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topplus "Blick von außen"

Agrarsektor der Zukunft ist digital, wenn der Rahmen passt

Digitalisierung ist in der Landwirtschaft längst kein Fremdwort, allerdings sind die Potenziale längst noch nicht ausgeschöpft. Woran es fehlt, hat Bitkom-Referentin Jana Moritz zusammengefasst.

Lesezeit: 3 Minuten

Ob im Bereich Biodiversität, Klimawandel oder Tier- und Bodengesundheit: Digitale Lösungen spielen eine wichtige Rolle bei der nachhaltigen Transformation der Landwirtschaft. Sowohl große als auch kleine Betriebe profitieren dabei von digitalen ­Anwendungen wie Prognosemodellen und Entscheidungstools. Laut einer Bitkom-Studie aus dem Jahr 2022 sehen 78 % der Landwirtinnen und Landwirte Digitalisierung als Chance. 92 % sagen, digitale ­Technologien können helfen, Dünger, Pflanzenschutzmittel und andere ­Ressourcen einzusparen.

Die Möglichkeiten sind vielfältig und kommen in immer mehr Betrieben zum Einsatz: Bereits vier von fünf Betrieben in Deutschland nutzen mindestens eine digitale Technologie bzw. ein digitales Verfahren. Die am häufigsten genutzten digitalen Technologien sind GPS-gesteuerte Landmaschinen (58 %) und Agrar-Apps (39 %). Groß im Kom­men und breit diskutiert wird auch der Einsatz automatisierter Feldroboter und Künstlicher Intelligenz, die bisher noch eher wenig verbreitet sind.

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Digitale Infrastruktur fehlt

Um das enorme Potenzial digitaler Technologien voll ausschöpfen zu ­können, steht die Branche aber auch vor einigen Herausforderungen: Zunächst bedarf es der nötigen Infrastruktur: 96 % der Befragten fordern einen verbesserten Mobilfunk- und Breitbandausbau im ländlichen Raum. Zweitens braucht es die nötigen Daten: 95 % fordern benutzerfreundliche und kostenlose Geo-, Betriebsmittel- und Wetterdaten. Diese sind derzeit nicht überall verfügbar, was zu Frustration führen kann.

Außerdem wäre eine bundeslandübergreifende behördliche Anerkennung digital erfasster Nachweise zur Einhaltung gesetzlicher Regelungen wie zu Pflanzenschutzmitteln von Vorteil. Das würde Rechtssicherheit für Landwirte schaffen und den bürokratischen Aufwand reduzieren.

Drittens gilt es, digitale Lösungen strategisch und flächendeckend einzuführen und Landwirte bei der Implementierung zu unterstützen. Hierfür braucht es vor allem mehr Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die sich 90 % der Landwirte wünschen.

Nur mit dem passenden Know-how können die Vorteile digitaler Technologien auch tatsächlich effektiv und effizient genutzt werden. Alles in allem befindet sich die Landwirtschaft also auf einem vielversprechenden Weg, um die digitale Transformation für sich erfolgreich zu gestalten. Auf diesem Weg braucht sie aber nicht nur Mut zur Innovation, sondern auch die nötige politische Unterstützung.

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