Der durch das feucht-warme Wetter der vergangenen Wochen beschleunigte Weideaufwuchs, kann bei Rindern eine gefährliche Lungenkrankheit, das Weideemphysem verursachen. Davor warnen Dr. Wilfried Adams und Dr. Martin Pries von der Landwirtschaftkammer NRW.
Die Krankheit wird durch die Aminosäure Tryptophan hervorgerufen, die nach der Aufnahme das Lungengewebe schädigt. Die Aminosäure kommt vor allem im schnell wachsenden Aufwuchs vor. Die erkrankten Tiere leiden an Atemnot, starkem Speichelfluss, in der Luftröhre kommt es zu Blutungen und in der Lunge bilden sich blasige Lufteinschlüsse. Betroffen sind vor allem Mutterkühe, die sich ausschließlich vom Grünlandaufwuchs ernähren. Bei Mastrindern führt das Weideemphysem zu akuten Todesfällen. Milchkühe sind weniger betroffen.
Zur Behandlung werden entzündungshemmende und schmerzlindernde Präparate eingesetzt. Antibiotika können Sekundärinfektionen verhindern. Um einer Erkrankung vorzubeugen, sollten Rau- und Kraftfutter zugefüttert werden. So kann die Aufnahme von Weideaufwuchs reduziert werden.