Die High Level Group der EU-Kommission für den Milchmarkt hat gestern in einem Bericht ihre Vorschläge konkretisiert.
Im Einzelnen lauten die Vorschläge:
- Vertragsgestaltung: Für die künftige Regelung der Lieferbeziehungen zwischen Erzeugern und Molkereien sollen Vertragsmodelle entwickelt werden. Die Staaten könnten allerdings Einspruch gegen diese obligatorischen Verträge erheben.
- Organisation der Milcherzeuger: Der Bericht fordert die Kommission auf, über ein Gesetz nachzudenken, dass den Erzeugergemeinschaften erlaubt, gemeinsam einheitliche Verträge mit den Molkereien auszuhandeln. In den Verträgen sollte auch ein Preis festgelegt werden.
- Wettbewerbsgesetz: Geprüft werden soll, ob man künftig auch im Milchsektor ähnlich wie bei Obst und Gemüse die Bildung interprofessioneller Organisationen zulassen will.
- Transparenz: Um die Transparenz im Milchsektor zu verbessern, schlagen die Experten der High Level Group vor, Instrumente zur Überwachung der Milchpreise einzurichten. Außerdem soll Eurostat prüfen, ob es eine Möglichkeit gibt, künftig Daten zur Milchmenge und zum Produktionsvolumen einzelner Milchprodukte zu veröffentlichen.
- Regulations-Methoden: Die Experten schlagen der Kommission außerdem vor, WTO-konforme Regulations-Möglichkeiten für den Milchmarkt zu entwickeln. Als Beispiel nannten sie den Terminmarkt für Milch.
- Kennzeichnung: Die Experten schlagen eine Studie vor, die prüfen soll, ob bei Milchprodukten künftig eine Herkunftsbezeichnung machbar sei. Außerdem sollen die Prioritäten bei der Forschung im Milchsektor präzisiert und die nationalen und europäischen Forschungsaktivitäten besser abgestimmt werden.