Im Betrieb von Friedhelm Schneider im Main-Kinzig-Kreis, Hessen, soll jetzt von der Milch der insgesamt 400 Kühe so viel wie möglich innerbetrieblich verwertet und nicht mehr an die Molkerei geliefert werden. Das geht aus einer Presseerklärung des Hessischen Bauernverbandes (HBV) hervor.
Dass der Präsident nun mitstreike, solle als Zeichen der Solidarität mit den streikenden Milchbauern gesehen werden, erklärt der HBV. Die Schmerzgrenze sei jetzt überschritten und für das Überleben der Betriebe seien auskömmliche Erzeugerpreise nötig.
Sein Kollege, der Präsident des Sächsischen Bauernverbandes (SLB), Wolfgang Vogel, erklärte heute ebenfalls, die abgelieferte Milchmenge deutlich reduzieren zu wollen. Dazu sei ein frühzeitiges Trockenstellen der Kühe, eine Verringerung des Kuhbestandes und Einschränkungen im Kraftfuttereinsatz vorgesehen.
Vogel ist überzeugt, dass der Erfolg des Milchlieferstreiks vom Umfang der Teilnahme und von der Dauer abhängt. Er wolle die Aktion bis zum Einlenken der Molkereien und des Lebensmitteleinzelhandels fortführen.
Die Reaktion der Landesbauernpräsidenten kommt für viele Milchbauern überraschend, denn bis zuletzt hatten sie den Standpunkt vertreten, dass ein Milchstreik nicht zielführend sei.