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topplus 1,60 €/kg

Abgabepreise für Päckchenbutter steigen kräftig

Die neuen Butterkontrakte sehen deutlich höhere Preise für Päckchenbutter vor. Die Molkereien sollen bei Abgabe an den Einzelhandel im Schnitt 1,60 € je Kilogramm mehr erlösen.

Lesezeit: 4 Minuten

Milchfett ist aufgrund der jahreszeitlich geringeren Milchanlieferungen und Inhaltsstoffe Ende Oktober weiterhin nur knapp verfügbar, aber zugleich sehr begehrt gewesen. „Wer Milchfett übrig hat, verkauft es derzeit am lukrativsten in flüssiger Form“, berichtete die Süddeutsche Butter- und Käsebörse in Kempten.

Dies hat das Angebot an frisch produzierter Butter bei guter Nachfrage zuletzt knapp werden lassen. Die Preise für die nicht kontraktierte Blockbutter sind deshalb allein in den vergangenen vier Wochen um 1 €/kg auf zuletzt 5,20 €/kg bis 5,40 €/kg gestiegen.

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1,60 €/kg für abgepackte Butter

Nun zieht die aufgrund der Kontraktbindung in Rückstand geratene Päckchenbutter offensichtlich nach: Laut Angaben des Verbandes der Milcherzeuger Bayern (VMB) haben die neuen Verhandlungen der Molkereien mit dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zu einem Anstieg der Abgabepreise ab 1. November für abgepackte Butter um durchschnittlich 1,60 €/kg geführt.

Genannt wurde für die Laufzeit von drei Monaten ein Preis von 5,65 €/kg, für den Monatskontrakt einer von 5,90 €/kg. Die Preise für die Päckchenbutter in den Läden dürften damit spürbar steigen.

An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten ist in dieser Woche eine starke Korrektur der Notierung für das 250-g-Päckchen nach oben zu erwarten, die zuletzt noch unverändert blieb. Deshalb hat es laut Börse im Vorfeld der erwarteten Notierungsanpassung Vorzieheffekte und eine starke Nachfrage für die abgepackte Ware gegeben. Die Notierung für die kaum verfügbare Blockbutter im 25-kg-Block wurde am vergangenen Mittwoch (27.10.) in Kempten ein weiteres Mal recht deutlich heraufgesetzt, und zwar um durchschnittlich 45 Cent/kg.

Moderater Anstieg bei Schnittkäse

Für die Schnittkäsesorten Gouda und Edamer stufte die amtliche Notierungskommission in Hannover die gegenwärtige Verfügbarkeit bei reger Nachfrage als „nicht ausreichend“ ein. Auch hier zogen die Preise an, wenn auch aufgrund noch bestehender Kontrakte nicht so dynamisch.

Die Notierung für Gouda und Edamer in Brotform wurde am vergangenen Mittwoch um 5 Cent am unteren Spannenende und 10 Cent am oberen auf 3,50 €/kg bis 3,70 €/kg heraufgesetzt. Für Blockware wurde nur der obere Notierungswert um 5 Cent auf 3,65 €/kg angehoben. Hartkäse war laut VMB weniger knapp; die Notierungen in Kempten blieben unverändert.

Pulverpreise auf Rekordkurs

Weiter klar im Aufwärtstrend befanden sich Ende Oktober die Preise für Milchpulver. Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) war an Magermilchpulver freie Ware fortgesetzt kaum vorhanden; die Produktion musste für die Bedienung der bereits abgeschlossenen Kontrakte verwendet werden.

Trotz der hohen Preise gingen aber immer wieder Anfragen für kurzfristige Lieferungen bei den Werken ein, auch von Kunden am Weltmarkt. Laut Kemptener Börse stiegen die Verkaufspreise für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität vergangene Woche im Schnitt um 8,5 Cent auf 2,95 €/kg bis 3,10 €/kg.

Zum historischen Hoch im Februar 2014 fehlen noch rund 10 %. Spürbar verteuert hat sich im Vorwochenvergleich auch die Futtermittelware mit einem Anstieg von durchschnittlich 9,5 Cent auf 2,94 €/kg bis 2,98 €/kg.

Die Käufer von Vollmilchpulver mussten zuletzt ebenfalls tiefer in die Tasche greifen. Laut den von der Kemptener Börse ausgewerteten Verkaufsmeldungen konnten die Hersteller je Kilogramm Preisaufschläge zwischen 10 Cent und 15 Cent umsetzen und für ihre Ware 3,65 € bis 3,80 € erlösen.

Bis zur Einstellung der bisherigen Rekordmarke aus dem Frühjahr 2014 fehlen nur noch 10 Cent/kg. Dennoch sei die Herstellung von Vollmilchpulver wegen der Rohstoffknappheit im Vergleich zu anderen Produkten weniger lukrativ und werde meist nur im Auftrag durchgeführt, berichteten die Analysten aus Kempten. Etwas vorbei ging die aktuelle Hausse am Markt für Molkenpulver, auf dem laut der Börse die Preise zuletzt stabil blieben.

Rohstoffwert bei gut 43 Cent

Die spürbar anziehenden Preise für Milchprodukte spiegeln sich auch im Rohstoffwert der Milch des Kieler Instituts für Ernährungswirtschaft (ife) wider. Bei diesem wird bekanntlich aus den Verwertungsmöglichkeiten von Butter und Magermilchpulver ein abgeleiteter Rohmilchwert auf Erzeugerstufe errechnet.

Nach Angaben des ife lag dieser für eine Standardmilch mit 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß ab Hof im Oktober bei 43,3 Cent/kg; das waren 4,4 Cent oder 11,3 % mehr als im Vormonat und 11,8 Cent beziehungsweise 37,5 % mehr als im Oktober 2020.

Die deutliche Verbesserung des Kieler Rohstoffwerts gegenüber dem Vormonat war zum einen auf die höheren Magermilchpulverpreise zurückzuführen. Diese lagen im Berichtsmonat im Schnitt bei 286,20 Euro/100 kg und damit um 24,00 € oder 9,2 % über dem Septemberniveau. Zum anderen belief sich die durchschnittliche Butternotierung in Kempten auf 462,80 €/100 kg; im Vergleich zu August waren das 42,20 € oder 10,0 % mehr.

Letztmals hatte der Kieler Rohstoffwert im September 2017 über der 40-Cent-Marke gelegen. Nach Einschätzung des VMB dürfte sich die Aufwärtsentwicklung dieses Frühindikators für die Milchpreise noch fortsetzen. Die Knappheitslage auf der Rohstoffseite werde voraussichtlich anhalten und die Nachfrage bis Weihnachten anziehen. Insbesondere dürfte der nun erfolgte Preisanstieg für Päckchenbutter noch zu Buche schlagen.

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