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Rundballen: Das gibts bei der Folie zu beachten

Ballenfolie wickelt Grassilage in Rund- und Quaderballen luftdicht ein. Damit die Futterqualität bis in den Trog erhalten bleibt, ist im Umgang mit der Folie aber einiges zu beachten.

Lesezeit: 5 Minuten

Wer kennt es nicht: Man öffnet einen Siloballen und die ersten weißen Schimmelpusteln lächeln einen an. Zwar ist meist nicht der gesamte Ballen verdorben, aber man muss das schlechte Futter entfernen. Das ist zeitaufwendig und unnötig.

Fehlerquellen, die es so weit kommen lassen, gibt es viele. Doch selten ist die Folie schuld, häufig ist es der falsche Umgang damit.

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Folien trocken lagern

Grundsätzlich gilt: Wickelballenfolie sollte bis zum Einsatz am Wickler immer in der Verpackung bleiben und möglichst stehend abgestellt werden. Das minimiert vor allem das Risiko von Schäden durch das Verladen. Im Lager muss es trocken sein und Sie sollten die Folie vor Sonneneinstrahlung schützen. Zu hohe UV-Strahlung kann die Folie nämlich bereits im Lager beschädigen.

Der Kern der Rollen besteht aus Kunststoff oder Pappe. Bei Pappkernen ist es wichtig, dass diese trocken bleiben. Ansonsten weicht die Pappe auf und drückt sich durch den hohen Druck der Folie zusammen. Die Rollen sind dann nicht mehr verwendbar.

Schnell gelesen

Die beste Folie ist nur so gut wie ihr ­Anwender: Der Wickler sollte die Folienbahnen immer zur Hälfte überlappen. ­Ballen mindestens sechslagig wickeln!

Auch die Vorstreckung entscheidet über die die Versiegelung. Sie sollte bei etwa 70 % eingestellt sein.

Neue Rollen trocken, vor Sonne ­geschützt und möglichst stehend lagern.

Fertige Ballen sorgsam transportieren. Schon kleine Farbnasen an der Zange können Löcher verursachen.

Das Ballenlager ist kein Kinderspielplatz!

Unterschiede in Qualität

Die Qualität einer Folie lässt sich unter anderem an der Anzahl der Lagen bestimmen, aus denen sie zusammengesetzt ist. Üblich sind heute mindestens fünflagige Folien. Mit einer Folienstärke von 25 μm lassen sich Rund- wie Quaderballen sicher wickeln. Diese Foliendicke reicht auch an den Ecken von Quaderballen – bei starker Streckung des Kunststoffes – aus. Auch strukturreiches Futter lässt sich bei einer höheren Anzahl an Folienlagen um den Ballen sicher konservieren.

Mindestens sechslagig ­wickeln

Doch auch die beste Folie ist nur so gut wie ihr Anwender. Für ein gleichmäßiges Ergebnis muss der Wickler die Folie mittig vom Ballen und mit mindestens 50 % Überlappung auftragen. Es bringt nichts, wenn ein Ballen an manchen Stellen zehnfach gewickelt ist und an anderen nur doppelt. Grundsätzlich empfiehlt es sich, mindestens sechslagig zu wickeln, damit die Ballen auch beim Transport möglichst unbeschädigt bleiben.

Die Anzahl der Folienlagen sollte sich aber auch nach der Lagerdauer und dem Trockenmassegehalt des Futters richten. Je trockener bzw. strukturreicher das Futter und je länger die geplante Lagerdauer, desto mehr Lagen sind nötig. Auch wenn die Ballen gegebenenfalls noch umgelagert werden müssen, bietet mehr Folie zusätzlichen Schutz. Wer beim Rundballenpressen eine Mantelfolie statt Netz nutzt, hat seine Ballen an der runden Seite zusätzlich vor Schäden durch die Zange geschützt.

Vorstreckung prüfen

Neben der Anzahl der Lagen entscheidet auch die Vorstreckung der Folie über den Erfolg. Für die bestmögliche Versiegelung der Ballen sollte die Dehnung bei etwa 70 % liegen. Als Faustzahl gilt, dass 750er-Folien auf einer Breite von 58 bis 62 cm auf den Ballen kommen sollten.

Die genaue Vorstreckung lässt sich durch Messen an der Folie überprüfen: Dazu zieht man im Abstand von 10 cm zwei senkrechte Striche auf die Folie, solange sie noch auf der Rolle ist. Danach misst man den Abstand der Striche, wenn die Folie um den Ballen liegt. Beträgt dieser etwa 17 cm, ist die Vorstreckung richtig eingestellt. Passt das nicht, sollte man an den Wickelarmen nachjustieren.

Zudem empfiehlt es sich, die Vorstreckwalzen regelmäßig zu säubern, um Schäden an der Folie vorzubeugen. Bei Metallwalzen geht das am besten mit Bremsenreiniger, bei Kunststoff- bzw. Gummiwalzen lässt sich der Kleber gut mit Seifenlauge entfernen.

Vorsicht beim Verladen

Der mechanische Einfluss auf die Folie beim Verladen ist groß. Deshalb sollten Ballenzangen und Anhänger unbedingt vor jedem Einsatz auf Mängel überprüft werden. Schon kleine Farbnasen an der Zange können Löcher in die Folie drücken, die man dann leicht übersieht. Gerade für ungeübte Fahrer, was den Umgang mit Wickelballen angeht, empfehlen sich im Zweifel ein bis zwei Lagen Folie mehr.

Generell sollte die Zange zur Ballenform passen. Denn je größer die Fläche ist, an der die Rundrohre der Zange anliegen, desto geringer ist die punktuelle Belastung der Folie. Für Rundballenwickler lohnt sich auch der Einsatz eines Ballenaufstellers hinter dem Wickeltisch. Dann braucht man die Ballen nur zu heben und nicht noch zusätzlich zu drehen.

Zum Transport sollten nur Wagen mit unbeschädigten Böden eingesetzt werden. Ist das nicht möglich, können Gummimatten auf der Ladefläche Verletzungen an der Folie vermeiden. Beim Verzurren können Gummimatten unter den anliegenden Ratschen und an den Ballenkanten die Folie schonen.

Richtig lagern und flicken

Am Hof angekommen, muss Rundballensilage unbedingt auf der Stirnseite, Quaderballensilage auf der Seite mit der größten Fläche gelagert werden. Damit sich die Folie bestmöglich um den Ballen formen kann, sollten die Ballen mit mindestens 5 cm Abstand voneinander liegen. Aber Achtung: Egal wie gut man gepresst, gewickelt und gestapelt hat, Silageballenstapel sind gefährlich und sollten von Kindern nicht als Spielplatz genutzt werden! Mit der Zeit verformen sich die Ballen teilweise und können zusammensacken. Vor allem nasse Silage darf nicht gestapelt werden!

Ist die Folie trotz großer Vorsicht beschädigt, sollte man möglichst schnell handeln, indem man das Loch zuklebt. Dazu sollten Sie spezielles Folienreparaturband verwenden. Dieses findet man in der Regel im nächsten Landhandel. Das Klebeband ist elastisch und UV-beständig – Paket- oder Panzerband ist das nicht.

Andreas Huesmann, Redaktion top agrar / Landtechnik

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