Die deutschen Milcherzeuger und Molkereien können bei Exportproblemen, wie z.B. nach Russland, offenbar nicht mehr mit der Unterstützung der Bundesregierung rechnen. Das geht aus einem Sitzungsprotokoll des Bundeslandwirtschaftsministeriums hervor, das top agrar im Wortlaut vorliegt.
Darin fordert Staatssekretär Dr. Robert Kloos mehr Eigenverantwortung von der Exportwirtschaft. Das Ministerium könne sich nicht um Exportprobleme kümmern, die von der Wirtschaft verschuldet wurden, wie z.B. Beanstandungen bei Einfuhren in Drittländer. Der Staat müsse sich auf hoheitliche Aufgaben beschränken, wie z.B. die Zertifizierung.
Angesichts wachsender Exportzahlen müsse das Ministerium Prioritäten setzen. Die zunehmenden Aufgaben könnten personell nicht mehr geleistet werden. Schwerpunkt des Ministeriums sei künftig die „Konsolidierung“ im Sinne von „Markterhaltung“, erklärte Kloos. Man wolle keine Landwirtschaft, die für Exporte produziert.
Mittlerweile sind die deutschen Exporte von Milchprodukten, Fleisch und Eiern nach Russland fast zum Erliegen gekommen. Von 63 Milchwerken, die früher nach Russland geliefert haben, dürfen gegenwärtig nur noch zwei exportieren.
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