(Meldung am 7.2.2011 aktualisiert) Deutschlands größte genossenschaftliche Milchverarbeiter, Nordmilch und Humana, fusionieren rückwirkend zum 1. Juli 2010 zum Deutschen Milchkontor (DMK). Die Vertreter der Humana Milchunion eG stimmten am Mittwoch in Paderborn mit einer Mehrheit von 93,3 % für die Zusammenlegung des operativen Geschäfts der beiden Molkereien, die es zusammen auf eine Milchanlieferungsmenge von 6,7 Mrd. kg und einen Umsatz von 4,8 Mrd Euro bringen.
Einen Tag später votierten die Nordmilch-Vertreter in Osterholz-Scharmbeck mit 98,5 % für den Zusammenschluss. Im europäischen Vergleich schafft es das DMK auf Rang sechs. Wie bereits Ende Januar bekannt wurde, wird der bisherige Vorstandschef der Nordmilch AG, Dr. Josef Schwaiger, Sprecher der Geschäftsführung des Gemeinschaftsunternehmens, das als GmbH operieren wird. Der bisherige Humana-Vorstandssprecher Albert Große Frie wird "Manager Integration" beim DMK. (AgE)
Die Details: 98,5 % für die Fusion
Die genossenschaftlichen Vertreter der Nordmilch eG haben sich mit 98,5 % klar zur Fusion der Tochtergesellschaften Nordmilch AG und Humana Milchindustrie GmbH bekannt. Gestern hatten bereits die Vertreter der Humana eG mit 93,3 % der Fusion zugestimmt.
Durch den heutigen Beschluss entsteht Deutschlands größtes Molkereiunternehmen unter dem neuen Namen DMK (Deutsches Milchkontor GmbH). Das Unternehmen wird voraussichtlich Anfang April das operative Geschäft übernehmen.
Nach der Fusion kommt das gemeinsame Unternehmen auf eine Milchverarbeitung von 6,7 Mrd. kg Milch, produziert von 11.000 aktiven Milcherzeugern der Muttergesellschaften, 24 Standorte und 5.500 Mitarbeiter. Mit einem Umsatz von 4,8 Mrd. Euro rückt DMK in die Top Ten der europäischen Milchwirtschaft auf.
Otto Lattwesen, Aufsichtsratschef der Nordmilch eG und AG und Rudolf Heidhues, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Humana Milchindustrie GmbH freuten sich über die überwältigende Zustimmung der Landwirte. Mit gebündelter Kraft wolle man künftig die gemeinsamen Herausforderungen des Marktes angehen.
Als juristischer Sitz des neuen Unternehmens ist Zeven vorgesehen. Sitz der Geschäftsführung und Verwaltungssitz ist Everswinkel in Nordrhein-Westfalen. Otto Lattwesen wird dem Aufsichtsrat vorsitzen, Rudolf Heidhues der Gesellschafterversammlung. Albert Große Frie wird für die Integration beider Unternehmen verantwortlich sein. Dr. Josef Schwaiger soll für das operative Geschäft/Strategie verantwortlich sein und Sprecher der Geschäftsführung sein. Den Bereich Finanzen wird Volkmar Taucher verantworten, Rolf Janshen den Vertrieb. Sönke Voss übernimmt das Ressort Produktion, Dr. Dirk Gloy ist für den Bereich Landwirtschaft/Rohstoff/Einkauf und Logistik vorgesehen, Ingo Müller für Forschung und Entwicklung, Qualitätsmanagement sowie Ingredients.
Ziel der Fusion ist die Erwirtschaftung eines attraktiven und stabilen Milchauszahlungspreises für die genossenschaftlichen Eigentümer beider Unternehmen. Um dies zu erreichen, soll der Ausbau der Marktführerschaft bei Käse vorangetrieben werden, das Markengeschäft soll profitabel wachsen und der Marktanteil in der Weißen Linie soll gefestigt werden. Der Ausbau des Ingredients-Geschäfts und die Teilnahme am Wachstum internationaler Märkte stehen ebenfalls auf der Agenda. Weiter sollen vor allem das Eiskrem-Geschäft, die Babynahrung und Gesundheitsprodukte ausgebaut und weiterentwickelt werden. Das Eiskrem-Geschäft soll dazu bereits im Laufe des Jahres 2011 in eine eigene Gesellschaft ausgegründet werden.
