Nach dem Ende der Quote wird es Europa Regionen geben, die 50 % oder mehr ihrer Milchmenge verlieren werden. Gleichzeitig wird es aber auch Regionen geben, die 50 % mehr Milch produzieren werden. Diese scharfe Analyse stellte kürzlich Torsten Hemme von der Universität Kiel in Holland vor. "Es ist nicht sinnvoll, Milch zu produzieren, die später zu Pulver, Butter oder Käse verarbeitet wird. Dafür sind die Produktionskosten in Westeuropa zu hoch", so Hemme.
Um zu den Gewinner-Regionen zu gehören, sei es entscheidend, Produktionssysteme und Werschöpfungsketten aufzubauen, die am Produktmarkt (Milch) sowie am Faktormarkt (Land, Boden) konkurrieren könnten.
Bei den Milchpreisen steht den Landwirten laut Hemme eine Achterbahnfahrt bevor. "Wir werden niedrige Preise erleben aber auch wieder Phasen mit 40 Cent. Die Frage ist nur, wann bzw. wie lange diese Phasen dauern."
Hemme basiert seine Einschätzung auf Auswertungen des International Farm Comparison Network (IFCN). In diesem internationalem Netzwerk wird die Milchprodukion in den einzelnen Ländern analysiert.