für Hund und Katz weiterhin für ein schädlingsfreies Fell sorgen."