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Resistent gegen Schadpilz

Forscher wollen Banane mit Gentechnik retten

Ein Pilz vernichtet aktuell weltweit die Bananenbestände. Mit einer gentechnisch veränderten Sorte soll die Frucht nun resistent sein. Das Thema ist allerdings umstritten.

Lesezeit: 2 Minuten

Der Pilz Fusarium oxysporum TR4 (Tropical Race 4) vernichtet derzeit weltweit Bananenplantagen. Ein Gegenmittel gibt es nicht, die Farmer können nur hilflos zusehen, wenn die sogenannte Panamakrankheit grassiert.

Ist TR4 einmal in einer Plantage, lässt die sich nicht mehr nutzen: "Der Pilz überlebt im Boden mehrere Jahrzehnte", sagt der Pflanzenpathologe Remco Stam von der Christian-Albrechts-Universität Kiel gegenüber der dpa.

Der Industrie werde zum Verhängnis, dass sie derart auf eine einzige Sorte setzt. Während man bei Äpfeln oder Tomaten einige verschiedene Sorten in Supermärkten findet, ist es bei den Obstbananen fast ausschließlich Cavendish. "Ein derartiges Monopol einer einzelnen Sorte ist einzigartig", sagt Stam. Cavendish-Stauden werden ausschließlich aus Stecklingen gezogen, alle sind genetisch exakt identisch, die Früchte enthalten keine Samen. "Die Cavendish ist ein absolut unnatürliches Gewächs", erklärt der Forscher.

Resistenzgen der Wildbanane eingemischt

Forscher von der Queensland University of Technology (QUT) aus Australien haben nun eine gentechnisch veränderte Linie der Cavendish-Bananen entwickelt. Diese Sorte ist auch bei uns zu 99 % im Regal. Sie ist resistent gegen TR4. Die Wissenschaftler hatten dazu ein Resistenzgen aus einer Wildbanane eingefügt. Es handelt sich somit um die erste gentechnisch veränderte Banane der Welt.

Seit einigen Jahren wurde der Anbau der QCAV-4 genannten Bananen in Feldversuchen getestet. Nun folgte die Freigabe in Australien als für den menschlichen Verzehr geeignet. In Supermärkten erhältlich sind QCAV-4-Bananen dort aber bisher nicht – und das soll vorerst auch so bleiben.

Noch keine Crispr-Banane

QCAV-4 wurde mit älteren Gentechnik-Methoden geschaffen. Solche Lebensmittel müssen häufig eine spezielle Kennzeichnung tragen, die Verbraucher abschrecken kann. Mit der neuen Methode – der sogenannten Crispr-Genschere – hergestellte Pflanzen und ihre Früchte brauchen eine solche Kennzeichnung hingegen in vielen Ländern nicht, sagt Stam.

Ob eine Crispr-Banane auch in der EU ohne Gentechnik-Kennzeichnung verkauft werden könnte, ist derzeit unklar: Ein Vorschlag der EU-Kommission, die strengen Gentechnik-Regeln zu lockern, steckt gerade fest. Dass es noch vor den Wahlen im Sommer dazu kommt, ist unwahrscheinlich, heißt es.

Die Crispr-Banane werde letztlich der einzige Weg aus der TR4-Krise sein, ist Pflanzenpathologe Stam überzeugt. Das sei auch völlig unproblematisch, weil nur ein Gen wieder aktiviert werde, das in der Sorte und in Wildbananen ohnehin schon vorhanden sei.

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