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Trends in der Digitalisierung der Landtechnik: Miteinander verbunden

Die Elektronik ist in den letzten Jahren der Innovationstreiber in der Landtechnik. Isobus hat sich zum Standard entwickelt. Der Nachfolger ist bereits in der Entwicklung.

Lesezeit: 5 Minuten

SCHNELL GELESEN
Ackerschlagkarteien bilden für viele weitere Anwendungen die Basis. Die Onlineplattformen haben sich durchgesetzt.
Die Maschinenkommunikation erfolgt fast ausschließlich über Isobus. Auch zum Nachrüsten gibt es bereits ein Angebot. Der High-Speed-Isobus steckt bereits in der Entwicklung.
Herstellerübergreifende Datenübertragung bleibt weiterhin schwierig. Es gibt einige Direktschnittstellen, jedoch noch kein einheitliches Datenformat. Daran wird weitergearbeitet.

Grundstein für viele Anwendungen ist die Ackerschlagkartei. Onlinebasierte Softwarelösungen haben sich hier durchgesetzt. Diese Systeme können die geplanten Arbeiten im Hinblick auf die Vielzahl der gesetzlichen Anforderungen kontrollieren, die sich häufig von Fläche zu Fläche unterscheiden.

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In der Kartei läuft neben der Planung der auszuführenden Arbeiten und der Fruchtfolge auch die Berechnung von Düngergaben und der benötigten Betriebsmittel. Für Smartphones gibt es spezielle Apps mit meist reduziertem Funktionsumfang.

Die InVeKos-Daten der Landesbehörden lassen sich in die Ackerschlagkartei importieren. Doch Feldgrenzen und Spurlinien aus den Lenksystemen der Schlepper zu übernehmen, bleibt weiterhin schwierig. Da kommen viele Karteien aufgrund fehlender Kompatibilität an ihre Grenzen, besonders wenn diese Daten herstellerübergreifend verwendet werden sollen.

Aufgrund der Komplexität bündeln häufig mehrere Softwareanbieter ihre Kompetenzen, um vollwertige Lösungen anbieten zu können. Die Konsolidierung geht weiter. So fusionieren beispielsweise die drei Programme Delos, Acker24 und NetFarming zur Software Ackerprofi.

Satelliten und Sensoren für die teilflächenspezifische Bewirtschaftung

Besonders bei der Maisaussaat nutzen immer mehr Landwirte Applikationskarten. Aber auch beim Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmittel oder bei der Getreidesaat setzen immer mehr Betriebe auf die teilflächenspezifische Ausbringung. Hier sind die Handlungsempfehlungen jedoch schwieriger. Der Landwirt muss immer eine Kompromisslösung finden. Teils kann Künstliche Intelligenz helfen, die Daten zu interpretieren.

Wichtig für die teilflächenspezifische Ausbringung ist die Datengrundlage. Aufgrund der geringen Kosten haben sich Biomassekarten auf Basis von mehrjährigen Sentinel-Satellitenbildern durchgesetzt. Doch wirklich interessant werden diese Karten erst im Zusammenspiel mit Boden- und Nährstoffkarten sowie den Erfahrungen des Landwirts.

Um Bodenproben schneller und effizienter auswerten zu können, hat Precision Planting das System Radicle Agronomics entwickelt, bei dem die gezogenen Proben gemischt und in ein becherartiges Rohr (Tube) gepresst werden. Dieses ist mit einem RFID-Chip versehen. Bei der Probenentnahme wird diesem Chip eine Georeferenz zugewiesen. Das Tube lässt sich anschließend in ein separat entwickeltes Labor einlegen, das den Boden vollautomatisch nach dem klassischen nasschemischen Verfahren untersucht. Alle fünf Minuten ist eine Probe fertig und die Ergebnisse hinter dem Standort in einer Karte hinterlegt. Für diesen Prozess erhielt das Unternehmen eine Silbermedaille der DLG.

