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Antibiotika-Datenbank

Milcherzeuger erhalten erstmals Therapiehäufigkeiten – und jetzt?

Milcherzeugern wurden jetzt erstmals die Therapiehäufigkeiten für Antibiotika mitgeteilt. Wir fassen zusammen, was die Kennzahl bedeutet und wie es jetzt weitergeht.

Lesezeit: 3 Minuten

Seit Anfang des Jahres müssen auch Milchviehhalter bzw. ihre Tierärzte die Antibiotika­behandlungen und Tier­bewegungen über HI-Tier der staatlichen Antibiotika-­Datenbank (TAM) melden. Grundlage ist das Tierarzneimittelgesetz. Ziel ist es die Antibiotikagaben zu dokumentieren und zu minimieren.

Für das erste Halbjahr 2023 haben Milcherzeuger jetzt erstmals von den zuständigen Ämtern ihre betriebliche Kennzahl schriftlich oder per online Abruf mitgeteilt bekommen. Doch was genau diese Zahl aussagt und wie es damit weitergeht, ist für viel nicht klar.

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Kennzahl noch ohne Vergleichsbasis

Die „betriebliche halbjährliche Therapiehäufigkeit“ ergibt sich aus dem Verhältnis der Antibiotikabehandlungen zur Anzahl an gehaltenen Tieren. Sie berechnet sich lau Hi-Tier so: Die Summe aus (Anzahl behandelte Tiere) x (Anzahl Behandlungstage) wird geteilt durch die (durchschnittliche Anzahl gehaltener Tiere pro Halbjahr).

Wie beispielsweise das LAVES Niedersachsen erklärt, gibt die Therapiehäufigkeit an, an wie vielen Tagen des Halbjahres ein durchschnittlich im Betrieb gehaltenes Tier mit einem Wirkstoff behandelt wurde. Die Kennzahl dient dem Vergleich eines Betriebes über die Zeit bzw. innerhalb einer Nutzungsart. Sie lässt sich nicht zwischen verschiedenen Nutzungsarten vergleichen.

Diese Kennzahl hat aktuell für Milchkuhhalter noch keine Aussagekraft und noch keine Auswirkung. Die aktuelle Mitteilung zu den Therapiehäufigkeiten im ersten Halbjahr 2023 müssen Rinderhalter archivieren.

Ab 2024 bundesweiter Vergleich

Spannend wird es ab Anfang 2024: Dann erhalten Milcherzeuger zum zweiten Mal die betrieblichen Kennzahlen. Zudem berechnet und veröffentlicht das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) aus allen, bundesweiten betrieblichen Therapiehäufigkeiten für jede Nutzungsart zwei Kennzahlen:

  • Kennzahl 1 ist der Median, also der Wert, unter dem 50 % aller betrieblichen Therapiehäufigkeiten liegen
  • Kennzahl 2 entspricht dem Wert, unter dem 75 % aller betrieblichen Therapiehäufigkeiten liegen (3. Quartil)

Wenn diese Kennzahlen für Milchkühe vorliegen, müssen Tierhalter die eigene Therapiehäufigkeit mit den bundesweiten Werten vergleichen und das Ergebnis dokumentieren. Ist der eigene Wert kleiner als die Kennzahl 1, ist alles in Ordnung. Liegt er zwischen den Kennzahlen 1 und 2, muss der Landwirt gemeinsam mit seinem Tierarzt prüfen, wie sich der Antibiotikaeinsatz im Betrieb verringern lässt.

Ernst wird es, wenn die eigene Therapiehäufigkeit die Kennzahl 2 überschreitet, man also zu den 25 % Betrieben mit dem höchsten Antibiotikaverbrauch gehört. Dann müssen Landwirt und Tierarzt einen schriftlichen Maßnahmenplan erarbeiten und bis zum 31. Juli an die zuständige Behörde (meist Veterinäramt) übermitteln, wie der Antibiotikaverbrauch reduziert werden soll.

Alle Infos auch hier: www3.hi-tier.de/infoTA.html

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