Rindfleischausschuss Nds.
Bullenmäster stehen vor großen Herausforderungen
Der Rindfleischausschuss des Landvolks Niedersachsen hat die Haltungsformen auf dem Lüking-Hof besichtigt. Der Betrieb muss die Ställe für 500 Bullen jetzt wegen der neuen Vorgaben umbauen.
Ställe mit Spaltenböden und Tretmistställe sind hierzulande die gängigen Haltungsformen für Rinder. Martin Lüking, Mäster aus Steimbke-Sonnenborstel und Vorsitzender des Rindfleischausschusses beim Landvolk Niedersachsen, hat auf seinem Hof 500 Bullen in beiden Stall-Arten untergebracht und dafür bereits viel Geld investiert, schreibt der Bauernverband auf seiner Homepage.
Bald wird er wieder umbauen müssen, denn in der Niedersächsischen Rindermast-Leitlinie sind auch für Altbauten nach zwölfjähriger Übergangszeit neben Regelungen zum Verhältnis „Platz pro Tier“ zum Beispiel statt Vollspaltenböden künftig weiche Liegeflächen mit gummierten Schlitzböden vorgesehen, die den Tieren ein angenehmeres Liegen ermöglichen sollen.
Kann mit den zahlreichen neuen Vorgaben, die auch anlässlich der Initiative Tierwohl auf die Mäster zukommen, noch wirtschaftlich gearbeitet werden? Diese Frage beschäftigte aktuell die Mitglieder des Rindfleischausschusses während der Besichtigung des Lüking-Hofs und in der anschließenden Sitzung des Gremiums.
Henrik Wiedenroth, Referent beim Deutschen Bauernverband (DBV), stellte die geltenden und geplanten Regelungswerke für die Mastrinderhaltung vor. In einem „Fachausschuss Rind“ des DBV, in der auch Martin Lüking sein Wissen einbringt, werden alle Punkte diskutiert und Vorschläge zur künftigen Haltung und Vermarktung der Tiere aufgelistet. „Es ist ganz wichtig, dass die Hinweise der Praktiker mit in die politische und gesellschaftliche Diskussion einfließen“, betonte Lüking laut dem Pressedienst des Verbandes.
„Auch wir Bauern wollen, dass es unseren Rindern gut geht, aber die Nutztierhaltung muss handhabbar bleiben und sich auch finanziell lohnen.“ Bau- und Umweltrecht zwecks Genehmigung von alten und neuen Tierwohlställen müssen angepasst, Tierwohl-Prämien verlässlich gezahlt werden.
Sämtliche Vorgaben haben auch Auswirkungen auf den „Rindfleischmarkt 2025“, den Dr. Albert Hortmann-Scholten von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen skizzierte. Zu den Perspektiven sagte der Experte, dass mit weiter abnehmenden Rinderbeständen zu rechnen ist. Die Nachfrage in der EU bleibe wohl stabil; global sei die Nachfrage sogar stark steigend, vor allem in Asien. China werde aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) mehr Rindfleisch nachfragen. Gerichte aus Rinderhack werden immer beliebter; auch die Gastronomie fragt trotz Corona hochwertiges Rindfleisch nach.
„Wettbewerbsnachteile durch strengere Zeitvorgaben beim Tiertransport behindern den Markt bei fehlenden regionalen Schlachthöfen – und wir müssen beobachten, ob der Fleischkonsum insgesamt weiter rückläufig ist“, zeigt Hortmann-Scholten auf.
von Jürgen Greiner
Ohne Außenschutz weniger Tierwohl
Faire kostendeckende Mindestpreise für die Inlandsnachfrage durch Branchenverträge und länderspezifische Nachhaltigkeitsumlagen für importierte Nahrungsmittel zum Ausgleich der Kostendifferenzen aufgrund unterschiedlicher Standards im In- und Ausland sind notwendige Voraussetzung für ... mehr anzeigen mehr Tierwohl. Nicht nachhalig erzeugtes Rindfleisch aus dem Regenwald muß teurer sein als mit hohen deutschen Standards produziertes. weniger anzeigen
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von Julia-Sophie von Richthofen
Bedankt Euch beim Landvolkverband
Und der Kammer. Deren Vetreter haben selbst maßgeblich dazu beigetragen, dass es die RinderhaltungsRl gibt. Ohne Not haben "unsere" Vertreter immer neue kostenträchtige Auflagen mitbeschlossen. Prinzip "wünsch dir was", die Bauern bezahlen. So haben wir uns den "niedersächsischen Weg" ... mehr anzeigen nicht vorgestellt! Ludger Hengelsberg weniger anzeigen
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von Renke Renken
Die gesamte
Landwirtschaft steht vor mehr als großen Herausforderungen........ Die "Wünsche" der Verbraucher, der Politiker und der Tier-, Naturschutz- und Umwelt- organisationen werden für die deutsche Landwirtschaft beim derzeitigen Preisniveau nicht oder kaum bezahlbar sein. Und die ... mehr anzeigen Akzeptanz der Landwirtschaft wird durch immer neue Fördergelder und Subventionen auch nicht besser. Folglich haben wir wieder ein Akzeptanzproblem, weil der Verbraucher die Zusammenhänge nicht erkennt und auch nicht erkennen will. Schlußendlich kann man sagen, daß uns diese ganze Globalisierung und dieses immer mehr und immer größer am Ende nichts gebracht haben wird. weniger anzeigen
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von Heinrich-Bernhard Muenzebrock
Herausforderungen
ja, es stehen große Herausforderungen für die Landwirte an. Aber wer bezahlt sie? - der Verbraucher?, der Staat? oder der Landwirt?. Ich bin davon überzeugt, dass die Landwirte diese Herausforderungen in erster Linie selbst schultern müssen. Dabei werden einige Landwirte ihre Position ... mehr anzeigen überdenken und den Betrieb aufgeben oder reduzieren. Es wird viel gefordert, aber keiner fühlt sich Verantwortlich die Lösung zu bepreisen. weniger anzeigen
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