Drahtlose Datenübertragung zur Maschine

Sind fertige Applikationskarten mit zugehörigen Aufträgen am Computer erstellt, müssen die Daten ins Terminal auf den Schlepper. Drahtlose Systeme setzen sich weiter durch. Für eine herstellerübergreifende Lösung bietet Topcon nun das Modem CL-20 an. Bisher sind aber weiterhin zum Großteil unternehmenseigene Lösungen verbreitet. Die Übertragung von Daten verschiedener Plattformen auf Maschinen unterschiedlicher Hersteller bleibt schwierig. Schnittstellen wie der DKE Agrirouter und der Herstellerverbund DataConnect helfen hier, haben aber keine 100 %-ige Marktdurchdringung.

Deshalb arbeitet die Agricultural Industry Electronics Foundation (AEF) an dem Agricultural Interoperability Network (AgIN). Dabei sollen verschiedene Systeme möglichst nahtlos mit­einander über eine Cloud-Verbindung kommunizieren. Die AEF möchte dafür die Datenstandards setzen.

Zugriff vom Büro aus

Viele Firmen können über ihre eigenen Plattformen dem Landwirt eine Übersicht über die Standorte der Maschinen und deren Arbeitsdaten bieten. Zudem ist teils ein Fernzugriff auf die Terminals möglich. So können der Betriebsleiter oder auch die Werkstatt auf den Bediencomputer zugreifen und bei Einstellfehlern dem Fahrer helfen. Die neueste Terminalgeneration lässt sich zudem online updaten. Das spart bei Kompatibilitätsproblemen im Feld die Fahrt zum Händler oder zum Hofcomputer.

Ebenso gibt es Möglichkeiten, die dokumentierten Daten wieder zurück ins Büro zu senden. Häufig kommen hier direkte Verbindungen zwischen den Herstellern zum Einsatz. So auch bei der neuen Kooperation von agrarmonitor mit top farmplan.

Einen weiteren Schritt im Hinblick auf die Einsatzsicherheit geht das proaktive Reaktionssystem. Dieses erkennt anhand der im Fahrzeug generierten Daten, ob ein Bauteil in naher Zukunft ausfallen kann und benachrichtigt den Händler, der vor dem Ausfall das schadhafte Teil austauschen kann. Der Fachbegriff dazu ist predictive maintenance. Nach John Deere hat nun auch Case IH ein solches System eingeführt.

Kommunikation zwischen Maschinen und Marken

Die direkte Übertragung von Daten zwischen den Maschinen ist auch bisher nur herstellerintern möglich. Arbeiten z.B. zwei Mähdrescher gleichzeitig auf einem Feld, erstellen diese eine gemeinsame Ertragskarte. Diese lässt sich auch in Echtzeit auf beiden Dreschern einsehen.

Die AEF arbeitet zurzeit an einer Standardisierung der übertragenen Daten, sodass in Zukunft auch die Auftragsdaten live zwischen verschiedenen Terminals unterschiedlicher Hersteller geschickt werden können. Dabei soll auch C-ITS (Car2X) integriert werden. Hiermit warnen z.B. Traktoren die in der Nähe befindlichen Autofahrer auf einer Bundesstraße vor einem langsam fahrenden Fahrzeug.

Isobus ist Standard

Isobus ist mittlerweile Standard bei der Bedienung komplexerer Geräte. Auch einfachere Terminals, welche sich direkt mit der Maschine verbinden lassen, laufen über die Bus-Steuerung. So gibt es immer neue Softwareupdates und Terminals in diesem Bereich.

Spannend ist auch die Entwicklung logiBus von HR-Agrartechnik zusammen mit Fliegl, Rinstrum Europe und dem CCI. Mit dem System lassen sich Anbaugeräte mit dem Isobus nachrüsten oder kleinere Firmen können ihre Geräte damit ohne große Programmierkenntnisse ausstatten. Es lassen sich bis zu 32 Funktionen ansteuern. SectionControl ist möglich. Die Bediensoftware und die Funktionen dahinter programmiert man per Drag & Drop am PC.

Neben aktuellen Verbesserungen des Funktionsumfangs des Isobus entwickeln AEF und CCI zurzeit den sogenannten HighSpeed Isobus. Dieser soll etwa 4.000-mal so schnell sein, wie bisher. Dadurch können in Zukunft noch mehr Funktionen über eine standardisierte Schnittstelle laufen. Ein praktisches Beispiel ist die Übertragung von Kamerabildern.

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