Der Bauernverband Mecklenburg-Vorpommern fordert die zusätzlichen Erlöse aus den Verhandlungen an die Milchviehhalter durchzureichen, teilt dieser in einem Presseschreiben mit. Im Oktober verhandeln die Molkereien und der Lebensmitteleinzelhandel die neuen Trinkmilchabschlüsse.
Das Antragsverfahren des EU-Hilfspaketes für die Milchreduktion ist mittlerweile angelaufen. Der Zuspruch ist deutschlandweit groß. Aus Deutschland haben von derzeit ca. 70.000 Milchbauern 9.947, darunter 158 aus Mecklenburg-Vorpommern, erfolgreich einen Antrag auf Beihilfe gestellt. Für den gleichen Zeitraum wirbt die Privatmolkerei Müller wegen zusätzlicher Verwertungsmöglichkeiten mit einem Bonus von 3 Cent pro kg für die Produktionsausweitung.
Der Berufsstand der Landwirte in Mecklenburg-Vorpommern fordert nun alle Molkereien und den Lebensmitteleinzelhandel dazu auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen. „Die Milcherzeuger in unserem Land haben durch die Milchkrise mittlerweile Verluste in Milliardenhöhe hinnehmen müssen. Wir können nicht länger akzeptieren, dass alle Risiken der Milcherzeugung und -verarbeitung ausschließlich auf die Erzeuger abgewälzt werden. Wenn diese Entwicklung nicht gestoppt wird, verliert die Landwirtschaft und damit der ländliche Raum Wertschöpfung in erheblichem Umfang“, sagt Bauernverbandspräsident Detlef Kurreck. „Deshalb fordern wir bei den anstehenden Preisverhandlungen, dass die Mehrerlöse aufgrund des anspringenden Milchmarktes direkt an die Milcherzeuger weiter gegeben werden. Wir erwarten gleichzeitig, dass sich die Molkereien und ihre Interessensverbände öffentlich zur Bildung einer Branchenorganisation Milch bekennen und aktiv dafür einsetzen“, fügt er hinzu.