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Aus diesen Gründen geben Bauern ihre Kühe zum Schlachter

Zwei Drittel der Abgänge von Milchkühen erfolgt nicht primär krankheitsbedingt, sondern aus Management­gründen.

Lesezeit: 2 Minuten

Jährlich verlassen 35 bis 38 % der Kühe ihre Herde (2015 – 2020). Die Entscheidung zur Merzung von Kühen kann viele Ursachen haben. Die Schemata der Milchkontroll­verbände, welche diese erfassen, lassen jedoch nur wenige vorgegebene ­Antworten zu.

Dazu gehören der Verkauf zur Zucht, Erkrankungen wie Unfruchtbarkeit, Euterkrankheiten, Klauen- und Gliedmaßenerkrankungen und sonstige Erkrankungen. ­Außerdem Managemententschei­dungen wie Alter, geringe Leistung, Melk­barkeit und „sonstige Gründe“. Bei 15 bis 20 % der abgehenden Kühe werden „sonstige Gründe“ ­angegeben. Damit sind die Abgangsgründe für diese Tiere unklar.

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42 Höfe untersucht

Eine Untersuchung der Fach­hochschule Südwestfalen in Soest zeigt, auf welcher Grundlage ­Landwirte tatsächlich die Entscheidung zum Verkauf von Kühen treffen. Prof. Mechthild Freitag und ihr Team ­begleiteten 42 Betriebe in Nordrhein-Westfalen über zwölf Monate.

Die Betriebe wählten sie ­zufällig aus. Sie hielten im Durchschnitt 126 Kühe. Die Remontierungsrate lag im Mittel bei 27 ± 4 %. Die Datenerhebung erfolgte in einem persönlichen Gespräch: Die Betriebe wählten ­Abgangsgründe aus 18 vorformulierten Ursachen, die je zur Hälfte management- und krankheitsbedingt waren. Darüber hinaus konnten sie Abgangsursachen frei formulieren. Insgesamt werteten die Wissenschaftlerinnen Angaben zu 593 Kühen aus.

49 % der Kühe verließen den Betrieb ab der 4. Laktation

Ergebnis: Die Mehrzahl der abgegangenen Kühe hatte eine 305 Tage-Leistung von 9.000 bis 11.000 kg. Lässt man die Abgänge zur Zucht außen vor, verließen 49 % der Kühe den Betrieb ab der 4. Laktation, ­weitere 20 % in der dritten Laktation, 14 % in der zweiten und 17 % bereits in der ersten Laktation.

Zwei Drittel der Abgänge erfolgten nicht primär krankheitsbedingt, sondern waren eine Management­entscheidung. Die Hauptursachen waren der Verkauf zur Zucht (33 %), Unfruchtbarkeit (11,8 %) und „­Färsendruck“ (11,3 %), das heißt eine ältere Kuh wurde durch eine viel­versprechende Färse ersetzt.

Insgesamt gab es deutliche Differenzen zwischen den Angaben in den Betrieben und den Statistiken der Milchkontrollverbände. Um diese für das Management von Milchviehherden nutzen zu können, ist eine stärkere Differenzierung der Abgangsursachen erforderlich. Anhand dieser lassen sich Beratungsempfehlungen geben und so das betriebswirtschaftliche Ergebnis des Produktionszweigs Milcherzeugung verbessern.

Abgangsursachen über alle Laktationen

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