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topplus Weniger Methan

Pflanzenkohle senkt Emissionen im Milchviehbetrieb

10 % Pflanzenkohle reduzieren die Methanemissionen in kompostierbarer Biomasse um mehr als ein Viertel. Auch in der Tierhaltung lässt sich die Methanemission senken.

Lesezeit: 3 Minuten

Zu der Frage, was Pflanzenkohle im landwirtschaftlichen Betrieb leisten kann, hat Jens Leifeld vom Schweizer Kompetenzzentrum für landwirtschaftliche Forschung Agroscope eine Reihe von Studien ausgewertet.

In der Landwirtschaft dient Pflanzenkohle als

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  • Bodenverbesserer,
  • Trägermatrix für Düngemittel,
  • Futterzusatz,
  • Stalleinstreu
  • und Gülleadditiv.

Einen großen Klimaeffekt erwartet Leifeld, wenn Tierhalter:innen Pflanzenkohle umfangreich einsetzen. Denn Studien zeigen, dass sich dadurch Methanemissionen aus der Tierhaltung, der Güllewirtschaft und der Kompostierung senken lassen.

Weniger Methanemission bei der Kompostierung

Gibt man zehn Volumenprozent Pflanzenkohle zu kompostierenden Biomassen, reduziert dies die Methanemissionen um mehr als ein Viertel. Ähnliche Resultate erwartet Leifeld auch bei Güllelagerung und Ausbringung. Wie stark Pflanzenkohle allerdings den Methanausstoß von Kühen reduziert, wenn man sie dem Futter beimengt, dazu gebe es noch keine belastbaren Erkenntnisse, räumt er ein.

Der Wissenschaftler betrachtet die Milchviehhaltung aber als günstigen Weg, Pflanzenkohle großflächig in die Böden der Schweiz einzulagern. Denn das Material biete dem Milchviehbetrieb bereits einen ökonomischen Vorteil, wenn er es in der Silage, Fütterung, Stalleinstreu und bei der Güllebehandlung verwendet. Das haben Studien gezeigt, die Leifeld ausgewertet hat. Die organisch beladene Pflanzenkohle verbessere im Ackerbau die Nährstoffeffizienz und reduziere die Umweltbelastung durch die Hofdünger, hebt Leifeld hervor.

In der Tierhaltung werde in der Regel mit einem Prozent Pflanzenkohle im Futter gerechnet oder mit ein bis zwei Prozent des Produkts als Güllezusatz. Mit der Gülle ließen sich jährlich Ausbringungsraten von etwa 0,5 t PK/ha oder sogar ein bis zwei t/ha erreichen. Wenn alle Milchviehbetriebe mitziehen, könnte die Schweiz auf diese Weise große Mengen Kohlendioxid terrestrisch einlagern, ohne dass zusätzlicher Aufwand nötig wäre. So die faszinierende Idee, die allerdings das Erreichen der Klimaziele noch nicht sichert. In der Praxis werde aber weniger Pflanzenkohle verwendet, stellt Leifeld fest, so dass nur rund 70 kg/ha jährlich eingelagert werden.

Ausbringung mit Gülle

Wird die Gülle mittels Schleppschlauch und Einschlitzverfahren in den Boden gebracht, gelangt auch die Pflanzenkohle in jene Zone, in der sie agronomisch am wertvollsten ist. Weidetiere bringen die gefressene Pflanzenkohle selbständig in der Fläche aus, wenn auch nur oberflächlich. Das Bodenleben bringt sie dann aber in tiefere Schichten. „Das Einpflügen großer Mengen unbehandelter Pflanzenkohle wird nicht empfohlen und entspricht auch nicht der landwirtschaftlichen Praxis“, stellt Leifeld fest.

In den Böden verbessert Pflanzenkohle zwar die Fruchtbarkeit zügig, wird aber nur allmählich wieder abgebaut mit einer Abbaurate von jährlich 0,3 Prozent. Damit hat das Material eine Halbwertszeit von 230 Jahren und ist zur Langzeitlagerung von Kohlendioxid vorzüglich geeignet, hat Leifeld herausgefunden.

Als Ausgangsstoffe, um Pflanzenkohle per Pyrolyse zu erzeugen, kommen aus wirtschaftlichen Gründen vor allem Reststoffe aus der Verarbeitung land- und forstwirtschaftlicher Produkte infrage, die sich sonst nicht weiter nutzen lassen. Stroh sei dafür zu teuer.

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