Eigenmarken
Lidl setzt auf Weidemilch
Lidl verkauft im Nordwesten "Pro Weideland"-zertifizierte Weidemilch - ohne Mehrkosten für die Verbraucher.
Ab Ende Mai ersetzt der Discounter Lidl in über 500 Filialen im Nordwesten Deutschlands die konventionelle Frischmilch der Eigenmarke "Milbona" in den Fettstufen 1,5 und 3,5 % komplett durch "Pro Weideland"-zertifizierte Weidemilch. Damit will das Unternehmen die Tierwohlstandards im Milchsortiment anheben. Denn das Siegel garantiere, dass die Milchprodukte von Kühen stammen, die an mehr als 120 Tagen im Jahr über sechs Stunden täglich auf der Weide stehen. Neben dem Futter von Wiesen und Weiden erhalten die Kühe ausschließlich gentechnikfreies Futtermittel. "Damit verzichtet Lidl in diesen Filialen zu 100 % auf konventionelle Frischmilch und bietet ausschließlich Frischmilch mit Mehrwert an, die höhere Standards als branchenüblich setzt und neue Vermarktungsmöglichkeiten für Landwirte schafft", schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung und erklärt gleichzeitig: "Für die Kunden entstehen trotz der Umstellung keine preislichen Nachteile beim Kauf der Weidemilch".
"Auch wenn wir schon seit einigen Jahren mit Landwirten und Molkereien intensiv daran arbeiten, das Sortiment an Milchprodukten mit Mehrwert auszubauen, ist das ausschließliche Angebot von Weide- und Bioland-Milch im Frischmilchbereich ein Novum bei Lidl Deutschland. Jede Frischmilch in den ausgewählten nordwestdeutschen Filialen stammt somit von Kühen, die sich frei bewegen können", erläutert Jan Bock, Geschäftsleiter Einkauf bei Lidl Deutschland. "Auch zukünftig prüfen wir, wie wir unser Sortiment tierwohlgerechter ausrichten können - sei es mit der Ausweitung von Milch mit Mehrwert in weiteren Filialen oder durch andere Maßnahmen wie etwa die Umstellung von konventionellen Molkereiprodukten auf Weidemilch."
Premiumstufe des Tierschutzlabels
Zusätzlich weitet Lidl ab April im Nordwesten Deutschlands das Angebot von Weidemilch mit der Premiumstufe des Deutschen Tierschutzbundes "Für mehr Tierschutz" aus. Ab Juni wird die Weidemilch mit dem Zwei-Sterne-Label auch in Ostdeutschland erhältlich sein. Im Norden Nordrhein-Westfalens und Umgebung ist die Weidemilch bereits seit Juli 2018 mit der Premiumstufe des Deutschen Tierschutzbundes gekennzeichnet. Die Zertifizierung mit dem Tierschutzlabel setzt voraus, dass den Kühen unter anderem ein komfortabler Fress- und Liegeplatz zur Verfügung steht sowie eine jährliche Klauenpflege durchgeführt wird. Verboten ist beispielsweise die Enthornung der Kälber ohne Betäubung.
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von Steffen Harms Harms GbR
Wie schade
ist es dass wir uns alles vordiktiereren lassen und immer schön so weiter machen um unsere "Traditionen"der Landwirtschaft zu wahren. Wir sind doch wieder die "Leibeigenen" inzwischen aber mit Eigenland ( Feudalismus lässt grüßen). Wie blöd würden Molkereien und der Handel gucken wenn alle an der Reißleine ziehen würden und kollegial aufgegeben wird! und die MIlch dann schön importiert werden müsste wie erklärt man es dann den Verbrauchern?
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von Gerd Uken
So fing es mal an
https://www.bauernstimme.de/news/details/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=1008&cHash=996ad53b98ae9507648fca71cbcaf325
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von Michael Ruth
Nulltarif
Die Weidezaunpflege, das Rein- und Raustreiben, die Milchmengenschwankungen durch die Witterung, die Weidetagebuchführung darf der Landwirt zum Nulltarif erledigen. Schämt euch. F.Ruth
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von Gerd Uken
Wenn diese Weidemilch
Keinen Cent teurer ist im Laden als herkömmliche dann versteh ich das nicht mehr...... bei Albert Hein ist sie mind.5 Cent teurer! Im Auszahlungspreis bei Friesland Campina bekommen die nicht Weidemilcherzeuger einen Abschlag von 0,35 Cent/kg. Dann müsste unsere ja schon so zufrieden sein. Wer sich die WeideCharta durchliest findet dort aber etwas von mehr Wertschöpfung?!
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von Renke Renken
Dieses Gelaber
von "der Verbraucher wünscht das " und dieses Wunschdenken nach "5 ct mehr für Weidemilch" für den Landwirt wird komplett Ad Adsurdum geführt. Der Discounter verdient, der Landwirt wird wie immer für dumm verkauft, und der Verbraucher ist erst zufrieden, wenn er Milchprodukte in Bio-Qualität einkaufen kann zum Maximalpreis der heutigen konventionellen Milchprodukte, 5 ct mehr für Weidemilch sehe ich in den nächsten 50 Jahren nicht, und dementsprechend werden die betrieblichen Entscheidungen getroffen.
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von Gerd Uken
Das ein Bärendienst
Die Molkereien wollen mehr Wertschöpfung erzielen und werden dann bei Lidl Aldi u. Co mit Weidemilch gelistet , wo und wieviel Aufschlag sind dann für den Landwirt? Ach nein darf ja nicht ist ja eine Genomolkerei da sind alle Gleich!
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von Rudolf Rößle
Niederer
Milchpreis und die Nichterfüllung bestimmter Produktionsbedingungen wird die Anzahl der Milchviehhalter in den nächsten 10-15 Jahren min. halbieren.
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von Steffen Hinrichs
Idealismus soll im meinem Vorkommentar natürlich heißen
Der LEH hat es wieder geschafft uns seine Auflagen aufzubürden !
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von Steffen Hinrichs
Neue Vermarktungsmöglichkeiten für Landwirte mit freiwilligen höheren Auflagen und höheren Kosten !
Da fallen selbst die eigenen Molkereien dem Landwirt in den Rücken .Solange wie noch genug Landwirte bereit sind diesen Islamismus mitzumachen !
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von Berthold Lauer
Haben sie wirklich an etwas anderes geglaubt?
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von Ottmar Ilchmann
Tierwohl, aber kein Bauernwohl!
Wenn es keinen Preisaufschlag gegenüber herkömmlicher Trinkmilch gibt, ist das genau das falsche Signal. Eines der Ziele von Pro Weideland ist die Erzielung eines deutlichen Mehrpreises für die Weidebetriebe. Lidl signalisiert dem Verbraucher jetzt: Die Bauern erfüllen jede beliebige Anforderung ohne Mehrpreis. Eine fatale Botschaft!
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